In the Electric Mist - Mord in Louisiana
Dave Robicheaux (Tommy Lee Jones), Sheriff in Louisiana, wird mit den zerstückelten Leichen zweier Prostituierten konfrontiert. Während seiner Ermittlungen finden in der Nähe Dreharbeiten zu einem Film statt. Dessen Hauptdarsteller Elrod Sykes (Peter Sarsgaard) findet in den Bayous eine skelettierte Leiche. Dave erinnert sich als Jugendlicher diesen Mord gesehen zu haben, nur hat ihm damals keiner geglaubt. Parallel zum Serienkiller sucht er die Verantwortlichen der damaligen Geschehnisse, bei denen ein Schwarzer sein Leben liess. Bindeglied zwischen beiden Fällen scheint Julie 'Baby Feet' Balboni (John Goodman) zu sein. Der jedoch behauptet nur noch legale Geschäfte zu machen. Unter anderem ist er einer der Geldgeber für Sykes Film, aber allem Anschein nach hat er doch etwas zu verbergen. Als aus Versehen Sykes Freundin erschossen wird, die eine Regenjacke von Dave getragen hat, ist dieser sicher auf der richtigen Spur zu sein. Aber nicht nur der Fall macht ihm zu schaffen, auch seine Visionen eines alten Südstaaten Generals verwirren ihn zusehends.
Bertrand Tavernier, französischer Regisseur ("La passion Béatrice"), dreht in den USA einen schon altmodisch zu nennenden Thriller. Einfache Landschaftsaufnahmen in denen Tommy Lee Jones unterwegs ist, unterlegt mit Cajun-Musik und gewürzt mit "alten" Recken des Films. John Goodman als schmieriger Ganove, Mary Steenburgen als Daves Ehefrau oder auch Ned Beatty als lokale Größe sind perfekt besetzt. Selbst der von mir nicht sonderlich geschätzte Peter Sarsgaard macht als Filmstar und Alkoholiker eine passable Figur. Die Atmosphäre ist dicht und schwül wie die Sümpfe, alles findet in beschaulichem Tempo statt. Selbst die wenigen, etwas actionlastigeren Szenen sind wunderbar in das Sujet und Tempo des Films integriert. Fast schon komisch sind teilweise die Szenen mit dem General, die aber auch leicht für den Zuseher den Film unglaubwürdig und auch blöd wirken lassen können. Ich fand sie gut und mochte die kryptischen Sätze des alten Südstaatlers. Die Story selbst kann leider mit den Darstellern und Bildern nicht mithalten. So konsequent altmodisch wie die visuelle Ausrichtung ist auch die Geschichte, dadurch ist sie leider auch sehr vorhersehbar und nicht so richtig spannend. Wer gute Darsteller, eine tolle Atmosphäre und eine sehr ruhige Erzählweise mag, kann sicher mal einen Blick riskieren.