Technische Daten
OT: Land of the Dead
USA 2005
Laufzeit: 97 min.
Bild: Anamorphic Widescreen 2.35:1
Sprachen: Englisch DTS 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1
Untertitel: English SDH, Espanol, Francais
FSK: Not Rated
Regie: George A. Romero
Darsteller: Simon Baker, John Leguizamo, Dennis Hopper, Asia Argento, Eugene Clark, Tony Nappo, Jennifer Baxter, ....
Film
"They're coming to get you, Barbara!" Ein Satz der vielen im Jahre 1968 nicht fremd war und zum Teil auch für Furore sorgte: Er stammte aus George A. Romeros "Night of the Living Dead". In den Film schlugen Meteoriten auf die Erde ein. Die Einschläge hatten zur Folge, dass die Toten zum neuen Leben erweckt wurden und fortan nach Menschenfleisch gierten, die Jagd auf ihre noch lebenden Artgenossen war somit unausweichlich und eröffnet. Mit diesen Film läutete Romero zur damaligen Zeit gleichzeitig ein bis dato eher unbekanntes Genre ein: Das Genre der hiesigen Zombiefilme. Im Jahre 1978 folgte dann eine von den Fans sehnsüchtig erwartete Fortsetzung: In "Dawn of the Dead" kehrten die Körper erst kürzlich verstorbener Menschen als wiederbelebte Zombies ins Leben zurück und attackierten die wenigen, noch lebenden Menschen. 1985 entstand dann auch der Dritte Zombiestreifen von Romero. In "Day of the Dead" haben die Untoten die Erde überrant und lediglich ein paar Zivilisten und Wissenschaftler konnten sich zusammen mit einigen Armeeangehörigen in einen unterirdisch gelegenen Schachtkomplex retten. Dann herrschte lange Zeit stille und es folgte kein weiterer Streifen von Romero der die Saga um die Untoten Kreaturen weiterführen konnte. Im Jahre 2004 änderte sich das dann: Unter der Regie von Zack Snyder entstand ein gleichnamiges Remake von "Dawn of the Dead". Der Vorlage blieb Snyder weitesgehend treu, doch es fällt sofort auf das er die Zombies auf die heutige Zeit trimmte: Sie waren nun deutlich aggressiver und vorallem schneller, was sie zu einer noch größeren Bedrohung werden ließ. Im Jahre 2005 betrat Romero dann wieder selbst den Regiestuhl um die Saga der lebenden Toten in "Land of the Dead" fortzuführen.
Die Welt wurde von Zombies überrannt, doch die letzten Menschen die das Chaos überlebt haben, haben sich in eine ummauerte Stadt zurückgezogen. Dort leben die Wohlhabenden in hohen Wolkenkratzern, weit weg von der Gefahr, während der 'Pöbel' in den verkommenen Straßen der Stadt lebt. Doch als die Zombiemassen vor den Stadtmauern mit der Zeit immer größer werden, bilden die Einwohner eine spezielle Gruppe die die Menschen vor den Zombies beschützen soll. Doch als eines der Mitglieder dieser Gruppe durchdreht und die Zombies die Stadtmauern passieren lässt, müssen sich die letzten überlebenden Menschen gegen viel erfahrenere und weiterentwickelte Zombies antreten die in der Lage sind untereinander zu kommunizieren ..... (Inhaltsangabe von der ofdb)
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit bis nach "Night of the Living Dead" und später auch nach "Day of the Dead" eine weitere Steigerung in den Zombiereihen erfolgen musste (vielleicht erwartet uns später auch noch "World of the Dead"?). Für viele Fans war das ein Segen, weitesgehend wurde der Film auch von den meisten unter ihnen positiv aufgenommen. Das sich Romero nicht mehr an seine alten Inszenierungen festsetzte, merkt man im Verlauf des Films deutlich: Die Spannung die unter anderen in "Night of the Living" unter den Menschen im Haus herrschte ist verloren gegangen, genauso wie die Auseinandersetzungen untereinander in der Gruppe der Überlebenden in "Dawn" und "Day of the Dead". Stattdessen erwartet den geneigten Zuschauer eine anscheinend intakte Welt: Die Menschen leben in einer scheinbar gut geschützten Stadt und genauso wie heutzutage auch gibt es eine Ober - und eine Unterschicht. Der Fortschritt dazwischen, gebildet durch die Mittelschicht, existiert erst überhaupt nicht. Lobenswert: Dadurch bedingt hat es Romero geschafft, in seinen Film eine interessante Anspielung auf die heutige Gesellschaft einzubauen.
Ich habe angesprochen, dass die Spannung von damals in diesen Film verloren gegangen ist: Romero fixierte sich bei der Inszenierung von "Land of the Dead" tatsächlich auf ein schnelles Tempo und etlichen Gore - Szenen: Die eher banal wirkende Geschichte angesichts der Gefahr durch die Zombies dient eigentlich nur dazu, um sich einen Einblick in die gebotene Lage zu verschaffen. Gleichzeitig unterhält sie den Zuschauer nur mit Mühe solange, bis die Zombies den Aufstand erproben und es schaffen, die Blockaden und Mauern der Stadt zu umgehen. Ab diesen Zeitpunkt behält nämlich niemand mehr eine Geschichte im Hinterkopf, von nun an fixiert sich der Film ganz auf das oben angesprochene Tempo und die von mir erwähnten Gore - Szenen. Vorsichtig ausgedrückt kann man den Film somit als reinen, kurzweiligen "Splatter" bezeichnen, denn lässt man die Vorgeschichte bis zum "einsturz der Mauer" welche den Weg für die Zombies blockiert gänzlich außer Acht, dann rocken die gebotenen Szenen schon und werden auch einigen Gore - Fans das Wasser im Mund zusammen laufen lassen. Aber auch hier wäre mehr drin gewesen, oftmals verliert sich der Schrecken hinsichtlich diverser Erneuerung an den Zombies: Der Punkt mit der neuen Kommunikation untereinander ist schon eine skurrile Sache, lächerlich wird es dann aber wirklich wenn die Zombies damit anfangen, gegenseitig "Sterbehilfe" zu leisten. Irgendweshalb hat sich sogar ein normales Feuerwerk (Im Film komischerweise treffend als "Feuerblume" bezeichnet) als große Hilfe für die Menschen im Kampf gegen die Zombies erwiesen ..... ohne eine große Erläuterung versteht sich.
Die Besetzungsliste ist meiner Meinung nach recht ordentlich geworden: Dennis Hopper passt sich ideal seiner Besetzung an, weshalb er mit seinen gebotenen auftreten im Film perfekt in die Rolle des "Arschlochs" passt (auch wenn es so klingen mag, dass meine ich jetzt keinesfalls negativ). Asia Argento darf in die Rolle der weiblichen Kampfamazone schlüpfen, welche anfangs von ihren heimlichen Helden im Film gerettet wird: Simon Baker. So beschrieben wurde ihm die Hauptrolle erteilt, er mimt den Anführer einer Spezialeinheit welche außerhalb der Stadt aus den Zombie verseuchten Gegenden unter Lebensgefahr Vorräte und nützliche Utensilien zum Überleben für die Bewohner der ummauerten Stadt heranschafft. Durch seine Sprüche mitsamt einer passenden Einlage rettet er für mich so manche Szene im Film.
Von mir wurde "World of the Dead" angesprochen ..... und ich hoffe wirklich, dass es nur bei einen kleinen Scherz bleibt. Spätestens nach "Land of the Dead" sollte es Romero bleiben lassen, zumal er mit weiteren Filmen hinsichtlich der lebenden Toten auch den Ruf seiner wirklich guten Zombiestreifen von damals schadet. In meinen Augen ist "Land of the Dead" längst nicht der Oberhammer für den ihn viele halten. Für mich soll er einfach nur unterhalten und somit eignet er sich für einen gemütlichen Videoabend allemal. Mehr ist aus meiner Hinsicht jedenfalls nicht drin.
Bild
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Das Bild der von mir getesten Code 1 DVD geht soweit in Ordnung. Vermutlich um passend für solch einen Zombiefilm die Stimmung auszudrücken, wurde das Bild absichtlich in Sachen Farbe und Kontrast reduziert und somit dunkler gehalten. Bei den Szenen wo z.B. helles Licht die Umgebung ausstrahlt ist alles gut zu erkennen, jedoch fällt grade bei solchen Szenen leichtes Rauschen im Hintergrund auf.
Ton
Die englische Tonspur kommt klar aus den Boxen, stets sind einzelne Geräusche unverkennbar zu orten und Gespräche gut auszumachen. Der Bass kommt effektiv bei Szenen wo z.B. geschossen wird oder die Zombies "ordentlich auf den Putz hauen" zum Einsatz. Bei Explosionen merkt man es aber deutlich: Der Bass bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück und wirkt stellenweise sogar gedrosselt.
Extras
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Die Extras gliedern sich in diverse Kategorien und Bereiche ein:
- Bringing the Dead to Life
- Scenes of Carnage
- Zombie Effects: From Green Screen to Finished Screen
- Bringing the Storyboards to Life
- Scream Tests: Zombie Casting Call
Hinter diesen Gesichtspunkten verbergen sich Interviews und Making ofs. Besonders die Specials unter dem Gesichtspunkt "Zombie Effect" sind lohnenswert, von den meisten Interviews rate ich dagegen ab: Anstatt etwas über den Film zu erfahren, drücken sich die Protagonisten meist eher gegenseitig die Klinke in die Hand. Positiv: Das animierte Hauptmeü ist auf den Film zugeschnitten und recht hübsch anzusehen.
Fazit
Viele Fans haben ein geniales Comeback von Romero erwaret .... und komischerweise wurden sie laut eigenen Aussagen auch nicht enttäuscht. Schlecht ist der Film zwar keinesfalls, doch die Bezeichnung eines "gelungenen Comebacks" halte ich für übertrieben. Man merkt förmlich das sich die Zeiten ändern und sieht den Film ebenfalls an, dass auch Romero das wusste. Wie bereits erwähnt, für einen unterhaltsamen Filmabend ist der Film auf alle Fälle geeignet. Im direkten Vergleich betrachtet könnte es sich dabei aber auch um ein überaus gelungenes B - Movie handeln, so aus den Gefühl heraus und zudem noch unwissend würde ich auf keinen Fall George A. Romero höchstpersönlich hinter diesen Film vermuten. Ich hoffe, dass er von nun an die Finger von seiner Saga der Untoten lässt.