Girls United (Bring It On)
Technische Daten
Regionalcode: 2 (Europa)
Laufzeit: 94 Minuten
Regie:
Peyton Reed
Darsteller:
Kirsten Dunst,
Eliza Dushku,
Jesse Bradford,
Gabrielle Union,
Ian Roberts
Bild: 1.85:1 (Anamorph)
Ton: Deutsch DD 5.1, Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
Freigabe: ab 6 Jahren
Film:
Cheerleading - ein paar gut aussehende Schnepfen hüpfen kreischend herum. So denkt zumindest die punkige Missy (Eliza Dushku), als sie den "Rancho Carne High (RCH)"-Cheerleadern (auch die Toros genannt) beitritt, weil keine anderen Akrobatikkurse angeboten werden. Der Formation steht eine grosse Herausforderung bevor: Die nationalen Meisterschaften, die sie schon fünfmal gewonnen haben. Die guten Aussichten auf einen erneuten Sieg werden allerdings zunichte gemacht, als die neue Teamchefin Torrance (Kirsten Dunst) entdeckt, dass ihre Vorgängerin alle Choreographien bei der Gruppe aus der Nachbarsstadt (Leader: Gabrielle Union) geklaut hat. Nun müssen sie bis zu den Wettkämpfen eine neue einstudieren. Das ist allerdings in 4 Wochen leichter gesagt als getan. Auch das Anheuern eines durchgedrehten Choreographen (Ian Roberts) bringt nichts als Ärger…
Kritik:
Ich sah es kommen. Ich meine, wenn meine Schwester wirklich einen Film über alles lobt und extrem überrascht ist, dass ich den gekauft habe dann kann es nur ein Teeniequatsch sein. Allerdings war mir das alles egal sobald ich nur las, dass Kirsten Dunst da die Hauptrolle spielt. Manchmal sollte man vielleicht doch besser auf Schwester hören.
Beginnen wir gleich mit dem positiven, sonst liest das hier ja keiner. Für Männer gibt es einen wirklich guten Grund diesen Film zu gucken: Alle Girls tragen in diesem Streifen die ganze Zeit kurze und knappe Kleider. Besonders bei Kirsten und Eliza lacht man sich natürlich in Fäustchen. Und wenn die mit ihren Tänzen loslegen sieht das ganze auch nicht schlecht aus. Nur der Sound.. Och Gott der Sound. Aber halt, zuerst das Positive. Was hätten wir denn da noch? Das wird jetzt etwas knifflig, aber keine Angst ich find noch was... Genau, die Szenen mit Ian Roberts als betrügerischen Choreographen sind lustig und gelungen. Besonders dann als man erfährt, dass er sein Programm an sechs Gruppen verkauft hat. Leider ist sein Auftritt nur kurz, ein etwas grösserer Ausbau der Rolle hätte dem Film gut getan.
So jetzt legen wir mal los. Die Story ist typisch amerikanisch und klischeehaft. Die Rollen wurden verteilt wie in den anderen 150'000 Teenie-Highschool-Komödien. Da hätten wir die naive aber gutherzige Torrance (reich), die rebellische und kluge Missy (auch reich), ihr (auf The Clash stehender) Bruder der sich natürlich in Torrance verliebt und die extrem zickigen (und extrem NERVIGEN) Cheerleader die sich auf die Seite der „bösen“ und noch eitleren Big Red (nochmals reich) schlagen. Die Hauptgegner unseren allseits beliebten und berühmten Toros sind jedoch das schlimmste. Ausnahmslos alle dunkelhäutig und arm. Also echt, was soll das? Gegenüberstellung der Bevölkerungsschichten? Oder wollte man den Gruppierungen in Highschools eine Identifikationsmöglichkeit bieten? Entweder bist du hübsch, reich und weiss oder arm, brutal und schwarz. Nach anfänglichem Schock konnte ich mir nur fragend an den Kopf greifen. Die Charakterisierung ist auch extrem schlecht ausgefallen. Über Kirsten und Elizas Rollen erfährt immerhin etwas, über die anderen Mitglieder der Gruppe und noch schlimmer, über die Gegner weiss man nichts. Man könnte also sogar ohne schlechtes Gewissens behaupten sie sei nicht vorhanden. Ich hör jetzt schon Stimmen: Das ist ja nicht schlimm, solange die Fleischbeschauung gut gemacht ist. Haut sieht man, das stimmt. Highlights sind hier sicherlich die Umkleide- oder Car-Wash Szenen. Aber noch so viel Nacktheit kann nicht über den schrecklichen Soundtrack hinwegtäuschen, und die Schauspieler sind zum Teil wirklich aus der untersten Schublade. Jede noch so einfache Mimik wird verkrampft und übertrieben zelebriert, jede Dialogzeile möglichst cool ausgespuckt. Es ist kaum verwunderlich, dass man praktisch von allen Darstellern nach diesem Machwerk nie mehr was gehört hat. Die beiden Ausnahmen Kirsten und Eliza waren ja schon vor dem Film bekannt und beliebt. Warum sie allerdings für diesen Streifen unterschrieben haben ist zuerst fraglich, dann aber doch einfach zu beantworten. Zuerst hätten wir das Geld, dann natürlich die Sicherheit in Zukunft von tausenden Teens vergöttert zu werden. Welchen Schauspieler wünscht sich dass nicht. Hmm, eigentlich alle die anspruchsvolle Filme drehen wollen. Tja, bei Kirsten hat dies ja trotzdem noch geklappt *hust*.
Wie schon weiter oben erwähnt ist der Sound grottig. Das beginnt schon mit dem Einstieg ins Hauptmenü. Da wird einem in extremer Lautstärke die ganze Eröffnungstanzszene an den Kopf geworfen. Die Moves wären eigentlich noch gekonnt, auch wenn es mir manchmal unwahrscheinlich erschien wie die Girls da meterweit in die Luft geworfen werden. Nur bei den Reimen rollen sich jedem, der mehr als nur Mode- und Stylingszeitschriften liest, die Fussnägel hoch. Sicherlich wollte man was witziges in die Münder der Girls legen, aber mal ehrlich: Solch doofes Zeugs wie
I'm sexy, I'm cute, / I'm popular to boot. I'm bitchin', great hair, / The boys all love to stare, / I'm wanted, I'm hot, / I'm everything you're not ist einfach Horror. Aber noch schlimmer: Die meistens Girls in Amerika denken wirklich so über sich. Tja, ein idiotisches Volk lacht sich über so was zu Tode. Die Songs welche durch den ganzen Film hindurch erklingen, können die Messlatte für das Klangerlebniss auch nicht höher legen. Typischer 08/15-Pop, gespielt von Gruppen die wirklich kein Mensch kennt. Ab und zu war mal ein Ausschnitt aus einem guten Rock- oder Punksong zu vernehmen, leider blieben die in der Unterzahl. Meine Empfehlung: Einfach den Fernseher auf Stumm schalten. Die Story ist ja so banal dass man sie auch ohne einen einzigen Dialog mitkriegt. Na gut, am Ende wieder kurz reinhören. Denn die finale Entscheidung am Contest hatte mich doch überrascht, war aber auch nicht ohne moralischen Zeigefinger und ach so gutmütigen Amis die ja wirklich immer nur das beste für alle anderen wollen.
Da bleibt eigentlich nur noch die Frage: Wer sollte sich diesen Film also antun? Kirsten Dunst und Eliza Dushku Fans, freeman und Leute die sich für Cheerleading interessieren. Und nicht zu vergessen: Alle Girls im Alter von 6-16.
Nun die Wertung: Alles in allem ergibt das eine Kappe für Kirsten und Eliza und eine halbe für den Choreographen Sparky Polastri.
Und hier als Rausschmeisser noch einer der wirklich grandiosen Oneliner:
She puts the "itch" in "bitch". und weil’s so schön war gleich noch einer:
She puts the "ass" in "massive". Ich geh mal heulen…
,5
Bild:
Ganz passabel, allerdings wäre hier noch weit mehr möglich gewesen. Schärfe und Kontrast sind nicht wirklich der Oberhammer, manchmal ist auch ein Rauschen auszumachen.
Ton:
Naja klang ganz „gut“. Allerdings war er so oder so nicht erträglich.
Ausstattung:
Verpackung:
Eine normale Amaray, inkl. Inlay mit dem Szenenindex.
Extras:
- Deleted Scenes
- Making of...
- Best Dance Acts
- Make up & Waredrobe Tests
- 7 Kinotrailer
- Biographien
- Audiokommentar
- Musikvideo:
Blaque: As If mit Behind the Scenes Footage und Interviews
Was hier nach viel Material klingt, ist in Wirklichkeit nur kurzes Werbegeträller. Naja bei einem solchen Film erwartet man auch nicht ein 2-stündiges Making of, allerdings ist das Zeugs welches hier geboten wird, arm. Am Ende des Filmes und im ersten Teil des Abspanns gibt es noch ein kleiner Zusammenschnitt von eher langweiligen Outtakes und einer Tanzszene. Hätte es nicht gebraucht.
Fazit:
Ein Fazit über einen solchen Film? Nichts leichter als das:
Kirsten Dunst & Eliza Dushku: HUI
Story, Schauspieler und eigentlich alles das bei einem Film wichtig ist: PFUI.
Vielleicht werden sich ein paar Leute gut unterhalten fühlen, aber das geht auch mit weit mehr Niveau und Stil. Na gut, ich bin wohl sehr hart zu dem Ganzen da ich von Cheerleading soviel halte wie der werte Herr hier:
You are cheerleaders. Cheerleaders are dancers who have gone retarded. What you do is a tiny, pathetic subset of dancing. [Sparky Polastri]
Links:
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Kirsten Dunst Fanpage
Screens:
In dieser Reihe werden folgen:
The Virgin Suicides
Mona Lisa Smile
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