Der Herr der Ringe – Die zwei Türme
Special Extended DVD Edition
von Peter Jackson
Achtung: Leichte Spoiler!
Technische Daten dieser DVD:
Vertrieb: Warner Brothers
Regionalcode: 2 (Europa)
Laufzeit Film: 214 Minuten
Laufzeit Bonusmaterial: ca. 420 Minuten
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Elijah Wood, Viggo Mortensen, Sean Astin, Billy Boyd, Dominic Monaghan, Sean Bean, John Rhys-Davies, Orlando Bloom, Liv Tyler…
Bildformat: 2.35:1 anamorph
Tonformat: Deutsch und Englisch, Dolby Digital 5.1 EX und DTS ES 6.1 (nur Deutsch)
Sprachen: Deutsch und Englisch
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte und Englisch
Untertitel ausblendbar bei Originalton: Ja
Freigabe: ab 12 Jahren
Zum Film:
Der Druck ist groß, als ein knappes Jahr nach den
Gefährten der zweite Teil des
Herrn der Ringe, die
Zwei Türme, am 18. Dezember 2002 im Kino anläuft. Kann Peter Jackson nach dem großen Erfolg des ersten Teils den hohen Erwartungen der Fans gerecht werden? Kann er die Geschichte, die nun erst richtig Fahrt aufnimmt, genauso spannend und aufregend weiter erzählen, wie er sie begonnen hat?
Nun, man kann diese Fragen wohl eindeutig mit einem lauten Ja beantworten. 613.462 Besucher am ersten Tag war ein neuer Rekord und toppte sogar die Ergebnisse der
Gefährten. Obwohl
Die zwei Türme der Mittelteil einer Trilogie ist, ohne richtigen Anfang und Schluss, waren Kritiker und Kinobesucher sich erneut einig: Jackson gelang es durchaus, alle an ihn und sein Team gestellten Erwartungen zu erfüllen und Mittelerde ein weiteres Mal zum Leben zu erwecken.
In den Händen des Feindes
Die zwei Türme setzt nahtlos an seinen Vorgänger an. Nach der Trennung der Gefährten an den Ufern des Anduin und dem Verlust Boromirs machen sich Frodo und Sam ohne ihre Freunde auf den Weg zum Schicksalsberg, um dort den Einen Ring, der dem Dunklen Herrscher Sauron zur Macht über ganz Mittelerde verhelfen könnte, in den Feuern des Berges endgültig zu vernichten. Auf ihrem Weg in Saurons Reich Mordor treffen sie auf Gollum, früher selbst ein Hobbit, durch den Einen Ring zu einem hässlichen, durchtriebenen Wesen geworden, der verspricht, sie zum Fuße des Schicksalsberges zu führen.
Währenddessen verfolgen Aragorn, der Elb Legolas und der Zwerg Gimli die Truppe Orks, die Merry und Pippin im Kampf am Ufer des Anduin gefangen genommen und verschleppt haben und nun in Richtung Mordor unterwegs sind. Sie glauben, einer der beiden Hobbits sei im Besitz des Ringes, und wollen die beiden Gefangenen zu ihrem Herrn Sauron bringen. Doch die Orks erwecken die Aufmerksamkeit der Rohirim und fallen ihnen zum Opfer. Als Aragorn, Legolas und Gimli den Ort des Kampes erreichen, glauben sie ihre zwei Freunde für immer verloren zu haben.
Saruman, ein Zauberer, der einst wie Gandalf der Graue Mitglied des Rates der Weisen war, mit dem Dunklen Herrscher Sauron jedoch eine Abmachung traf, die sein Überleben sichern und ihm als rechte Hand Saurons Macht an der Seite des Fürsten der Dunkelheit bringen soll, züchtet unterdessen an der Grenze des Fangorn-Waldes eine Armee Orks, die zusammen mit den Heerscharen Mordors Mittelerde ins Dunkel stürzen soll.
Die Schlacht um Helms Klamm
Vieles scheint verloren, Freunde scheinen für immer voneinander getrennt. Doch die in drei Handlungssträngen verlaufende Geschichte um Frodo und Sam, um Aragorn, Legolas und Gimli, um Merry und Pippin schafft es immer wieder, den Zuschauer zu überraschen. Denn Merry und Pippin sind nicht im Kampf zwischen Rohirim und Orks zerrieben worden, sondern fanden Zuflucht und Hilfe bei den Ents, baumhohen Wesen, die schließlich nach langem Beratschlagen in den Krieg um Mittelerde eingreifen und Sarumans Ork-Armee vernichten.
Der zweite Teil der Trilogie endet schließlich im Kampf um die Festung Helms Klamm, einem letzten Ort der Zuflucht und des Schutzes der Menschen vor den von Wut und Hass getriebenen Orks Saurons. Und die Schlacht um Helms Klamm ist es auch, auf die die Fans des
Herrn der Ringe sehnsüchtig gewartet haben. Tausende von Orks umlagern die Festung, ihnen stehen eine ungleich niedrigere Zahl an Bogenschützen der Elben und Menschen zur Verteidigung der Festung gegenüber.
Es gibt auch Schattenseiten
Im Vergleich zu den
Gefährten vermag
Der Herr der Ringe - Die zwei Türme nicht ganz so zu begeistern. Sicherlich ist dieser Film ein weiterer Meilenstein des modernen Films, weiß er doch die Magie, die Spannung und die Dramatik des ersten Teils der Trilogie vortrefflich fortzusetzen. Doch es gibt den einen oder anderen Moment, wo man sich wünscht, man könne Peter Jackson mal unter vier Augen sprechen. Als Beispiel sei hier der ständige Wechsel in den drei Handlungssträngen genannt, der manches Mal etwas verwirrend wirkt und nicht klar aufzeigt, welches Ereignis, welche Situation nun an anderer Stelle eine Reaktion bewirkt. Man fühlt sich mit der komplexen Reihenfolge der Ereignisse allein gelassen und weiß manchmal nicht, wo in Mittelerde man sich gerade befindet. Und auch Legolas’ akrobatische Kunststücke auf seinem Schild in der Schlacht um Helms Klamm wirken unerwartet komisch und unwirklich.
Das Bild:
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme kann getrost als CGI-Meisterwerk bezeichnet werden. Was WETA hier geleistet hat, schlägt meiner Meinung nach die Leistungen der Computerkünstler bei
Star Wars eindeutig. Baumbart und die anderen Ents wirken überraschend realistisch, genau so stellt man sich Baumwesen vor. Und die Schlacht um Helms Klamm schließlich trifft mitten ins Herz: Tausende von Orks stehen vor den Mauern der Festung, ihnen gegenüber eine kleine, umso mutigere und entschlossenere Schar Menschen und Elben, unterstützt von unseren Freunden.
Das Bild wirkt in dunklen Szenen so, wie es eben wirken muss: Düster, unheimlich, gefährlich. Dem gegenüber stehen die weitläufigen Ländereien Rohans und der sattgrüne Fangorn-Wald: Kräftige Farben und feine Details zeichnen diese Aufnahmen aus. Erneut, wie schon beim ersten Teil der Trilogie, wirkt das Bild stets klar und scharf, nichts stört den heimischen Genuss der
Zwei Türme. Weder Grieseln oder Artefakte, noch Verunreinigungen oder Unschärfe sind zu entdecken.
Der Ton:
Angefangen beim satten Klang der Hufe der Pferdeherren Rohans, über das dumpfe Grummeln Baumbarts und der anderen Ents, bis hin zu den Rufen und dem Brüllen der Ork-Truppen:
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme stellt tonal seinen Vorgänger noch um eine Nasenspitze in den Schatten. Die getestete DTS-Spur überzeugt durch klare Stimmwiedergabe aus dem Centerlautsprecher, und, wo es nötig ist, einen packenden Mehrkanalton, der noch das Letzte aus den heimischen Lautsprechern herausholt. Der Subwoofer wird in den Kämpfen ordentlich gefordert, die hinteren Boxen werden ins Geschehen immer wieder mit einbezogen. Die Musik schließlich unterstützt hervorragend die Geschichte um den Ringkrieg und lässt uns erneut Teil der Gefährten werden.
Besitzer dieser DVD mit lautstärke-empfindlichen Nachbarn müssen in einigen Passagen den Ton etwas herunterregeln, so brachial und gewaltig geht die DTS-Spur zugange.
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme ist damit eine absolute Referenz- und Test-DVD für die eigene Heimkino-Ausstattung und nicht nur optisch wunderbar dazu geeignet, Freunden und Verwandten die Vorteile unseres Hobbys näher zu bringen.
Die Menüs:
Wie schon im ersten Teil sind die Menüs wunderschön animiert, ein aufgeschlagenes Buch führt durch die einzelnen Menüpunkte. Die Aufteilung entspricht dabei ganz dem Vorgänger und wirft keinerlei Fragen auf. Erneut sind zusätzliche oder mit erweiterten Szenen versehene Kapitel in der Kapitelauswahl auch als solche ausgewiesen.
Das Bonusmaterial:
Auch die zweite limitierte Sammlerbox, die
Special Extended DVD Edition des
Herrn der Ringe – Die zwei Türme weiß mit einigen Besonderheiten zu gefallen. Neben einem stabilen Schuber mit den 2 DVDs des Hauptfilms und 2 zusätzlichen DVDs mit dem gesamten Bonusmaterial liegt der reichlich verzierten Pappschachtel eine weitere DVD zur Entstehung Gollums bei. In Form eines Buches gearbeitet, enthält diese DVD-Box außerdem ein 44seitiges Buch mit Skizzen und Entwurfszeichnungen sowie ein Bestellformular, welches den Erwerb einer weiteren Gollum-Figur ermöglicht. Aber die in der Sammlerbox bereits enthaltene, ca. 18cm hohe Figur Gollums wird den meisten Fans sicherlich reichen. Sie ist sauber gearbeitet, sehr detailliert und wirkt realistisch – ein wahres Schmuckstück für Sammler und Fans des
Herrn der Ringe.
Die zahlreichen Dokumentationen und Featuretten auf den zwei Bonus-DVDs bieten einen umfassenden Einblick in die Entstehung des Films. Behandelt werden Kostüme und Masken, die Verwirklichung der Schlacht um Helms Klamm, sowie das Schwert- und Kampftraining der Schauspieler. Ein Besuch bei WETA sowie viele Interviews mit Peter Jackson und seinem Team, den Tolkien-Illlustratoren Alan Lee und John Howe, sowie den Schauspielern, Bildergalerien, kommentierte Diashows und eine animierte Karte Mittelerdes mit den Routen der drei Handlungsstränge des Films runden den positiven Eindruck ab. Einziger Wehrmutstropfen auch hier: Nicht alle Featurettes wurden untertitelt.
Mein persönliches Fazit:
Auch wenn
Der Herr der Ringe – Die zwei Türme eine äußerst gelungene Fortsetzung der Trilogie ist, kommt er meiner Meinung nach nicht ganz an seinen Vorgänger heran. Zu sehr stört hier die künstlich wirkende akrobatische Einlage des Elben Legolas bei Helms Klamm, zu sehr irritiert der sich weit verzweigende Handlungsablauf. Doch Baumbart und seine Ents, der Kampf um Isengard, die Rohirim und schließlich Helms Klamm ziehen Fans unweigerlich in ihren Bann. Peter Jackson gelang es mit Hilfe Alan Lees und John Howes, Tolkiens Kreaturen Leben einzuhauchen. Das fiktive Land Mittelerde, seine Historie und Geschichte, seine Lebewesen werden ein weiteres Mal lebendig und real. Die Detailfülle erfüllt wieder alle Erwartungen und setzt ein zweites Mal Maßstäbe.
Leser des Buches werden nicht enttäuscht, sie erwartet ei filmisch sehr gut umgesetztes Mittelerde, voller geheimnisvoller Kreaturen, Magie, Spannung und Action. 3 ½ Stunden wird man ein weiteres Mal sehr gut unterhalten, und Sammler bekommen erneut einen sehr umfangreichen Blick in die Entstehung des Films, eine zusätzliche DVD sowie eine Gollum-Figur, die einen Sonderplatz in der heimischen Vitrine verdient hat. Etwas schwächer als
Die Gefährten, ist
Die zwei Türme dennoch absolutes Pflichtprogramm für alle Filmliebhaber.
Weiterführende Links und Informationen:
Deutsche Homepage zu den Filmen
Offizielle Homepage von Warner Brothers
Offizielle Seite von New Line Cinema
Fanpage zu den Filmen
Mittelerde-Portal
Deutsche Seite über J.R.R. Tolkien
Die deutsche Tolkien-Gesellschaft
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Getestet auf:
Loewe Cantus 16:9-Fernseher, Yamaha RX-V496 RDS und Magnat 5.1-Aktivsystem.