Obgleich es sich bei „Death Race 2“ (2010) um eine
Direct-to-Video-Produktion der etwas aufwändigeren Art handelt, vermag einen das letztendliche Ergebnis dennoch nicht sonderlich zufrieden zu stellen – ähnlich wie jüngst (z.B.) erst „30 Days of Night: Dark Days“. Action und Gewalt gibt es in diesem Prequel der 2008er Paul W.S. Anderson Kino-Veröffentlichung zwar reichlich, die gebotene Optik ist ansprechend anzusehen, das Tempo kommt schön zügig daher, der Verlauf entfaltet sich straff und bündig – und auf den ersten Blick erweckt die versammelte Besetzung (u.a. Luke Goss, Ving Rhames, Sean Bean, Danny Trejo und Robin Shou) überdies einen ganz passablen Eindruck. Unglücklicherweise fühlt man sich beim Sichten allerdings ständig „ungünstig“ an den in allen Belangen hochwertigeren und unterhaltsameren (kurzum: besseren) Vorgängerfilm erinnert...
Trotz eines „zusätzlichen“ Plotstrangs, der primär außerhalb des Gefängnisses angesiedelt ist und sich um einen mächtigen Gangsterboss rankt, wirkt die Geschichte dieses Mal sogar noch „dünner“ als beim vorangegangenen Streifen. Die Titel-gebenden Rennen beginnen (übrigens) erst ein Stück weit nach Anbruch der zweiten Hälfte – bis dato gibt es vorrangig eher einfallslose Knast-Fights zu sehen, die im TV unter dem Titel „Death Match“ ausgestrahlt werden. Der Übergang zwischen beiden Wettkampfarten vollzieht sich am betreffenden Punkt der Handlung fast schon irritierend schlagartig – man könnte ihn glatt verpassen, würde man in jenem Augenblick einer gewissen Ablenkung ausgesetzt sein oder sich gerade etwas aus der Küche holen (in diesem speziellen Fall: vorzugsweise Alkohol). Obendrein wirkt der dargereichte „Medienkritik“-Ansatz hier (im Vergleich) eine zusätzliche Stufe grober geartet – aber zumindest markiert die skrupellose (von Lauren Cohan verkörperte) Moderatorin September Jones immerhin einen „netten Blickfang“...
Geht es irgendwann dann endlich „richtig“ los, erhält man die Wagen aus dem ersten Film mit ähnlichen Fahrer-Teams auf einer (nahezu) gleich aussehenden Strecke geboten – nur halt alles weniger eindrucksvoll in Szene gesetzt, was die Crashs und Duelle (leider) mit einschließt, welche durch die Bank weg nicht unbedingt spektakulärer Natur sind. Die „identischen“ Fahrzeuge und Locations haben die Einbindung bzw. Verwendung kleinerer „Stock Footage“-Sequenzen natürlich „begünstigt“ – etwas, das fraglos suboptimal, alles in allem aber noch zu verschmerzen ist. Die zu vernehmenden Dialoge (ebenso wie vereinzelte inhaltliche Einfälle) sind zum Teil „so richtig schlecht“ – darüber hinaus gibt es regelmäßig Anschlussfehler und sonstige „Patzer“ zu entdecken: Bei einigen Außenaufnahmen sieht man etwa Berge direkt neben dem Gefängnisgebäude – auf Terminal Island sind solche aber eigentlich nicht zu finden. In einer Szene hält sich eine Dame „an zwei Orten zur selben Zeit“ auf (nämlich im Sendezentrum und zugleich auch „draußen“ bei einer Live-Schaltung, welche dabei sogar auf einem der Monitore zu sehen ist), nach einem Übertragungsabbruch wird (an späterer Stelle) im Fernsehen bestimmtes Bildmaterial ausgestrahlt, das nicht gerade „logischen Ursprungs“ ist, eine schallgedämpfte Waffe feuert mal laute, mal leise Schüsse ab – und so weiter und so fort…
Im Grunde symptomatisch für die „Intelligenz“ des Werks ist folgende Beobachtung Schrägstrich Gegebenheit: Die Gefangenen dürfen sich ihre Wagen, welche man im Vorfeld einfach fertig montiert auf die Strecke gestellt hat, quasi per „Recht des Ersten bzw. Stärkeren“ selbst aussuchen, u.a. da es mehr Kandidaten (potentielle Teilnehmer) als Fahrzeuge gibt – unmittelbar wonach für sie dann das (Debüt-)Rennen beginnt. Unabhängig dessen werden kurz darauf aber plötzlich (sie dem TV-Publikum vorstellende) „Promos“ eingespielt, in denen die Fahrer in einer komplett anderen Kulisse neben ihren jeweiligen Vehikeln posieren, was ja völlig unmöglich ist, da weder die „Paarungen“ im Vorfeld bekannt waren noch so manche von ihnen diese ersten Runden überhaupt überleben…
Immer wieder sind Anknüpfpunkte zum „chronologischen Nachfolger“ auszumachen, was durchaus erfreulich ist – selbst wenn (z.B.) die „Geburt Frankensteins“ letztlich relativ „uneben“ (und obendrein nicht sonderlich glaubwürdig) von statten geht. Im Angesicht der Rahmenbedingungen spielen die Darsteller ihre eindimensionalen Parts akzeptabel (aber glanzlos) und hat Regisseur Roel Reiné („the Marine 2“) die Geschehnisse solide in Szene gesetzt – vor allem der erste Akt ist da noch ganz nett geraten, ebenso wie vereinzelte coole „Mini-Momente“ innerhalb des Verlaufs. Nichtsdestotrotz hinterlässt der Streifen „unterm Strich“ keine allzu gelungene Impression, in erster Linie aufgrund seines miesen Skripts sowie der erhöhten Anzahl offenkundiger Schwächen und Ärgernisse. Anspruchslosere Action-Fans werden „Death Race 2“ gewiss noch das eine oder andere mehr abgewinnen können – in meinen Augen reicht es insgesamt aber nur für eine „
enttäuschende 4“ auf der gängigen 10er-Bewertungsskala.