Mr. Erpel
100 TEARS
USA 2007 / REGIE Marcus Koch
Seit über 20 Jahren treibt der brutale Serienkiller „Gurdy, der Clown“ sein Unwesen in Florida. Dieser Mörder versteht es eindrucksvoll, seine Opfer mit einem gigantischen Fleischerbeil in Stücke zu hacken. Da die Polizei bezüglich seiner Identität im Dunklen tappt, entschließen sich die Provinz-Reporter Mark und Jennifer, den Serienkiller auf eigene Faust zu enttarnen. Am neuesten Tatort seiner Verbrechen nehmen sie eine erste heiße Spur auf, nicht ahnend, dass sie sich dadurch selbst in tödliche Gefahr begeben. (www.blairwitch.de)
So liest sich der Inhalt dieser Absonderung von Fäkalien. Das klingt rigoros, was es auch soll, denn in einer anderen Weise kann ich meinen Unmut über dieses filmische Desaster kaum äußern. Mit welcher Konsequenz es Regisseur Marcus Koch schafft, über eine Spielfilmlänge von 90 Minuten die Sinnlosigkeit seines Streifens aufrecht zu erhalten, trotzt jeglichen Verstandes.
Zwar wird schon in der ersten Viertelstunde klar, wohin "100 Tears" hinzielt und was der Film sein will bzw. was er mit Sicherheit nicht sein will, aber in diesem Fall war es dann doch des Guten zu viel.
Anfangs finden wir unseren fetten, dumm umhergrinsenden Clown in einem Obdachlosenheim auf und können ihn bei einem weiteren Schlachtfest beobachten. Warum der Killer genau diesen Ort aufsucht, bleibt ungeklärt, steht mit dem danach folgenden in keinerlei Beziehung und würde Gorehounds bei "100 Tears" wohl sowieso nicht interessieren. Hauptsache das Schlachtfest kann endlich beginnen.
Somit wetzt die fette Kugel sein Fleischerbeil und geht auf die hilflose Gruppe samt Personal los. Das Blut fließt in Strömen und dabei schießt der Bodycount in den ersten Minuten dermaßen hoch und übersteigt solchen anderer Genrevertreter wie z.B. "Freitag der 13." oder dem kürzlich angelaufenen "My Bloody Valentine 3D" mühelos. Die Methode, mit der der Killer dabei vorgeht, ist dementsprechend abzusehen. Er holt mit seinem gigantischen Fleischerbeil aus und trennt ein Körperteil nach dem anderen ab. Köpfe, Beine, Arme bis hin zu verschiedensten Organen - Keiner kommt ungeschoren davon.
Das Schlimmste dabei ist nicht einmal die explizite Gewaltdarstellung, sondern eher der grauenhafte Technoscore, welcher den Zuschauer an die Grenzen des Zumutbaren bringt. Eine unglaubliche Folter für die Ohren.
Dass bei einem solchen Film die Geschichte zum Davonrennen sein kann, sollte wohl niemanden überraschen, aber dass auch die deftigen Splatter-Einlagen weder für Abwechslung noch für Unterhaltung sorgen können, wird Freunde des Splatters weniger gefallen. Der Killer wird einfallslos zum Schlachten angeheuert und schon mit kurzer Zeit zeigt sich deutlich die Einfallslosigkeit der Verantwortlichen. In dieser Beziehung läuft beispielsweise Adam Greens „Hatchet“ Marcus Kochs zweiter Regiearbeit eindeutig den Rang ab.
Zwar sehen die Spezialeffekte für eine Independent-Produktion recht stattlich aus, was vor der Produktionsfirma Anthem Pictures auch so beabsichtigt war, sodass das Team ¾ des zu Verfügung stehenden Budgets für die Gestaltung blutiger Effekte verpulverte, jedoch hätte sich vielleicht eine Person finden sollen, die nochmal einen Blick auf das Drehbuch von Autor und Mark-Darsteller von Joe Davison wirft. Hier stimmt vorne und hinten nichts. Es laufen zwei *prust* Handlungen parallel und eine ist dümmer und sinnloser als die andere. Zum einen trifft der Zuschauer immer mal wieder auf die Gesichter der beiden Boulevard-Journalisten Mark und Jennifer, die versuchen die Geschichte um den mordenden Clown für ihren eigenen Vorteil auszunutzen, um endlich einmal eine spannende Story ihren Leser präsentieren zu können, um zum anderen lernt der Zuschauer mehr über den sogenannten „Tränenmörder“ und seine Motivationen kennen. Storydetails möchte ich aber nicht näher erläutern.
Wie gesagt: Niemand sollte bei einem solchen Genrevertreter großen Wert auf die Story legen, aber ein gewisses Mindestniveau ist wohl zu erwarten. Und Dialoge wie „In der Zwischenzeit gehe ich erstmal kacken“ – „Klingt heiß“ sind nicht lustig, liebe Leute.
Dieser Dialog reiht sich zu den allesamt dummen, unlustigen und primitiven Dialogen. Wem aber die derartige Dialoge zwischen unseren Hauptdarstellern Georgia Chris und Joe Davison gefallen könnten und es mit Freude beobachtet, wie sich das eigentlich ungleiche Reporter-Paar jederzeit verbal attackiert, wünsche ich viel Spaß.
Ansonsten sind hier schlichtweg Amateure am Werk, wobei es keine Rolle spielt, ob hinter oder vor der Kamera. Die Inszenierung ist haarsträubend, die Schauspieler agieren lächerlich und das der Versuch, „100 Tears“ mit einer Geschichte Leben einzuhauchen, eindeutig daneben ging, sollte jedem halbwegs normalen Zuschauer wohl auffallen. So passt sich unterdessen der Twist ziemlich am Ende des Streifens der Sinnlosigkeit an.
Ein filmischer Unfall, der allein ein sinnloses Schlachtfest abliefert. Kot!
* wolfman Titel angepasst / Wertung angepasst / Beitrag verschoben
Jorin
Willkommen! 😀
Ich gestatte mir mal dezente Hinweise:
1) Dein Review passt besser in die Review-Boards, für den "Zuletzt gesehen"-Container ist das meiner Ansicht nach eindeutig zu viel Text.
2) Was soll der dezente Link? Werbung für die eigene Seite? 🙄
3) Ich hoffe, es gibt auch Filme, die dir gefallen. Ansonsten sehe ich schwarz.
4) Mir gefällt deine Ausdrucksweise nicht wirklich, aber das ist meine subjektive Meinung und soll dich nicht davon abhalten, hier weiterhin aktiv zu sein. 😉
5) Wir haben eine Zehner-Punkt-System (zu erreichen über "Mehr Smilies). Das solltest du beim Copy&Paste beachten.
Mr. Erpel
Willkommen zurück.
1) Mein Fehler. Wenn möglich, würde ich mich um eine Verschiebung freuen.
2) Der Link soll nur den Lesern die Möglichkeit geben, falls Lust und Laune, weitere Informationen über den Film erhaschen zu können. Mehr nicht. Ist ja nicht mein Text, deshalb die Quelle.
3) Keine Sorge, es gibt viele Filme, die Gefallen bei mir finden. Sehr viele sogar. Aber hast du schon "100 Tears" gesehen? Fun-Splatter hin oder her, aber das hat aus meiner Sicht leider nichts damit zu tun.
4) Meine Ausdrucksweise spiegelt nur meinen Unmut über das gesehene Werk wieder. Ich kann auch eine zensierte Fassung veröffentlichen, aber manchmal sollte man kein Blatt vor dem Mund nehmen. Besonders nicht im Falle von "100 Tears". Aber das mit der "richtigen" Wortwahl, wird kein Problem sein.
5) Das mit dem Zehner-Punkt-System sieht wirklich sehr interessant aus und ich danke für diesen Hinweis. Werde es beachten.
😀
Jorin
Ich würde es gerne teilen und trennen, aus uns allen unerfindlichen Gründen kann das aber nur der wolfman. 😉
Nein, gesehen habe ich dieses Machwerk nicht. Das ist nicht so ganz mein Genre. 😂
Ach ja, und wo ich schon am Klugscheißen und IndenErbsensuchen bin: Dein Profil würde sich sicher über etwas mehr Inhalt freuen, wir haben ein Board für Vorstellungen und eine Fotogalerie für die eigene Sammlung und das Heimkino. 🏃♂️
Mr. Erpel
Ich schau mir hier noch weiter um und werde bei Gelegenheit (vllt) mehr über meine Vorlieben preisgeben. Ist aber nicht Aufregendes. 😂
Mr. Erpel
Danke für die Verschiebung. Kann ich da nur anmerken, dass der Film eine 0/10 bekommen darf. Sonst kommt es noch zu Missverständnissen. 😂
Jorin
@wolfman: Was hast du denn mit den Betreffs gemacht? 😲 😁
wolfman
So, ich hoffe jetzt passt wieder alles! 😉
Und willkommen bei den Narren Mr. Erpel! 😀
Mr. Erpel
...und ich habe vielmals zu danken.
PS: Höre gerade euren Narrenpodcast Nr. 6. Muss schnell aufholen. 😂
Jorin
Sag doch sowas nich! Jetzt quält mich gleich mein schlechtes Gewissen. 😊
Mr. Erpel
Ach keine Sorge. Ich habe ein dickes Fell. Ich höre Euch gerne, obwohl ihr manchmal einfach viel zu gutmütig mit manchen Filmen umgeht. Aber das ist nur meine Meinung. Und jetzt schnell back to topic, oder? 😀
Jorin
Mr. Erpel schrieb
Ach keine Sorge. Ich habe ein dickes Fell.
🤔
Ich meinte damit mein eigenes Hintendransein mit dem Anhören der Podcasts. 😉
dÆmonicus
Hallo Mr. Erpel.
Herzlich Willkommen!
Danke für deine Meinung zum (mir zwar bekannten, aber nicht gesehenen) Film.
Und Feedback zum Podcast in den entsprechenden Thread.
Ansonsten: 👍
Mr. Erpel
Hallo Andreas alias dÆmonicus.
Danke für die Willkommensheißungen. Sehr lieb, freut mich sehr.
Feedback wird es zu eurem Podcast auf jeden Fall geben. Möchte aber zuerst alles erst einmal durchhöre.
Bin jetzt bei No. 7 angelangt. 😀
Sir Khan
Mr. Erpel schrieb
Ich höre Euch gerne, obwohl ihr manchmal einfach viel zu gutmütig mit manchen Filmen umgeht.
Genauso wie wir es untereinander tun. Willkommen, Fremder! - Auf eine furcht...äh...fruchtbare Zusammenarbeit! - Seinen Einstand direkt mit einem Review zu beginnen ist schon beeindruckend. Vielen Dank für die Warnung.
Mr. Erpel
Lass dich doch nicht von einer Kritik abschrecken. Ich bin auch nur ein Filmliebhaber, der sehr gerne und auch sehr viele Filme guckt. Die Review sollte dich vor nichts warnen. Macht es mich sympatischer, wenn ich sage, dass ich "Hatchet" mag? 😂
Sir Khan
Bei mir nur bedingt! 😉