Technische Daten
OT: Alone in the Dark
USA 2005
Laufzeit: 98 min
FSK: Keine Jugendfreigabe
Sprachen: Deutsch: DTS 5.1 und Dolby Digital 5.1, Englisch: Dolby Digital 5.1
Bild: Widescreen 2,35:1
Darsteller: Christian Slater, Stephen Dorff, Tara Reid
Regie: Uwe Boll
Film
Der auf unerklärliche und übernatürliche Phänomene spezialisierte Privatdetektiv Edward Carnby hat von einer Reise ein metallenes Artefakt der vor über 10.000 Jahren untergegangenen Abkani-Zivilisation mitgebracht. Während Carnbys Freundin Aline Cedrac die als Archäologin im Museum arbeitet versucht herauszufinden , was es mit dem goldenen Überbleibsel auf sich hat, passieren merkwürdige Dinge: 19 unbescholtene Bürger verlassen ihre Familien und Arbeitsplätze und werden zu todbringenden Zombies, friedfertige Menschen werden von blutrünstigen Kreaturen angegriffen. Hinter all dem scheint der skrupellose Professor und gleichzeitig auch noch Alines Mentor Lionel Hudgens zu stecken, der das verschollen geglaubte Geheimnis der Abkani für sich nutzen will: die Kontrolle über das Tor zwischen unserer Welt und dem Reich der dunklen Mächte. Als die Situation zu eskalieren droht kommen Edward und Alice zusammen mit Edwards Rivalen, dem Regierungsagenten Burke, in einer verlassenen Goldmine der grausamen Wahrheit auf die Spur. Eine Wahrheit die nur schwer zu begreifen ist und die ihren Ursprung in Edwards Kindheit hat.....
Der deutsche Regisseur Uwe Boll hat es sich anscheinend zur bedeutenden Lebensaufgabe gemacht, bekannte Videospiele zu verfilmen.
Ob diese dann auch immer den Geschmack der Fans der Spiele treffen ist fraglich und obwohl ich noch kein "Alone in the Dark" Spiel gespielt habe, so kann ich vom Verlauf her sagen das der Film nichts mit der gleichnamigen Spiele - Reihe zu tun hat. Und ich glaube, gerade das ist das Hauptproblem des Filmes: Wenn man den Namen einer bekannten Spiele - Reihe nutzt, dann erwarten die Fans auch einfach das sie ihr Videospiel in einen umgesetzten Film wiedererkennen können, in dem Falle von Alone in the Dark hat sich Regisseur Boll aber lediglich den Namen geliehen, selbstverständlich nur um auf seinen Film aufmerksam zu machen und um die Fans ins Kino zu locken. Keine nette Einstellung möchte man meinen, wäre da nicht die Tatsache, dass sehr viele Studios bzw. Regisseure durch bestimmte Aspekte versuchen ihren Film besser darzustellen als er ist. Man möchte sich nunmal die Einnahmen sichern und auch Boll ist da keine Ausnahme.
Ich möchte aber trotzdem klarstellen: Alone in the Dark ist aus meiner Sicht kein gescheitertes Machwerk des Regisseurs. Hätte man sich andersweitig entschieden und z.b. den Titel geändert, dann hätte dem Film vielleicht sogar eine bessere Zukunft ereilt. So muss man als Zuschauer selber sich seine Gedanken machen und die Gleichheiten, die der Film im Bezug auf dem Spieltitel herstellt, vergessen. Hat man sich nämlich davon gelöst, kann man einen netten No - Brainer erwarten: Gehirn aus, Film ein und gut ist. Sicher, nicht jedem kann man es recht machen und auch die Filmgeschmäcker sind dafür von grundauf einfach zu verschieden, doch es wird mit Sicherheit auch solche Leute geben, denen der Film letzendlich dann doch gefallen hat. Nicht etwa aufgrund der Story, die nicht überwaltigend ist oder gar Hollywood neu erfindet. Nicht etwa durch die Schauspieler, die trotz *großer* Namen wie z.b. Christian Slater eher platt wirken und auch hölzerne Dialoge führen. Sondern weil der Film auch grade deswegen seinen Status als B- Movie erreicht und als ein solches einfach Spaß macht. Doch es ist eigentlich egal ob ein Film nun eine wahre Großproduktion ist und unter der Regie eines Spielbergs entstand oder wie Alone in the Dark von einen deutschen Regisseur verwurstet und somit zum B-Movie degradiert wird: Sie alle haben ihre Schwächen und Stärken. Wie schon erwähnt liegen die Stärken in Alone in the Dark in seinen Gehalt, als ein No Brainer mit B-Movie Niveau funktioniert er eben und weiß zu unterhalten. Seine Schwächen allerdings sind auch nicht ohne, da wären zum einen die allseits bekannten Logikfehler: Am Ende sind Slater, Reid und Dorff in einer alten und verlassenen Goldmine. Dorff lässt den Helden raus und rennt den Monstern direkt in die Arme um noch eine Sprengladung zu zünden. Slater und Reid können knapp entkommen, der ganze Gang aus dem sie kamen stand unter Flammen, bedingt durch die Explosionen. Und dann passierts:
Man sah wie Dorff zündete und danach zum Boden flog, im Gang kamen die Flammen. Ein letzter Blick, Dorff scheint Tod zu sein..... doch dann das Wunder: Er lebt und scheint gut davongekommen zu sein.... aber halt: Danach wird Dorff nicht mehr erwähnt bzw, gezeigt! Was geschieht nun als nächstes mit ihm? Für viele scheint das ohnehin egal zu sein, mir aber nicht. Die Ganze Zeit, auch als der Abspann lief und Slater und Reid wieder ein *typisches Ende* bekommen haben, ich stellte mir weiterhin die Frage: Was ist den nun mit Dorff? Ein weiterer GROßER Logikfehler befindet sich ebenfalls direkt am Ende: Als Reid und Slater wieder in der Stadt sind und durch eben diese wandern, fällt ihnen auf das sie die einzigen Menschen sind, die Stadt ist verlassen:
Slater gibt als Begründung an, dass das Tor um einen *hohen Preis* wiedergeschlossen wurde----> wie schon einst wurden die Einwohner mitgenommen. Ein vorheriger Schriftzug aber sagt aus, dass die Stadt evakuiert wurde Was bitte stimmt den nun? Oder wollte man den Zuschauer die Qual der Wahl über dem Ausgang des Filmes überlassen? War sicherlich nur gut gemeint mit der Wahl, entweder Happy End oder Kein Happy End, da kann man den Boll doch keinen Vorwurf machen..... Wie ich schon schrieb, vorallem der Fehler am Ende hat mir den Filmspaß erheblich getrübt. Von den großen und auffallenden Mankos war es das dann aber meiner Meinung nach schon. Der Rest ist eigentlich stimmig gelungen, der Soundtrack des Filmes ist wirklich nicht das schlimmste, vorallem beim Ende und bei den Szenen mit erheblichen *Schusswechsel* wurde passendes ausgesucht. Zu den Schusswechsel -Szenen sei noch gesagt, dass Boll sie nicht normal inszeniert hat: In der Schießerei in Slaters Wohnung stürmen Monster und Soldaten ein. Man sieht bei verschiedenen Szenen die jeweiligen Personen, der Hintergrund ist Pechschwarz. Und wenn dann plötzlich ein Monster auftaucht, ich finde das hat schon eine Klasse für sich, mir zumindest hat das Szenario so versetzt gefallen. Bei der Schießerei fallen mir noch die Waffen ein: Das Mündungsfeuer ist recht groß geraten und man kann genau die Schussbahn der Kugel sehen, man muss nur den hinterlassen *Lichtstrahl* folgen. Hat schon was, so ein Maschinengewehr das Laserstrahlen verschießen kann. Hinsichtlich der Effekte darf man selbstverständlich auch kein Meilenstein erwarten und ich weiß auch nicht recht, wie ich sie beschrieben soll. Das Flugzeug aus Transporter 2 z.b. toppen sie immer noch meilenweit, allerdings werden sie auch meilenweit von Spielbergs nunmehr schon 12 Jahre alten Dinos aus den Jurassic Park überboten. Im Bezug auf die Wertung sollte man auch bedenken, dass die Filme abgesehen von der Qualität in und für Amerika nichts besonderes sind. Aber hinter diesen (Mach) Werk sitzt nunmal ein deutscher Kopf, was im Film sowohl negativ als auch positiv auffällt. Ich jedenfalls war nachdem was ich alles gehört habe positiv überrascht und oute mich somit auch: Der eine hier mag Bollywood, der andere nicht. Wieder ein anderer mag sicherlich auch Boll, der andere nicht. Ich zähle mich ab jetzt jedenfalls zu denen die Boll zwar nicht vegöttern aber doch auch etwas abgewinnen können und sich seine Filme ansehen. Dazu stehe ich und vergebe:
Bild
Durchweg geht das Bild in Ordnung, allerdings ist es keinesfalls schwer bei den Szenenwechsel Grießeln oder auch bei stockfinsteren Szenen mit Lichteinfall Artefakte auszumachen.
Ton
Aufgrund der Tatsache das mein Bass ja momentan defekt ist und ich noch keinen Ersatz habe, muss die Soundwertung leider entfallen. Tut mir Leid!
Extras
Als Extras werden lediglich weitere Programmtipps geboten, die keine Infos über den Film liefern und auch nicht besonders erwähnenswert sind.
Fazit
Einige mögen ihn und wiederum andere hassen ihn abgrundtief: Uwe Boll Wenn er seine Filme nicht immer hoch als eine bekannte Videospielverfilmung angeben würde, dann denke ich mir schon das er ein paar Fans mehr gewinnen würde. So muss man sich selber von den Film eine umfassendere Meinung bilden. Ich jedenfalls habe gemerkt das Boll gut für Unterhaltung steht und bin deswegen auch auf seine neuen Filme, Dungeon Siege und Bloodrayne gespannt. Auch House of the Dead werde ich mir noch ansehen. Erwähnt sei noch etwas zur FSK: War die Freigabe bei Brothers Grimm untetrieben, so ist sie hier aber meilenweit übertrieben, zumal man kaum einen Opfer beim sterben an einer brutalen Todesart zusehen kann. Aber inzwischen kennen wir die FSK ja....