“Venom”
Technische Daten:
Regionalcode: … 1
Vertrieb: … Dimension Home Video
Laufzeit: … ca. 85 Min. (NTSC)
Bildformat: … 2,35:1 (anamorph / 16:9)
Sprachen: … Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: … Englisch für Hörgeschädigte, Spanisch
Freigabe: … R
Regie: Jim Gillespie
Darsteller:
Agnes Bruckner
Jonathan Jackson
Rick Cramer
Marcus Lyle Brown
D.J. Cotrona
Meagan Good
Method Man
Bijou Phillips
Trailer:
http://www.apple.com/trailers/miramax/venom.html
Film-Kritik:
1996 erweckte Regisseur Wes Craven das seit den 80ern klinisch tote „Slasher“-Subgenre mit „Scream“ zu neuem Leben, was maßgeblich ein Verdienst des cleveren wie zeitgemäßen Skripts aus der Feder von Kevin Williamson war, welcher im Anschluss mit seinen Drehbüchern zur Fortsetzung sowie „I know what you did last Summer“ (Regie: Jim Gillespie) dieses nur wenige Jahre andauernde Revival maßgeblich prägte und zugleich dessen qualitative Messlatte vorgab. Nach dem Abklingen des Trends am Anfang dieses Jahrtausends wurde es um Williamson erstaunlich still, bevor er sich mit zwei Projekten zurückmeldete, für die er sich erneut mit vertrauten Kollegen verbündete: Für Cravens Werewolf-Horror „Cursed“ lieferte er die Vorlage, bei Gillespies „Venom“ übernahm er die Position sowie Aufgaben eines Co-Produzenten. Leider floppten beide Filme – was allerdings hauptsächlich an Quereleien und Turbulenzen hinter den Kulissen lag, denn während ersterer letztendlich an gravierenden Änderungen bzw zwangsweisen Neudrehs zugrunde ging, gab sich das Studio im Falle von „Venom“ nahezu keine Mühe, das Werk der Genre-Fangemeinde überhaupt schmackhaft zu machen. Nicht erst seit „Equilibrium“ ist „Dimension“ nämlich dafür bekannt (oder besser gesagt: berüchtigt), Produktionen, welche von ihnen nicht unbedingt als potentielle Hits oder Aushängeschilder bewertet werden, die volle Unterstützung auf dem Kino-Sektor zu verweigern. In diesem Fall durchlief der in Louisiana angesiedelte Film zuerst zwei Namensänderung (“Backwater“/“the Reaper“) und wurde mehrfach verschoben, bis man ihn kurzerhand in nur rund 500 Kinos anlaufen ließ, wobei etwaige Trailer/Poster/Werbemittel erst knapp 2 Wochen vor dem endgültigen Starttermin erschienen – unglücklicherweise fiel dieser dann auch noch ausgerechnet auf jene Woche, vor der Hurricane Katrina genau die gezeigten Schauplätze der Handlung verwüstet hatte…
Eröffnet wird stilvoll irgendwo tief inmitten der nächtlichen Sümpfe, wo eine alte Dame (Deborah Duke) im schlammigen Untergrund nach etwas gräbt, das sich als ein Koffer herausstellt, vor dessen lebendig wirkenden Inhalt ihr die Furcht deutlich anzumerken ist. Derweil verbringt eine Gruppe junger Leute einige Meilen entfernt die Abendstunden im kleinen Diner der verschlafenen Stadt Backwater. Kellnerin Eden (Agnes Bruckner) steht kurz davor, endlich das Kaff verlassen zu können – und zwar gen Columbia College (NY), was nicht nur ihren (Ex-) Freund Eric (Jonathan Jackson) traurig stimmt, der aus jenem Grund gar mit ihr Schluss gemacht hat (da er ihr nicht in die Großstadt folgen möchte), sondern auch ihre beste Freundin Rachel (Laura Ramsey), welche sich aber überwiegend für sie freut. Die Zukunft steht ihnen zwar allesamt offen, wirkt allerdings gleichermaßen beängstigend. Sean (D.J.Cotrona) hat sich innerlich bereits damit abgefunden, sein Leben vorerst hier zu verbringen, weshalb er dem Alkohol eher freundlich gesinnt ist sowie diesen auf Wunsch auch mit den beiden „unter 21-jährigen“ Tammy (Bijou Phillips) und Patty (Davetta Sherwood) teilt. Hinzu kommt, dass er der uneheliche Sohn des örtlichen „Weirdos“ Ray (Rick Kramer) ist, welcher seine schwangere Mutter damals verlassen hatte und seither als merkwürdig erscheinender Außenseiter eine Tankstelle mitsamt Werkstatt betreibt.
Später fängt Eric die mit dem Rad nach Hause fahrende Eden auf einer Brücke ab und versucht sich an einer erneuten Aussprache mit ihr, als Ray zufällig mit seinem Abschleppwagen auftaucht und sich (auf seine seltsam wirkende Art) danach erkundigt, ob denn alles in Ordnung sei. Als Eden das bejaht, macht er sich daran, seinen mächtigen Truck um Erics auf der Fahrbahn geparkten Jeep zu manövrieren, als plötzlich die alte Dame in ihrem Wagen auf die Brücke gerast kommt, das Hindernis zu spät erkennt und in Folge des Ausweichmanövers das Geländer durchbricht. Sogleich eilt Ray der Frau zu Hilfe, deren Fahrzeug gerade noch so am Rand über dem Fluss hängen geblieben ist, und tatsächlich gelingt es ihm recht zügig, sie aus dem Inneren herauszuziehen und den beiden Kids zu übergeben. Da sie ihn aber innständig darum anfleht, unbedingt noch ihren Koffer zu bergen, begibt er sich erneut hinein. In dem Moment, als er ihn vom Rücksitz her zu sich nach vorne ziehen will, stürzt der Wagen jedoch ab und versinkt augenblicklich im schlammigen Wasser. Verzweifelt kämpft Ray darin ums blanke Überleben – auch gegen eine Vielzahl aggressiver Giftschlangen, welche dem aufgesprungenen Koffer entwichen waren. Die herbeigerufenen Hilfskräfte können ihn schließlich nur noch tot bergen, worauf man den Körper in die Gerichtsmedizin bringt, was ebenfalls für die Verunglückte gilt, welche ihren Verletzungen noch vorort erlegen war.
Nach nur wenigen Stunden erhebt sich Ray jedoch (inzwischen grünlich-grau verfärbt) vom Autopsietisch und begibt sich, geleitet von dunklen Seelen, welche durch die Bisse in ihn übergegangen sind, auf die Suche nach den Personen, die etwas über die Umstände seiner Auferstehung wissen könnten. Eigentlich wäre das bloß Cece (Megan Good), Enkelin der alten Lady, nur dass jene auf Nachfrage ihre Kenntnisse mit den anderen geteilt hat, was diese ebenfalls auf die Opferliste setzt. Ihre Großmutter war nämlich eine mächtige Voodoo-Priesterin, deren Aufgabe darin bestand, mit Hilfe von Schlangen „das Böse“ aus Menschen „herauszumelken“, welches so in den Tieren gebunden bzw eingefangen wird. 13 Mörder, Vergewaltiger und sonstige Sünder hat sie auf diese Weise behandelt, die Schlangen jeweils in den Koffer verbannt und diesen an einem abgelegenen Ort vergraben – bis sie sich aufgrund von geplanten Bauarbeiten auf dem betreffenden Gelände dazu gezwungen sah, einen anderen Aufbewahrungsplatz zu suchen, denn eine unkontrollierte Freisetzung würde fatale Folgen haben. Genau diese ist aber nun eingetreten, und immer mehr Leichen pflastern Rays Weg hinaus in die Sümpfe gen Ceces Haus, wo sich die verbliebenen Freunde zusammengefunden haben, da jene Wände von Kräften geschützt werden, die das Böse fernzuhalten vermögen – nur sind diese wahrlich nicht für die Ewigkeit gebaut worden…
„Venom“ hat viel mit dem im selben Jahr erschienen „House of Wax“ gemeinsam – und das im positiven Sinne, denn in beiden Fällen handelt es sich um eine blutige, konsequente, gradlinige Rückbesinnung auf zentrale Motive und Verlaufmuster klassischer „Slasher“-Movies á la „Halloween“ oder „Friday the 13th“, welche vornehmlich in den 80ern einen gewichtigen Eindruck in der Filmlandschaft hinterließen. Um alles attraktiver bzw nicht zu simpel erscheinen zu lassen, bettete man das lineare Schema in eine stilvolle Optik inklusive eines „neuen“ Story-Ansatzes ein, allerdings ohne große Experimente zu wagen. Kam dieser bei der „Dark Castle“-Produktion in Form des Wachsfigurenkabinetts daher, ist es hier der Voodoo-Zusatz, welcher sich blendend mit der düsteren Stimmung verträgt und dem Ausgangskonzept in keiner Weise hinderlich ist – im Gegenteil, denn so haben es die Protagonisten mit einem nahezu unaufhaltbaren Killer in der Tradition von Myers oder Vorhees zutun. Die Figuren erhalten kaum mehr Hintergrund und charakterliche Tiefe als unbedingt notwendig, denn die Macher haben glücklicherweise erkannt, dass ihr Werk nichts anderes als „mindless Fun“ sein soll, bei dem es (fast) ausschließlich darum geht, dass sich der Killer immer neue Opfer sucht, diese auch findet und seine „Arbeit“ schließlich möglichst kreativ verrichtet. Wer ausgiebige Charakterzeichnungen präsentiert bekommen will, soll ins „Arthouse“-Kino gehen – dieser Streifen ist hingegen primär für ausgelassene Videoabende im geneigten Freundeskreis konzipiert worden.
Das Drehbuch, eine Kollaboration von Brandon Boyce (“Apt Pupil“/“Wicker Park“) mit Flint Dille & John Zuur Platten („Constantine“), als „oberflächlich“ zu umschreiben, grenzt schon fast an Schmeichelei, denn neben den eindimensionalen Figuren reicht der Sinngehalt der Handlung gerade mal knapp bis zum Einsetzen des Abspanns – was zum Beispiel mit Ray passieren würde, wenn es ihm tatsächlich gelinge, alle eingeweihten Teens bzw Twens auszuschalten, findet keinerlei Erwähnung. Die Voodoo-Einbindung ist dienlich und cool, verbleibt allerdings arg unterentwickelt, resultiert aber nichtsdestotrotz in einigen wirklich gelungenen Szenen (etwa als man sich gezwungen sieht, einen toten Freund zu einer Voodoo-Puppe „umzufunktionieren“ und dessen Körper zum eigenen Schutz zu malträtieren). Zwar gibt Cece im Verlauf diverser Gespräche eine knappe „101“-Einführung in dieses mystische Themengebiet, doch alles darüber hinaus muss der Zuschauer einfach als gegeben hinnehmen – dazu gehört selbst die Schutzfunktion roten Ziegelstaubs vor Dämonen, von der ich eigentlich nur Kenntnis besitze, weil ich mir zuvor „the Skeleton Key“ angesehen habe (ja, das war Hoodoo, ich weiß!). Wenigstens hat sich meine Befürchtung nicht bestätigt, dass der Showdown in Verbindung mit einem großen Ritual oder der Inanspruchnahme übernatürlicher Kräfte stattfinden könnte. Anerkennung gebührt den Schreiberlingen zudem für einen öfters verwendeten Ausdruck, der so strange ist, dass er schon wieder als klasse durchgeht – „to de-milk someone“. Eventuell lässt sich ein Grund für die Skript-Qualität aus folgender Tatsache ableiten: Normalerweise verdienen sich Dille und Platten ihren Lebensunterhalt als Videospiel-Autoren – wem das noch nicht Beweis genug liefert, dem sei gesagt, dass „Venom“ ursprünglich auf der Story eines sich derweil in Entwicklung befindenden Games (im Hause „BFG“) basiert. Trotz des parallel gestarteten Konzepts ist die Filmadaption demnach lange vor der Spielvorlage veröffentlicht worden, an deren abschließende Realisierung ich inzwischen ernsthaft zweifele.
Wie bereits angedeutet, wird der seit „Scream“ öfters begangene Fehler, sich im Rahmen der Herangehensweise mehr auf die potentiellen Opfer als auf den Killer zu konzentrieren, geschickt umgangen. Es wurde niemand um des bloßen Hypes Willen gecastet (ich denke da natürlich an Paris Hilton in „HoW“) – stattdessen besteht die durchweg gute Besetzung aus talentierten (wie fotogenen) Jungdarstellern, deren Namen der breiteren Masse noch nicht sehr vertraut sein dürften, und diese holen das Beste aus ihren klischeehaften Charakteren (die clevere Heldin, deren beste Freundin, ein Alkohol-gefährdeter Kumpel, die Dorfschlampe etc) heraus. Die Hauptrolle spielt Agnes Bruckner (“Murder by Numbers“/“the Woods“), von der man in Zukunft auf jeden Fall noch viel hören wird – sie agiert (als Eden) glaubwürdig, emotional und gleichzeitig tough. Selbst ihr Ex ist ihr in jenen Punkten klar unterlegen, was Jonathan Jackson (“Riding the Bullet“/“Insomnia“) passabel rüberbringt. Ferner sind noch Meagan Good (“Biker Boyz“/“D.E.B.S.“), Laura Ramsey (“Lords of Dogtown“/“Cruel World“) und „Wu-Tang Clan“-Rapper Method Man („Garden State“) in kleineren Parts zu entdecken, wie auch D.J.Cotrona („Love is a Drug“) als Sean, mit dessen Ausgangslage als Sohn des Killers letztendlich so gut wie gar nichts angefangen wird, was (im Sinne eines potentiell interessanten Subplots) schade ist. Und dann wäre da noch It-Girl Bijou Phillips (“Havoc“/“Bully“), welche mal wieder als „Slut“ mit von der Partie ist: Zugegeben, das beherrscht sie inzwischen absolut perfekt, weshalb ich es auch schade fand, dass sie relativ schnell aus der Handlung verschwindet – obwohl ihr Tod zweifelsohne der spektakulärste ist. Und, ach ja, erwähnte sich schon, dass die jungen Leute allesamt keinen Südstaaten-Akzent besitzen…?
Im Gegensatz zu ähnlichen Projekten der letzten Jahre ist die Identität des Mörders von Anfang an bekannt – um ihn ranken sich keine Geheimnisse, welche zum Finale als große Überraschung irgendwo herbeigezaubert werden. Neben diesem Abweichen vom „Whodunit“-Muster, wodurch man sich über eventuelle Twists aus jener Richtung keine Gedanken machen muss, wird Ray (den Ansprüchen genügend von Rick Kramer („Air Rage“) verkörpert) als anständiger, wenn auch leicht merkwürdiger Kerl eingeführt, der ohne ausgeprägte soziale Kontakte sein eigenes Geschäft und Dasein führt, jedoch kaum eine Sekunde zögert, der alten Dame in Not zu helfen – selbst wenn das bedeutet, sein Leben dabei zu riskieren. Erst als die schwarzen Seelen in Form von Schlangen (komplett CGI, qualitativ zwischen mäßig und schwach pendelnd, dafür nur an drei (kurzen) Stellen zum Einsatz kommend) in ihn eindringen sowie sein Handeln lenken, tritt er zur „bösen Seite“ über. Die Anzahl oder Sünden jener Persönlichkeiten fallen jedoch nicht individuell (Verhaltens-verändernd) ins Gewicht, denn bis auf einige Bewegungen unter der Haut (mitsamt dem Auftauchen eines Auges an seiner Schulter etc) ist er fortan „nur“ eine schnörkellose, schweigende Killermaschine, welche sich noch immer gut mit Werkzeugen (inklusive deren Zweckentfremdungen) auskennt und seinen mächtigen, bedrohlich wirkenden Abschleppwagen (auf Basis eines alten Armee-Trucks) eindrucksvoll beherrscht. Zwar erinnert er deutlich an Jason oder Michael, ist aber letztendlich agiler, vielseitiger und cleverer, was ihn, in Kombination mit seinem Zombie-haften Äußeren (von den Farben, nicht unbedingt der Verwesung her), zu einer netten Ergänzung der „Movie-Manics Hall of Fame“ macht.
Filme, die in den Bayous angesiedelt sind, profitieren geradezu automatisch von der unglaublichen Atmosphäre, welche die Region (einschließlich all den alten Häusern, mit spanischen Moos behängten Bäumen und schlammigen Gewässern) auf ihre ganz natürliche Weise ausstrahlt. Fängt man diese Szenerie dann noch schön stimmig ein und verstärkt sie zugleich unaufdringlich (per Nebelmaschine oder der richtigen Ausleuchtung nächtlicher Aufnahmen), ist das Setting unschlagbar. Cinematographer Steve Mason meistert diese Aufgabe superb, die Wahl der Drehorte tut ihr übriges: Verfolgungsjagden durch Wälder und Sümpfe, Rays düstere, leicht heruntergekommene Gas Station, das abgelegene Haus mitsamt der Voodoo-Zeremonien-gerechten Einrichtung, ein Friedhof, bei dem sich die Gräber (wie in der Gegend üblich) oberirdisch befinden, sowie eine Gruft darunter, in welcher der Killer seine Opfer ablegt, nähren die Umschreibung „creepy“ gewichtig. Regisseur Gillespie, dessen „D-Tox“ ähnliche Anlaufprobleme zu bewältigen hatte, vermeidet vollkommen den Gebrauch von Reneck- oder Hillbilly-Stereotypen und setzt diesen Slasher genauso humorlos wie seine letzten Werke in Szene. Ständig passiert etwas, das Tempo stellt zufrieden (lenkt gut von den Skriptschwächen ab), die Inszenierung ist hochwertig und verlässt sich gar mal nicht (!) auf die inzwischen gängigen „Erschrecker per Soundanlage“. Vor allem aber: Das Geschehen kommt zügig in Gang und lässt daraufhin nicht mehr nach! Jeder erinnert sich an die schleppende erste Hälfte von „HoW“ – hier setzt Rays „Killing Spree“ schon nach rund 20 Minuten ein und steht fortan (vom Härtegrad her) der anderen angeführten Produktion in keiner Weise nach, sondern übertrifft sie gar knapp, denn die Story ist nun nur noch darauf ausgerichtet, den nächsten Tod einzuleiten. Die Morde sind einfallsreich wie hart – auf Bijou wird zum Beispiel zuerst ein Wagen hydraulisch niedergelassen, dann ihr Gesicht der Wucht eines Sandstrahlers ausgesetzt. An anderer Stelle hängt eine Person zwischen zwei mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Fahrzeugen – bis sich die Straße V-förmig gabelt, in der Mitte ein Baum mit vielen spitzen Ästen. Zudem finden viele andere Waffen blutige Verwendung. Es ist keinesfalls klar, wer letztendlich überlebt oder in welcher Reihenfolge die Beteiligten aus dem Leben scheiden, welche zudem noch ungewöhnliche Taten begehen, wie etwa sich selbst für jemanden zu opfern. Klasse auch die Szene, als Ray nicht in das per Ziegelstaub geschützte Gebäude hineinkommt – zum Glück weiß er aber noch immer, seinen Truck effektiv einzusetzen. Ferner ist es erfreulich, erneut ein echtes „R“-Rating erleben zu dürfen – und nicht bloß „PG 13“-Ware oder künstlich aufgeblasene „Unrated“-Fassungen (vgl.“Cry Wolf“,“the Fog“ etc). Wie heißt es noch gleich auf dem Cover? „A Voodoo Romp in the Swamp“ (LA Times) – dem hab ich nichts mehr hinzuzufügen…außer vielleicht, dass der Song im Abspann von Rob Zombie stammt.
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Screenshots:
Bild & Ton:
Die Bildqualität überzeugt mit guter Detailschärfe, scharfen Konturen und kräftigen Farben (sofern letztere überhaupt mal auftreten). Da der Film fast ausschließlich nachts spielt, haben wir es mit extrem vielen Schwarz-Flächen zutun, welche aber allesamt sehr kräftig wirken – nahezu kein Grauschleier in dunkleren Bereichen. Trotz wenig Licht und einer Menge Nebel konnte ich (zum Glück) keinen „Grain“-Effekt ausmachen. Als gegen Ende der Tag anbricht, hat man die Intensität der Helligkeit per Farbfilter gesenkt (Farben ausgebleicht etc), was jenen Szenen einen interessanten Look verleiht. Die Tonqualität passt sich dem positiven Eindruck des Bildes nahtlos an: Während die vorderen Kanäle das Geschehen (z.B. Schreie oder Rays Truck) dynamisch einsteuern und dabei von einem tiefen Bass unterstützt werden, erhält man vom Surround-Anteil vornehmlich „Stimmungs-verstärkende“ Einspielungen (á la Regen, Donner, Wind oder Sumpftier-Laute), welche das Gesamtbild angenehm abrunden.
Menüs:
Zwar hat man die Zusammenstellung der Menümotive (dem Film angepasst) schön düster und stimmig vorgenommen, dabei aber leider auf eine musikalische Untermalung verzichtet. Darüber hinaus kommen alle Ansichten zudem „starr“ daher, weshalb im Kapitelanwahl-Bereich auch nur Screenshots der betreffenden Chapter zu finden sind.
Extras:
Nach dem Einlegen der DVD laufen 3 Trailer (u.a.“Sin City“) automatisch an (wie auch ein „Anti-Raubkopier“-Spot) – allerdings lassen sie sich per „Menü-Taste einfach überspringen. „Voodoo Nightmare“ (knapp 8 ½ Minuten lang) ist ein typisches „Making Of“, in welchem Cast & Crew über die Hintergründe, das (sich noch immer in Produktion befindliche) Spiel sowie die Dreharbeiten in Louisiana erzählen. Etwas unglücklich der Satz „We're shooting in New Orleans – we're in hell“ (hätte man auf der DVD zumindest weglassen können). Von Williamson erfahren wir, dass der Killer ursprünglich „Jingles“ genannt werden sollte (aufgrund des ankündigenden Klangs seines Schlüsselbundes), dass das Haus in den Sümpfen tatsächlich so existiert sowie der Besitzer beim Dreh ständig Gruselgeschichten von sich gegeben hat. Ein Storyboard-Vergleich findet anhand von 4 zentralen Szenen statt („Crash on the Bridge“,“Towing the House“,“Rachel gets impaled“,“the Mausoleum“), wobei deutlich zu erkennen ist, dass man die geplanten Aufnahmen letztendlich sehr gut umgesetzt hat. Abgerundet werden die Extras von insgesamt 6 „Cast Auditions“ (Rick Cramer, D.J. Corona, Laura Ramsey, Pawel Szajda, Davetta Sherwood, Bijou Phillips), welche je eine knappe Minute lang laufen und ganz lustig anzusehen sind.
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Fazit:
Film: „Venom“ ist ein düsterer, harter und atmosphärischer Slasher, der früh Fahrt aufnimmt sowie Tempo, Kreativität und Actiongehalt bis zum Ende hin aufrecht erhält – Jim Gillespies gute Umsetzung entschädigt dabei gar weitestgehend für die offensichtlichen Drehbuchschwächen…7 von 10.
DVD: Diese Veröffentlichung aus dem Hause „Dimension“ kann man bedenkenlos als „gut“ einstufen: Bild- und Tonqualität stimmen, das Bonusmaterial geht ebenfalls in Ordnung. Zudem ist die Oberseite der Disk (Abbildung des Film-Covermotivs) mit einer Beschichtung versehen worden, welche die Farben sich (je nach Lichteinfallswinkel) verändern lassen, ähnlich wie bei einem Hologramm-Effekt. Schade, dass man die Menüs nicht kreativer gestaltet hat – das hätte den positiven Eindruck locker (sowie mit relativ einfachen Mitteln) noch weiter verstärkt.
Film: ,5
DVD: ,5