@Alucard: Danke für den Hinweis!
djoli007 schrieb
Zur Kritik, gut geschieben und analysiert, doch ich finde du interpretierst manchmal ein wenig zu viel in die Szenen hinein..
Das wird immer die Crux der Serie sein, dass das Massenpublikum leider nie erkennen wird, was tatsächlich dahintersteckt. Nichts für ungut djoli, aber selbst ich kratze in meiner Kritik nur an der Oberfläche. Das ist kein verblendetes Fangequatsche, das wird dir jeder Filmkritiker bestätigen. Schau nur mal in die Kritiken auf der filmzentrale und sieh dir mal an, was die da alles rausholen.
Auch deine Kritik an den CGI Filmen kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
...demonstriert dieses Werk eine Echtheit, ein Herz, das ein CGI-Film bis dato noch nie auch nur ansatzweise hat beweisen können.
Genau das empfinde ich bei fast jedem Pixar Film. Sehe die Kritik also als eine Art Schnellschuß, wo du mir zu sehr die gelbe Brille auf hast.
Klar habe ich die gelbe Brille auf, das habe ich ganz bewusst so aufgezogen. Ich hätte das auch objektiver aufziehen können, aber warum sollte ich? Das war vielleicht mein wichtigster Kinofilm überhaupt. Oder würdest du dich bei T2 zurücknehmen?
Was jetzt kein Freifahrtschein für die volle Punktzahl war, wie ich noch mal betonen will. Ich finde, der Film hält genug ein, um sich die volle Kanne zu verdienen.
Was die Kritik am CGI-Film anbelangt, das hat nix mit meiner Simpsons-Vernarrtheit zu tun, die Kritik an der Ablösung des handanimierten durch den CGI-Film habe ich schon immer ausgeübt. Wenn ich einen CGI-Film sehe, erkenne ich detailtechnische Perfektion. Jede Geste ist hundertprozentig ausgeknobelt, diskutiert, abgestimmt, feingetunt. Die totale Kalkulation. Wenn ich ein computeranimiertes Geschöpf sehe, das sich beiläufig an der Nase kratzt und menschliche Verhaltensmuster imitiert, dann sehe ich vor meinem inneren Auge einen jungen Kerl, der in der großen Firma neben hundert anderen jungen Kerlen an einem Computer sitzt und ein Frame bearbeitet.
Der handanimierte Trickfilm hingegen lässt viel vom zeichner selbst einfließen. Jedes Bild unterscheidet sich vom vorherigen, jedes Bild ist fertig, wenn es einmal steht, während der CGI-Film flüssig animierte und aus dem Frame-Ablauf losgelöste Figuren hat, die sich auch nachträglich noch ändern lassen. Das finde ich gelinde gesagt langweilig. Es ist nun mal so, wie ich in meiner Kritik schreibe: Ein CGI-Film, egal welcher, hat in mir noch nie den gleichen Zauber auslösen können wie ein traditionell animierter Trickfilm. Pixar sind mit Abstand die besten Imitatoren des echten Lebens und deswegen sind sie auch Marktführer, aber auch sie können niemals das erreichen, was ein Zeichner mit seinem Stift und einer Abfolge von Zeichenblättern erreichen kann.
Dass der "Simpsons"-Film kein hundertprozentig traditionell animierter Film ist, sondern auch CGI-Sequenzen beinhaltet, stört dabei weniger, weil die von Matt Groening höchstpersönlich ausgegebene Grundprämisse eingehalten wurde: jede Geste ist anders als die andere. Beim CGI-Film ist das nicht so, da WIRKT sie allenfalls anders. Imitation halt, nicht Realität.