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Für das Klickfaule Gesindel:
[glow=red,2,300]Resident Evil: Extinction[/glow]
Originaltitel: Resident Evil: Extinction
Produktionsjahr: 2007
Herstellungsland: USA
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Milla Jovovich, Oded Fehr, Ali Larter, Iain Glen, Ashanti, Christopher Egan, Spencer Locke, Matthew Marsden, Linden Ashby, Mike Epps u.a.
Spielverfilmungen sind ein Thema für sich, über das sich trefflich parlieren lässt. Die Anzahl gelungener Spielverfilmungen kann man an einer Hand (manche meinen an einem Finger 😉 ) abzählen. Dennoch liefen manche, teils heftig abgewatschte Vertreter erstaunlich erfolgreich in den Kinos oder mauserten sich zu veritablen Videothekengassenhauern. Die beiden prominentesten Vertreter dürften dabei wohl die Bernd Eichinger Produktionen Resident Evil I und II sein. Unterflog dabei die I noch gekonnt den Kritikerbashradar erwischte es die zwei (auch von meiner Seite, wie man oben nachlesen kann) gar heftig. Der finanzielle Erfolg machte aber eine weitere Fortsetzung aus Eichingers Geldbeutelsicht anscheinend unabdingbar ... und man kann sagen: zum Glück! Doch ich greife vor.
Worum geht's`? Ja, da sind wir schon bei dem ersten echten Problem von Resident Evil: Extinction. Eigentlich geht es um Folgendes: Der T-Virus hat nach seiner Freisetzung ALLES Leben auf der Erde ausgelöscht. Die wenigen
Überlebenden durchstreifen fortan die kargen Wüstenlandschaften, die mal unser kleiner grüner Planet waren, und versuchen immer in Bewegung zu bleiben, um so den umherwandelnden, hungrigen, untoten Gestalten aus dem Weg gehen zu können. Derweil versucht die Umbrella Corporation einen Gegenvirus für das T-Virus zu finden. Alice scheint dahingehend ein wichtiger Baustein zu sein ... In Wirklichkeit geht es in Resident Evil III allerdings nur um Folgendes: Ein Wagentross hält irgendwo, metzelt Zombies ab, verliert Mitstreiter, sondert unsäglichen Verbalmüll ab, steigt wieder in den Wagentross und fährt weiter. Kurz darauf hält man wieder, metzelt, stirbt, labert, fährt weiter. Nach zirka 30 Minuten beschloss ich dann für mich, gar nicht erst versuchen zu wollen, zu ergründen, was mir dieser ziemlich unverblümte "Mad Max II trifft Zombie" Quatsch vermitteln wollte und auf einmal funktionierte das bis dahin enorm langweilige, weil komplett sinn- und ziellose Vehikel ganz ordentlich. Denn befreit von Gedankenballast an eine funktionierende Story, konnte man sich auf das Wesentlichste konzentrieren.
Und das heißt in diesem Falle: Russell Mulcahy. Der Regisseur, der noch heute von seinem Highlander Erfolg zehrt und der actiongeilen Fanboygemeinde mit Silent Trigger das Blutwolkenepos überhaupt servierte, meldet sich mit Resident Evil III endlich auf der großen Leinwand zurück und man meint, er sei nie weg gewesen. Verschafft er Resident Evil doch eine dringend notwendige Frischzellenkur. Nichts wackelt mehr, die ewig gleichen, düsteren Stadt- und Gebäudeinnenansichten weichen genialen Wüstenpanoramen und die Kamerafahrten erzeugen in ihrer Brillanz Gänsehaut. Dabei hievt schon das Wüstensetting den dritten Teil in ganz andere Qualitätssphären, ist es doch herrlich unverbraucht und immer wieder aufs Neue Garant für spektakuläre Bilder. So eben auch hier.
Inmitten dieses genialen Endzeitsettings lanciert Russell Mulcahy dann endlich auch das, was man sich bisher von allen Filmen des Resident Evil Franchises versprochen hatte: Blutiges Zombiegematsche. Und das hat es in Resi III nun endlich zuhauf und obendrein rasant und nett choreographiert umgesetzt. Hier spritzt das Blut in hohen Bögen, setzt es derbste Kopfschüsse und darf sich Alice munter durch diverse Zombiehorden schnetzeln. Zwar hat es noch immer keine echten Freßszenen in Resident Evil, allerdings würden die sicher auch den Funansatz des Franchises etwas unterwandern. Und so wird hier halt Zombiematsch produziert, dass es nur so von der Leinwand saftet und das macht ordentlich Spaß. Obendrein gibt es einige fette Explosionen und Milla Jovovich wirkt endlich auch einmal, als wüsste sie, wie Kampfsport funktioniert. Auch der Endfight zwischen Alice und dem mutierten Umbrellaarzt Dr. Isaacs funktioniert hervorragend, auch und vor allem, weil man in der III deutlicher auf CGI unterstützte Effekte setzte, die in der Qualität zwar arg schwanken, aber allesamt ganz ordentlich funktionieren. Genannt seien hierbei vor allem der Angriff der Zombiekrähen und eben der Endgegner von Alice (Tyrant), der den wirklich arg steifen Endgegner aus der II mühelos toppt.
Darstellerisch holt Resi III dabei dann keinerlei Blumentopf. Milla Jovovich stapft nach wie vor vollkommen überfordert durch das Dummbrotscript von Paul W.S. Anderson, der selbiges sicher irgendwann im Suff auf einen Bierdeckel gekritzelt hat. Der Burner ist dann aber die Effektgewalt, mit der man Milla inszeniert. Immer wieder grassierten Gerüchte, man habe für frühere Filme ihre Mäusefäustchen digital aufgepumpt, doch das ist alles nichts gegen ihre Auftritte in diesem Film. Milla wirkt in jeder Szene wie einem FHM oder Playboyheft entsprungen. Ihre Gesichtshaut ist so glatt und wächsern wie bei einer Puppe und in manchen Szenen kann man gar keine Trennung mehr zwischen Gesichtshaut und Lippen ausmachen. Mehr Photoshop geht imo absolut nicht mehr und irgendwann wirkt Milla künstlicher als alle CGI Shots im Film insgesamt! Ali Larter und Co, die Milla flankieren, werden zwar nicht dermaßen verhunzt, fallen im fertigen Film aber auch nicht wirklich auf. Einzig Iain Glen als Oberbadass vermag so etwas wie Duftmarken zu setzen, ansonsten spielt eben Zombiekeile die Hauptrolle und das ist auch gut so. Ein echter Pluspunkt ist der Hammerscore von Charlie Closer, der Tiefbasswelle um Tiefbasswelle durch das Kino pumpt und das Franchise um einige nette Themen erweitert! Da kommt wirklich Freude auf.
Freilich bleibt gegen Ende auch ein Hinweis in Richtung eines vierten Teiles nicht aus und ganz ehrlich: Nehme ich Resident Evil III als eine Art Neuanfang für das Franchise, freue ich mich auf einen weiteren Teil wie Bolle. Vielleicht sollte man endlich Paul W.S. Anderson loswerden und allgemein versierte B-Regisseure ranlassen, dann steckt in dem Franchise auf einmal durchaus richtiges Potential! Das ändert aber nichts daran, dass man Resident Evil III nicht überbewerten sollte. Klar, die Action rockt gewaltig und die Schauwerte stimmen dank Russell Mulcahys versierter Regie hundertprozentig. Das entschuldigt aber nicht das gänzliche Fehlen einer Geschichte und die eklatant miesen und gerne mit bedeutungsvollen Blicken vorgetragenen Dialoge! Und die arme Milla hat langsam mal wirklich eine vernünftige Synchronstimme verdient. Lustlos ist ja gar kein Ausdruck ...
In diesem Sinne:
freeman