Originaltitel: Octopussy
Herstellungsland: Großbritannien
Erscheinungsjahr: 1983
Regie: John Glen
Darsteller: Roger Moore, Maud Adams, Louis Jordan, David Meyer, ...
Enthält einige Spoiler !!!
Um die Wahrheit einer gigantischen Juwelenschieberei aufzudecken, wird James Bond auf die geheimnisvolle Octopussy angesetzt: Sie ahnt nicht, dass sie von einen Wahnsinnigen hinters Licht geführt wird. Der russische General Orlov benutzt ihren Octopussy - Zirkus lediglich unter Vorwand, um mit ihm den geraubten Kreml - Schatz durch ganz Europa zu schmuggeln. Den tatsächlich dient er ihm nur als eine Art Trojanisches Pferd für einen atomaren Sprengkörper, der auf dem Gelände der US - Airforce în Feldberg detonieren soll ...
Nach Sean Connery wurde George Lazenby die Rolle des James Bond übergeben. In dieser war Lazenby aber nur in einen Film in der Rolle des Geheimagenten mit den Doppelnull - Status zu sehen: "Im Geheimdienst ihrer Majestät". Roger Moore war somit der dritte James Bond Darsteller, seinen Einstand hatte er 1973 mit "Leben und Sterben lassen". Schon da war Moore meiner Meinung nach grundlegend anders als seine vorherigen Darsteller: Zum einen war sein erster Auftritt als Geheimagent in einen eher düstereren Bondstreifen als die vorherigen und zum anderen hatte er schon dort einen Humor, der sich gekonnt an die Situationen anpasste und iihn mit seiner Art für mich zu einen der besten Bond - Darsteller überhaupt machte.
10 Jahre nach seinen Erstlingsbond verschlägt es Moore in "Octopussy" wieder in fremde Gefilde: Und zwar muss er hier in Indien ermitteln. Obwohl man u.a. exotische Kulissen schon von vorherigen Bondfilmen gewohnt war und diese auch gefallen haben, so hat man hier mit Indien wie ich finde vollkommen ins Schwarze getroffen: Neben den Schauplatz ergaben sich somit viele weitere Möglichkeiten, z.B. seitens der Feinde oder auch der Verfolgungsjagden. Unter diesen Gesichtspunkten finden nämlich auch 2 der meiner Meinung nach besten Verfolgungsjagden statt: Auf der Flucht gelangt Bond in den indischen Regenwald, wo er sich neben seiner Feinde (die zudem auf Elefanten regelrecht eine Treibjagd nach ihn veranstalten) auch noch gegen die heimische Flora & Fauna (Tiger, Blutegel, ...) behaupten muss. Auf einer weiteren *Hetzjagd* nimmt Bond den Weg durch die überfüllten Straßen, Gassen und Marktplätze, wie man es aus Indien auch gewohnt ist. Obwohl ein Durchkommen schwierig ist, fährt er auf einen der sogenannten Tuk Tuks durch die hiesigen Mengen, seine Verfolger stellt er sich zwischenzeitlich mithilfe von Kohlegängen und diversen Fakir - Attraktionen (Schwertschlucker, Nadelbett, ...).
Schon im ersten Bondstreifen "James Bond jagt Dr. No" mit Sean Connery in der Hauprolle des britischen Agenten kam *es* dazu und tauchte in jeden weiteren James Bond Film auch von neuen wieder auf: Die Rede ist von den hiesigen Bondgirl, den stets gibt es eine oder auch mehrere Frauen an der Seite von Bond, seien es Verehrerinen oder auch nur Verräterinen. Der Name des Bondgirls in "Octopussy" ist titelgebend: Octopussy. Verkörpert wird diese von Maud Adams. Anstelle aber Bond auszunutzen, zu verraten oder ihn als freundlich gesonnen z.b. geheime Informationen zukommen zulassen, ist sie im späteren Verlauf auf seine Hilfe angewiesen um vor Attentaten geschützt zu werden und zudem um die Explosion ihres eigenen Zirkuses aufzuhalten. Von den gern gesehenen Bondgirls geht es zu den Schurken, zu Bonds Gegenspielern. In "Octopussy" bekommt es Bond mit mehr als einen zu tun, aber wie sooft in einer geordneten Reihenfolge: Einen Ober - Schurken welcher der Kopf ist und die Pläne macht, dessen wortkargen aber dafür starken Handlanger und einen zweitrangigen Schurken, welcher die *Drecksarbeiten* erledigt. In diesen Film funktioniert das Prinzip auch gut und die Verhältnisse zum Gegner stimmen, allerdings hat Bond meiner Meinung nach auch schon schlimmere Finger zur Strecke gebracht. Natürlich hat Bond auch hier nicht nur Feinde, sondern auch Freunde, sowohl neue als auch altbekannte wie Q.
Neben Indien ist Bond kaum woanders während des gesamten Filmes unterwegs, dennoch teile ich gerne in 3 Abschnitte: Kurz zum Anfang den Stützpunkt, dann der lange Mittelteil Stichwort Indien, der ja eigentlich auch den Film ausmacht, und zum Schluss noch die *Zugfahrt* mitsamt Zirkus. Egal wer hier alles auftritt bzw. welche Länge solch ein Abschnitt aufweist, ein jeder besticht durch etwas: Am Anfäng wäre das für mich z.b. die Aktion mit den versteckten Flugzeug im Anhänger, im Mittelteil dann die von mir schon angesprochenen *Hetzjagden* und zum Ende die Fahrt, welche Bond mit seinen Wagen auf den Gleisen absolviert um den Zug noch rechtzeitig einzuholen und zu erwischen.
Zum Schluss sei noch gesagt, dass "Octopussy" nicht der beste Bondfilm ist. Viele unerteilen ja gerne in ihre 3 Lieblinge, ich denke, auch da fällt der Film von der gesamten Bondreihe betrachtet aus den Rahmen. Da ich wie schon angesprochen ein Fan von Roger Moore bin und ihn u.a. durch seine trockene Art seitens des Humors als besten Bond ansehe, fällt die Sichtung bei mir natürlich anders aus. Aus der Moore Sparte sticht dieser eben wie ich finde hervor, alleine durch das Einsatzgebiet Indien welches den Film noch viele weitere Aspekte eingebracht hat als die nur von mir genannten. Es wird hier eben ein gewisses Flair vermittelt, schließlich spielte "James Bond jagt Dr. No" auch vor einer exotischen Kulisse. Solche (Palmen, Strand, ...) kennt man allerdings auch aus anderen Bondfilmen zuhauf, und grade weil es in diesen Streifen hier Indien ist, fällt das Wort "exotisch" nicht ganz so *krass* auf und wird gleich mit Sonne, Sand und Meer in Verbindung gebracht. Perfekt ist auch dieser Bond bei weitem nicht, doch ich finde er hat der damaligen Ära einen frischen Wind verpasst. Bei der inwzischen aufgestockten Anzahl von insgesamt 21 Bondfilmen ist es schließlich auch kein leichtes, aus der Masse direkt hervorzustechen.