Flags of our Fathers / Letters from Iwo Jima (Collector's Edition)
Originaltitel: Flags of our Fathers / Letters from Iwo Jima
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Ryan Phillippe, Jesse Bradford, Adam Beach, Jamie Bell, Barry Pepper, Robert Patrick, Neal McDonough, Joseph Cross , Paul Walker, Ken Watanabe, Kazunari Ninomiya, Tsuyoshi Ihara, Ryo Kase, Shido Nakamura, Hiroshi Watanabe, Takumi Bando
Technische Daten
Vertrieb: Warner
Regionalcode: 2
Laufzeit: 126:21 Min. (Flags); 134:44 Min. (Letters)
Bildformat: 2,40:1 (anamorph / 16:9)
Sprachen: DD 5.1 Deutsch, Englisch, Spanisch (Flags); DD 5.1 Deutsch, Japanisch (Letters)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Portugiesisch, Spanisch (Flags); Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte (Letters)
Freigabe: FSK 12 (Flags); FSK 16 (Letters); FSK 12 (Bonusmaterial)
Verpackung: Steelbook
Film
Flags of our Fathers
Ein auf den ersten Blick und für sich alleine betrachtet konventioneller, typisch amerikanischer Antikriegsfilm. Das Epos leitet in der Gegenwart ein, als ein Veteran im hohen Alter auf der Treppe einen Herzanfall erleidet und dabei unentwegt ruft “Wo bist du? Wo bist du?” Wer gemeint ist, wird dann am Ende aufgeklärt, nachdem man zwischenzeitlich für zwei Stunden ins Jahr 1945 entführt wurde und anschließend um einiges schlauer ist; allerdings bei weitem noch nicht schlau genug, denn zu diesem Zeitpunkt fehlt noch ein Baustein und man möchte nicht so recht zu dem Folgeschluss kommen, dass Clint Eastwood tatsächlich das Meisterwerk auf die Leinwand gebracht hat, das im Vorfeld überall erwartet wurde.
Dem vor allem durch die Anfangssequenz aus “Der Soldat James Ryan” entstandenen Trend zur Darstellung von totalem Realismus, den zuletzt erfolgreiche Genrefilme des grundsätzlich dem Drama unterzuordnenden Genres verfolgten, geht Eastwood aus dem Weg. Die niedrige Freigabe dokumentiert diese Entscheidung, obwohl freilich trotzdem nicht auf explizite Szenen verzichtet wird, wo sie sich ergeben (die FSK 12 kann zumindest stark angezweifelt werden). Aber der Verzicht auf das Mitbewerben um die unverblümtesten Kriegsszenen, die ja einen Gegenentwurf zu den Off-Screen-Toden der Schergen und heldenhaften Untergängen der Helden aus der John-Wayne-Ära darstellen, bedeutet keinesfalls einen Kompromiss; vielmehr haben sich bei “Flags” die Prioritäten verlagert, und obgleich Eastwood in Sachen Aufbau und Struktur einen geradezu gewöhnlichen, in der Masse der zuletzt aufgekommenen (Anti-)Kriegsfilme sogar fast unnötigen Film gedreht hat, scheint genau hier bereits das erste Indiz dafür hinaus, dass das Werk doch nicht ganz so gewöhnlich ist wie es sich zunächst anfühlt. Die Bestätigung wird man in diesem ersten Teil jedoch nicht mehr bekommen.
Eastwood bewegt sich vom Schlachtfeld oft ebenso weit weg wie von den stets nur am Horizont als graue Masse dargestellten Japanern, so dass im Grunde beide Anti-Elemente - die Japaner und der Krieg selbst - wie bösartige Geschwulste dastehen, die in ihrer Verbohrtheit kein Erbarmen kennen. In Bezug auf den Gegner kennt man dieses Schema der Darstellung und oft genug hasst man es; neu hingegen ist, dass auch das Wesen des Krieges selbst scheinbar erstmals hundertprozentig als das Monster gezeichnet wird, das es ist - eine von Nationalität und Gegnerseite unabhängige dunkle Macht, ein dem Menschen innewohnendes, dunkles Naturell ohne Aspekte, die man ihm positiv abgewinnen könnte wie Stolz, Moral oder Ehre. Denn wo bisherige Referenzen den Krieg durch realitätsnahen Splatter und Gore bestialisierten, nur um alles wieder durch unnötigen Pathos einzureißen, konserviert Eastwood den Krieg von jeglicher Versuchung, pathetische Elemente die Vorherrschaft übernehmen zu lassen.
Dies geschieht anhand der berühmten Fotografie von der ikonischen Stemmung einer amerikanischen Flagge durch sechs Soldaten, ein Sinnbild für den amerikanischen Siegeswillen, eine Idee, die für eine Wende sorgen sollte. Die Fotografie ist historisch gesehen ein totales Faszinosum, da es die niemals zu unterschätzende Macht der menschlichen Vorstellungskraft in einem schier unendlich erscheinenden Bezugsrahmen aufzeigt. Auf seine Materialität reduziert ist eine Fotografie ein belichtetes Stück Papier; seine Macht erhält es durch die Projektion menschlicher Schlussfolgerungen. Die belichtete Struktur wird mit einer Semantik behaftet, sie ist nun nicht länger ein Stück Papier, sondern ein Etikett für einen Gedanken, eine Idee oder einen Wunsch.
Man hätte dies leicht wieder für die Darstellung von amerikanischem Pathos einspannen können - Durchhaltevermögen, Siegeswillen, Attribute, denen ein strahlender Glanz gut zu Gesicht gestanden hätte. Doch Eastwood macht das genaue Gegenteil und perversiert die Hintergründe um das Bild. Er zeigt, wie sich die Rädchen auf abscheuliche Art in den amerikanischen Obrigkeiten drehen, mit dem absurden Höhepunkt, dass drei der Soldaten vom Foto, die aus dem Krieg zurückzukehren vermochten, in einer absurden Parade die Szene auf einem Berg aus Pappmaché rekonstruieren müssen. Einer von ihnen gar ein amerikanischer Ureinwohner, der hier noch vom anonymen Volk bejubelt, aber anschließend nicht einmal in die Kneipe an der Ecke eingelassen wird.
Dabei sind dem Zuschauer die Themen nicht ganz fremd. “Flags” zeigt zum Beispiel zwei unterschiedliche Arten der Diskriminierung von Indianern durch die “neuen” Amerikaner, nämlich einmal die offene, konfrontierende Beleidigung (der verbotene Zutritt zum Lokal), und einmal die subversive, in geheucheltes Lob oder Interesse an der Person verpackte Variante (ein Rangoberer stammelt einen Satz in Indianisch und fragt, ob der Soldat einen Tomahawk in den Rücken eines Japaners geworfen habe). Beides kennt man durch unzählige Beiträge des Antikriegsfilms und anderer Genrebereiche. Die Perversität der Nachstellung der Fotografie wird mitunter zu offensichtlich, zu plakativ vorgetragen und die zaghaften Pfade, die tief im Inneren das Ungewöhnliche umwehen, werden kurzzeitig wieder verlassen, um auf die Hauptstraße zurückzukehren, die vor Eastwood schon so viele betreten haben.
Auch bei der Wahl der Darsteller scheint es, man habe nicht immer das Optimum herausgeholt. Ryan Phillippe ist ganz einfach damit überfordert, die Hauptrolle zu tragen; Adam Beach wird, da er eine charakterlich fast identische Figur bereits in “Windtalkers” spielte, langsam auf einen Stereotypen festgeklopft; und sonst kann überhaupt niemand wirkliche Akzente setzen, auch wenn natürlich anzumerken ist, dass viele Darsteller dies gar nicht sollen. Paul Walker beispielsweise leiht einem im Endeffekt eher “unwichtigen” Soldaten nur deswegen für ausgesprochen kurze Zeit sein prominentes Gesicht, um zu verdeutlichen, dass das Individuum im Krieg keine Bedeutung hat. Hier ähnelt die Vorgehensweise des Regisseurs derjenigen von Terrence Malick bei “Der schmale Grat” auffallend.
Inhaltlich und auch visuell - “Flags” lebt wieder von der schmutzig-klaren, mit kalten Blautönen versehenen Atmosphäre - ist Eastwood schon hier ein Meisterwerk gelungen, nur gelegentliche Unpässlichkeiten beim Aufzeigen der Wege, die das Foto hin zur Unsterblichkeit (über die Einzelschicksale der auf ihm zu sehenden überlebenden Soldaten) vollzog und eher durchschnittliche Schauspielleistungen lassen es absinken. Als Einzelwerk wäre "Flags" deswegen "nur" gut...
Letters from Iwo Jima
Jeder Krieg hat zwei Seiten und Eastwood scheint der Einzige zu sein, der das wirklich begriffen hat. Die Tatsache, dass er selbst mit propagandistischen Kriegsfilmen aufgewachsen ist, die nur Gut und Böse kannten, kennzeichnet ihn als intelligenten, selbst denkenden Menschen aus, denn seinen eigenen Wurzeln stemmt er sich nun entgegen und vervollständigt mit "Letters from Iwo Jima" nun ein einzigartiges Antikriegs-Epos, das als einziges mir bekanntes Werk Vollständigkeit für sich beanspruchen kann. Erst mit dieser zweiten Arbeit, die aus Sicht der Japaner und im Originalton erzählt wird, erreicht der vorangehende "Flags" seine wirkliche Klasse, denn von nun an komplettieren sich beide Filme, nehmen interdisziplinär aufeinander Bezug, kausal handlungstechnisch gesehen wie ideologisch, und endlich setzt es sich zusammen, das im Vorfeld erwartete Meisterwerk.
Denn nun sind es die Amerikaner, die dämonisiert werden: Sass man in "Flags" noch mit den US-Soldaten in den auf Iwo Jima andockenden Schiffen und wurde hinterlistig aus Tunnelgewölben heraus beschossen, stellt sich jene Armada aus US-Kriegsfahrzeugen nun als androhende Gefahr dar, denn man sitzt nun auf der Insel und muss mit ansehen, wie sich das Meer am Horizont mit graumetallenen Flecken deckt.
Die Dialoge sind wohl das Erhellendeste an "Letters", denn sie verraten zum einen die unterschiedlichen Ideologien der Japaner und Amerikaner (alleine der erste gesprochene Satz fühlt sich schon bemerkenswert in die japanische Kultur ein), und doch sind sie alle Menschen mit den gleichen Bedürfnissen, eine Erkenntnis, die auch mancher japanische Soldat im Laufe des Filmes zu realisieren beginnt. Gedreht auf japanisch, gesteht Eastwood den verwöhnten Amerikanern nun nicht einmal eine US-Tonspur zu, denn im Grunde ist die Tonspur ja die gleiche wie in “Flags”, nur dass der Anteil der japanisch sprechenden Charaktere nun umgekehrt proportional zu derjenigen aus dem Vorgänger ist. Die wenigen Worte, die in amerikanisch gewechselt werden (etwa zwischen dem japanischen Offizier und dem amerikanischen Kriegsgefangenen), sind an einer Hand abzuzählen.
So klug diese Entscheidung für das Land auch sein mag, dessen Beteiligung hier verarbeitet ist, so nachvollziehbar ist meiner Meinung nach allerdings auch die Entscheidung, dem deutschen Publikum eine Tonspur in der eigenen Sprache vorzulegen. Indem man nämlich die Japaner in der eigenen Sprache sprechen hört, verstärkt sich das Identifikationspotenzial gegenüber der Option, das Japanische mit deutschen Untertiteln zu verfolgen, erheblich - zumal die Synchronisation (erfreulicherweise ohne nennenswerte bekannte Synchronsprecher, die an der Authentizität genagt hätten) qualitativ relativ gut gelungen ist und vor allem nicht die kulturelle Herkunft unterschlägt. Entsprechende Ausrufe wie “Banzai” bleiben daher auch in der Übersetzung erhalten.
Rückblenden veredeln den menschlichen Faktor und verleihen der Geschichte äußerst komplexe Zusammenhänge, die es sehr schwer machen, irgendwelche Erklärungen zu finden für das immer wiederkehrende Muster. Kriegerische Auseinandersetzung zwischen Völkern kennt man, seit Geschichtsschreibung betrieben wird. Eastwood maßt sich nun nicht an, ein Rezept (sprich: eine Moral) zu entdecken, die in der Zukunft gegen Kriege helfen könnte; er verarbeitet lediglich Historisches und deckt auf, wie viele Graustufen existieren, die man bisher noch nicht entdeckt hat. Soziale und gesellschaftliche Normen stehen auf dem Prüfstand, wenn der japanische General in einer Rückblende bei einem US-Prominenten zum Essen eingeladen ist und von der Frau des Amerikaners die spekulative Hypothese in den Raum gestellt wird, dass Japan und Amerika gegeneinander im Krieg stünden und wie der Gast daraufhin handeln würde. Die Antwort ist im Gegensatz zur folgenden Realität diplomatischer Natur.
Die Rangordnung der japanischen Armee verleiht “Letters” seinen Spannungsbogen, der dieses zweite Werk auch formell seinen Vorgänger übertrumpfen lässt. Wenn Männer unterschiedlicher Grade aufeinander stoßen und ihre Standpunkte nicht immer übereinstimmen, ergeben sich Spannungsspitzen, die zeitweise vom ungeliebten Gegner ablenken und in tiefliegende Auseinandersetzungen mit sich selbst ausarten. Die mit Ehrgefühl verbundene Selbsttötungsszene, der emotionale Höhepunkt der Geschichte, wirkt eigentlich ehr- und sinnlos und stellt so etwas wie die "unsichtbare Hand des Krieges" dar, die Manifestation einer unsichtbaren, teuflischen Gottheit, die nur durch das Handeln der Menschen ihre Existenz einnimmt. Ein Handeln, das aus guten Absichten resultieren kann, aber stets im Bösen endet. Ein Handeln, das in diesem speziellen Fall in Japan gar als Tradition durchgehen kann; das “Seppuku” kennt man hier bereits seit dem 12. Jahrhundert. Und das ist das eigentlich Schockierende in diesen Momenten, die Selbstverständlichkeit, mit der eine Kultur dem kollektiven Selbstmord einen positiven Wert wie “Ehre” auferlegt - unfassbar für unsereins.
Darüber vergisst man auch, dass “Letters” irgendwo im Nichts zu schweben scheint, sich weitestgehend von zeitlichen Lokalisierungen fernhält und den Fokus auf kleinere Soldatengruppen richtet, die keine Vorstellungen davon zulassen, wie der Kampf um Iwo Jima aus der Makroperspektive ausgesehen haben muss. Der Blickwinkel ist klar mikroperspektivisch und nähert sich von dort aus der angestrebten Wahrheit, und vielleicht schaut jene Wahrheit genau deswegen ein wenig anders aus als diejenige, die man als Ergebnis einer makroperspektivischen Betrachtung gewinnen würde.
“Letters” ist gegenüber "Flags" der in sich geschlossenere und stärkere Film, der außerdem über die besseren Schauspielleistungen verfügt (allen voran Ken Watanabe spielt hervorragend). Allerdings hat er auch den wichtigen Vorteil, erst an zweiter Stelle zu kommen und sich bereits auf das Komplementäre beziehen zu können. Denn rückblickend reicht "Flags" wieder recht nahe an "Letters" heran.
Insgesamt liefert Clint Eastwood den Beweis dafür, dass das Ganze oftmals weit mehr als die Summe seiner Teile ist. "Flags of our Fathers" und "Letters from Iwo Jima" sind für sich betrachtet zweifellos gute Antikriegsfilme, aber nur gemeinsam ein Meisterwerk. Ein erschreckender Parallelismus auf den Krieg, denn von ihrer funktionalen Seite aus betrachtet ist die Armee ohne ihren Feind rein gar nichts. Doch Armeen bestehen aus Menschen und Menschen sind weit mehr als Soldaten. Zum Beispiel Eltern, Kinder, Ehepartner. Eine Randnotiz, in “Flags” und “Letters” versteckt in Subplots. Eastwoods Botschaft (sofern man das hieraus zu ziehende Substrat “Botschaft” nennen darf bzw. will) ist es, dass diese Subplots es eigentlich verdient hätten, die Haupthandlung zu sein.
Flags of our Fathers: ,5
Letters from Iwo Jima:
Das Gesamtwerk: ,5
Bild
Das Bild ist bei beiden Filmen sehr klar und sauber. Die Farben wirken bewusst ausgebleicht und das Ergebnis ist eine ähnlich unterkühlte, aber noch trockenere Atmosphäre, als man sie bereits aus den Eastwood-Werken “Million Dollar Baby” und “Mystic River” kennt.
Der “Teint” des Bildes ist etwas milchig, d.h. die Schärfe ist nicht auf dem optimalen Stand und alles wirkt etwas weicher als bei Referenzprodukten. Aber dennoch sind in Massenszenen viele Details zu erkennen.
Ton
Dialogszenen sind etwas leise abgemischt. Gerne hätten die Stimmen noch deutlicher erklingen können. Geht der Krieg erstmal los, sind natürlich auch die Rears und der Subwoofer gefordert: hier wummst es fein präzisiert von allen Seiten, wobei der letzte Druck allerdings fehlt. Insgesamt nehmen sich “Flags” und “Letters” auch hier nicht viel, wobei mir einzelne Szenen aus “Letters” etwas druckvoller erschienen.
,5
Verpackung und Menüs
Das Set mit beiden Filmen kommt als “Collector’s Edition” im Steelbook mit drei DVDs. Das bedeutet, zwei DVDs sind übereinander gelagert, die Dritte liegt auf der gegenüberliegenden Seite auf. Leider fand Warner dafür dann keinen Platz mehr für ein Booklet.
Die Menüs sind typisch für Warner: Nett illustriert, aber keinerlei Animationen und nur im Hauptmenü etwas musikalische Untermalung. So wird man nicht allzu gut auf den Hauptfilm eingestimmt.
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Extras
Vor beiden Hauptfilm-DVDs erscheint ein Trailer zu jeweils dem anderen der beiden Filme sowie zu “Prestige”. Die “Letters”-Scheibe enthält das 20-minütige Making Of “Rote Sonne, schwarzer Strand” und einen US-Kinotrailer.
Während die Amerikaner eine “Commemorative”-Box mit stolzen 5 DVDs bekamen, muss man sich hierzulande mit nur einer Bonus-DVD zu “Flags” zufriedengeben, was aber immer noch mehr ist, als wenn man beide Filme einzeln kauft.
Zunächst gibt es eine Einführung von Clint Eastwood (ca. 5 Min.), in welcher er zunächst einmal den Zuschauer für die Thematik sensibilisiert und auch seinen eigenen Zugang zum Thema anspricht.
Nun folgen mehrere, unterschiedlich lange Making Of-Dokumentationen: “Wörter auf Papier” (17:02 Min) befasst sich mit den Erinnerungsstücken der Soldaten, die sie gesammelt hatten - Briefe, Dokumente, Fotos. Ein Bezug wird erstellt zur Fotografie, die im Film ergründet wird.
“Sechs tapfere Männer” (19:52 Min.) geht dem Mythos um die sechs Soldaten nach, die man auf dem Foto sieht. Die Persönlichkeiten werden in einem freilich oftmals etwas positiv voreingenommenen, übermäßig würdevollen Tonfall geehrt, selbstverständlich auch von den Darstellern, die sie verkörperten.
“Die Entstehung eines Epos” (30:13 Min.) ist das Kernstück in Form eines klassischen Making Of, das die Entstehungsgeschichte des Projektes von den Anfängen an beleuchtet.
“Das Hissen der Flagge” (3:26) befasst sich kurz und knapp mit dem besonderen Moment im Film, als die Flagge aufgerichtet wird. Die Darsteller erzählen, welches Gefühl sie dabei hatte, diesen historischen Moment nachzustellen. “Die visuellen Effekte” (14:55 Min.) befasst sich nun ganz profan mit der Machart des Filmes, ausgehend von seiner Optik und Atmosphäre. Zuletzt gibt es noch den “Blick in die Vergangenheit” (9:26 Min.), bestehend aus Original-Material von 1945. Den Abschluss macht der US-Kinotrailer.
Ganz schlecht ist das alles nicht, aber ein wenig merkwürdig ist die Entscheidung schon, die Filme ungleich mit Bonusmaterial zu verteilen. Wenigstens hätte man sich ein schönes Viererset gewünscht, sehr gerne auch mal wieder im Digipak, meine Herren...
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Fazit
Wer spekulieren mag, dass das 5er-Set es auch zu uns schafft, der muss noch warten; alle anderen bekommen zwei Pflichtfilme, die auch einfach zusammengehören, im Set für einen relativ fairen Preis (bei Müller gesichtet für 24,99€). Bild und Ton sind okay, dass es aber nur für “Flags” eine Bonusdisc gibt, ist ärgerlich. Außerdem ist die neue Digipak-Allergie der Hersteller unverständlich, denn was hätte sich besser angeboten als “Flags” und “Letters” im schönen 4er-Set zu veröffentlichen?
Testequipment
TV-Gerät: Tevion 4:3
DVD-Player: Pioneer XV-DV313 5.1 Komplettsystem