The Island
Technische Daten:
Vertrieb: Warner
Regionalcode: 4
Laufzeit: 136 Minuten
Regie: Michael Bay
Darsteller: Ewan McGregor, Scarlett Johansson, Djimon Hounsou, Sean Bean, Michael Clarke Duncan, Steve Buscemi
Musik: Steve Jablonsky (Produziert von Hans Zimmer)
Bildformat: 2.40:1
Sprachen: Englisch DD 5.1
Untertitel: Englisch, Englisch für Hörgeschädigte
Freigabe: M
Film:
Alle paar Jahre wieder beglückt uns Action Experte Michael Bay mit einem Action Streifen der uns immer wieder staunen lässt. Das da die Story meist nebensächlich ist, störte nicht weiter, denn die grandiose Action glich dies immer wieder aus. Zu gerne scheucht er 2 überaus bekannte Darsteller durch seine Filme. Den Anfang machte er mit Bad Boys, da mussten Will Smith und Martin Lawrence ordentlich Staub schlucken. Danach schickte er Sean Connery und Nicolas Cage auf die Insel, aber hier sollte erstmal Alcatraz reichen. Dann schickte er Bruce Willis und Ben Afflek ins All um uns vor dem Armageddon zu retten. Teilweise Geschichtlich mit realen Hintergrund wurde es denn für Josh Hartnett und Ben Affleck die den Auftrag hatten, die Japaner aus Pearl Harbor zu vertreiben und dabei eine Materialschlacht zu veranstalten, die noch bis heute unerreicht ist und eindrucksvoll zeigt, dass teure Filme auch teuer aussehen können. Und weil es in Miami immer noch genug Drogen und Kriminalität gibt, mussten die Bad Boys Smith und Lawrence wieder einmal ran und erleben die bis dato eindrucksvollste Autobahnschlacht.
In Film Nr. 6 lässt er nun den Workaholic Ewan McGregor und Hollywoods neuste Diva, die sehr talentierte und überaus gutaussehende Scarlett Johansson durch die Gegend rennen. Was aber das ungewöhnliche bei diesem Film war, ist dass es der erste, der nicht von seinem Kumpel und Standart Produzenten Jerry Bruckheimer Produziert wurde. Ob dies mitunter ein Grund war, dass der Film gnadenlos an den US Kassen unterging oder die durchaus komplexe Story für einen Bay Film, dass wissen wohl nur die US Cineasten.
Wir schreiben das Jahr 2019. Die Erde ist Größenteils konterminiert, wodurch dies allerdings genau passierte enthält man den Zuschauer. Es gibt nur noch einen Zufluchtsort in dem ständig neue „gefundene Überlebende“ hinein gebracht werden. Dort scheint das Leben perfekt zu sein, zu perfekt für Lincoln Six-Echo (Ewan McGregor). Er ist geplagt von Alpträumen, Träume die ihn immer neue Fragen auf werfen lassen, Fragen die ihm aber niemand beantworten kann.
So sieht er ständig ein Boot, die „Renovatio“, doch woher hat er diese Eingebung?
Also lebt er Tag für Tag mit hundert anderen Überlebenden in diesem Komplex, fein geteilt zwischen Frauen und Männern. Dort hat er Freundschaft geschlossen mit Jordan Two-Delta (Scarlett Johansson), näherer Körperkontakt ist Männlein und Weiblein aber untersagt, macht ja auch nix, schließlich haben alle noch nie was von Liebe und Sex gehört. So geht man den alltäglichen, sehr komplexen Tätigkeiten wie das Auffüllen von Flüssigkeitsleitungen entgegen, aber auch dies scheint Lincoln nicht so sehr zu befriedigen. „Wieso sind jeden morgen meine Sachen frisch gewaschen und gebügelt im Schrank? Warum bekomme ich kein Schinken nur weil der Computer sagt „ist nicht“? Wer sagt das Dienstag Tofu Tag ist und was ist Tofu überhaupt?“ All das geht ihm so durch den Kopf und wird dabei auch prompt beim Direktor Merric (Sean Bean) vorgeladen. Der ist nicht gerade begeistert davon, dass Lincoln so viele Fragen aufwirft, schließlich ist es nicht seine Aufgabe, geschweige denn sollte die Möglichkeit bestehen, dass er dazu einen Grund hat
Immer mal wieder besucht Lincoln in einem abgeschotteten Industriebereich seinen Talk Kollegen McCord (Steve Buscemi), denn der ist bei weitem nicht so ein Langweiler wie der Rest der Sippe, die sich wohl alle ganz gut da fühlen.
Um die Hoffnung zu wecken es gäbe ein besseres Leben findet unregelmäßig eine Lotterie statt, deren Gewinn mit der Umsiedlung auf dem letzten, heilen Ort der Erde belohnt wird. Die Insel.
Als dies für seine Freundin Jordan in Erfüllung geht, bricht für ihn eine Welt zusammen. Als er dazu in dem Fabrik Komplex eine Motte findet, fragt er sich ernsthaft wie ein Insekt die Konterminierung überleben konnte. Also schnüffelt er weiter, bis er in einer Medizinischen Abteilung ein Wiedersehen mit dem The Island Gewinner Starkweather (Michael Clarke Duncan) erfährt, nur packt er keine Koffer sondern wird gerade um sein Herz erleichtert. Von da an glaubt Lincoln an nix mehr in diesem viel zu perfekten Bunker und macht sich schnellstmöglich auf dem Weg um Jordan an der Reise zu hindern. Als sie erfolgreich aus dem Komplex fliehen können, sehen sie erstmals die Sonne in der realen Welt welche anscheinend vollkommen in Ordnung ist (diese Szene ist Kameratechnisch der Wahnsinn, die Typische Bay Drehung um die Charaktere, untermalt mit einem enorm treibenden Stück aus dem Score).
Jetzt beginnt die Reise in der neuen Welt und um endlich eine Antwort auf all die Fragen zu finden, dabei passieren den beiden auch die ein oder andere Peinlichkeit die für grosse Lacher sorgen. Und siehe da, McCord kennt das Außenleben wohl auch ganz gut, denn er lebt dort mit seiner Frau Suzi (Bekannt aus SAW, die hatte die Bärenfalle auf) und muss Lincoln und Jordan die erschütternde Wahrheit überbringen. Sie alle sind nur Clone, Kopien von Realen Menschen die sich für viel Geld ein Ersatzteillager angeschafft haben um ihr eigenes Leben zu verlängern. Indessen hat Merric eine Special Einheit angeheuert, die unter der Führung von Albert Laurent (Djimon Hounsou) die Flüchtlinge wieder einfangen soll.
Ab diesem Punkt stoppt Bay die Mysteriöse und immer Spannende Geschichte und schickt seine Helden auf die Suche nach ihren Originalen, um der Welt zu zeigen was da vorgeht und ihre Insassen zu retten.
Dabei durchfahren sie die Actionszene des Kinojahres. Auf einer Autobahn flüchten sie auf den Auflieger eines Trucks der mit Eisenbahnachsen beladen ist. Als diese herunterrollen beginnt ein Crash stakato welches einfach nur den Mund offen lässt, wohlgemerkt alles ohne CGI.
Und da kommen wir auch schon zum Handwerklichen Urteil des Filmes. Die Kameraarbeit ist zweifellos perfekt! Es gibt nicht eine Szene die ich anders gedreht hätte, alle passt aber sowas von perfekt zusammen, das ist zum dahin schmelzen. Es gibt keine Wackelkamera, alles ist in wunderschönen, Fahrten unterlegt, da wird gezoomt, die Zeitlupe benutzt und elegant geschwungen das einem als Filmfan die Gänsehaut überkommt.
Des Weiteren weiss Bay wen er da an Land gewogen hat, nämlich die überaus Gutaussehende Scarlett Johansson. Sie wird in jeder Szene perfekt ausgeleuchtet, keine Szene mit ihr geht unter oder wird mit Unwichtigkeiten verschwendet.
Die Kussszene mit der Sonne im Hintergrund die dann zwischen den Mündern durchschein ist zwar wahnsinnig kitschig, aber auch unglaublich toll dargestellt.
Ebenso sehr gut ist das Zusammenspiel der beiden McGregors, in keiner Szene wird deutlich, das es sich nur um eine Person handelt und die andere nur herein geschnitten wurde. Und da Bay ja der Actionspezialist schlechthin ist, sieht man auch. Wenn nicht unbedingt CGI gebraucht wird, verwendet er diese auch nicht. Denn wird halt mal eine Tonnen schwere Eisenplatte auf einen Chrysler Van geschmissen, der dann in einer sehr beeindruckenden Art die Platte stoppt, dass hätte so manch anderer Regisseur den Computer heraus geholt. Die wenigen GCI erstellten Szenen wie die Motorradjagt oder Teile des sehr beeindruckenden Bunkerkomplexes kommen aber auch in hochwertiger Form daher.
Bei den Darstellern überzeugen auch alle durch die Bank. Ewan McGregor spielt seine Rolle bestmöglich und überträgt die ständige Sorge um Jordan Two-Delta auf den Zuschauer. Denn die wird auch von Scarlett Johansson sehr gut wieder gegeben, denn durch die ständige Naivität und das ängstliche Erscheinungsbild gewinnt ihre Figur sehr an Glaubwürdigkeit. Sean Bean spielt denn Standart Bösewicht, ohne aber etwas Außergewöhnliches zu leisten, seine Figur hätte etwas besser ausgeleuchtet werden können. Steve Buscemi macht das was er am besten kann, den Durchgeknallten Freak spielen. Sehr gut kommt aber der aus Gladiator bekannte Djimon Hounsou rüber. Seine anfängliche Kompromisslosigkeit wird im späteren Verlauf durch einige sehr menschliche Entscheidungen aufgewogen, dass verleiht im eine sehr Sympathische Art.
Die restliche Cast spielt seine Rollen auch recht ordentlich, insbesondere die Komplexinsassen die ständig nur über den nächsten Gewinner rätseln und da auch komplexe Rechnungen aufstellen. Etwas verheizt wurde Michael Clarke Duncan (Green Mile), seine Screentime ist eigentlich kein erwähnen beim Vorspann wert.
Besonderes Augenmerk möchte ich aber auch noch auf den Soundtrack legen. Ich als fanatischer Hans Zimmer Fan habe seit King Arthur keinen so grandiosen Score mehr gehört. Dabei hat Zimmer nur Produziert und seinen Züchtling Steve Jablonsky heran gelassen, der schon bei diversen Scores beteiligt war (Armageddon, Hannibal, Texas Chainsaw Massacre) oder auch mal ganz alleine mit dem Steamboy Score ein sehr harmonisches Klangbild ablieferte. Bei The Island bedient er sich merklich am M:i-2 Score und schreibt mit dem Endsong ein Brett wie es schon Zimmer bei „Now we are Free“ vom Gladiator Score tat.
Im gesamten Film verbaut er gekonnt das Hauptthema, unterlegt dieses mit einem permanenten Spannungsaufbau und fügt Trommel, Pauken und Panflöten hinzu. Der Score passt wie die Faust aufs Auge und hat einen grossen Anteil daran, dass die toll fotografierten Szenen funktionieren.
Bild:
Da hat sich Warner redlich Mühe gegeben. Ein super scharfes, sehr plastisches Bild welches die Stimmung des Filmes sehr gut wieder gibt. Selbst beim 4x zoomen gibt’s keine Blöckchen oder Bildfehler zu finden. Scarletts Haare wirken so kräftig, dass man am liebsten da voll rein greifen möchte. Die Weiblichen Zuschauen können dank der sehr starken Schärfe McGregors Schweiß von der Stirn wischen.
Ton:
So muss sich das anhören! Schon im Kino war der Sound grandios, meine Sorgen das dies auf der DVD nicht so werden konnte sind verflogen. Gleich am Anfang kommt der bombastische Score sehr räumlich und extrem Bassstark herüber, wenn der „The Island“ Schriftzug erscheint dröhnt das Zimmer, das setzt sich im gesamten Film fort. Die Rears werden oft genug mit Effekten beliefert und machen das Geschehen gerade in Aktion Szenen sehr lebendig. Die Stimmen klingen im Englischen sehr gut, alle Darsteller sind sogar ohne UT’s sehr gut zu verstehen.
Extras:
Ein 15 Minütiges Making Of wo sich alle gegenseitig loben ohne Ende, viel Wissenswertes gibt’s da nicht zu erfahren. Den Trailer gibt’s nicht, dafür kommt vorab der Batman Begins Trailer.
Alles in einer Transparenten Amaray Hülle verpackt, ein Kapitelverzeichnis oder sogar ein Booklet gibt es nicht.
Ich hoffe da gibt’s auf der Deutschen Scheibe mehr.
Fazit:
Was für ein Brett von Film! Viel gesehen hatte ich vorweg nicht, einen Trailer gab’s mal im Kino, sonst hatte ich keine Infos. Der Hauptgrund war eigentlich die hinreißende Scarlett zu sehen und ein Perfekten Action Film von Michael Bay. Und all das bietet der Film, aber auch etwas mehr. Zum erstem mal müssen Bay Fans satte 45 Minuten warten bis die erste Action Szene fällt, dies ist aber nicht negativ. Denn bis dahin baut sich eine sehr spannende, mysteriöse Stimmung auf.
Auch wirft der Film die Frage auf, ob ein Clone weniger Menschlich ist als ein Mensch. Das wird dem Zuschauer mehr als bedrückend beigebracht, man fiebert mit den sehr Sympathischen Hauptdarstellern mit und hofft auf ein gutes Ende, auf der anderen Seite werden die Clone nur als ersetzbares Produkt dargestellt.
Wer sich also auf einen Bay typischen Actionfilm mit etwas mehr Story als üblich einlässt, der wird 130 Minuten prächtig unterhalten, bekommt eine perfekte Kameraeinstellung nach der Anderen geboten, 2 sehr attraktive Hauptdarsteller und die wohl brachialste Verfolgunsgjagt des Jahres zu sehen. Alles unterstützt von einem brutal guten Score aus der Feder von Steve Jablonsky.
Ein Film, den man sich immer wieder ansehen kann und der auch nie wirklich langweilig ist.
(nur für den Film+Ton+Bild)
Testequipment:
Phillips 86’ 16:9 Real Flat
Pioneer DV-575A Codefree
Sony STR DE-475
Canton Movie 5-CX