Getestet wurde die deutsche Special Limited Edition von EMS
Film:
Wir schreiben das Jahr 2009, Japan hat den zweiten Weltkrieg gewonnen, die Atombomben wurden auf Berlin abgeworfen, Korea gehört zum Kaiserreich Japan. Mit diesem Gedanken einer veränderten Geschichte beginnt „2009 Lost Memories“. Anschließend wird man Zeuge einer Geiselnahme in einem Museum, durchgeführt von koreanischen Rebellen, die kurz darauf von der japanischen Polizei blutig beendet wird. Der junge Agent Sakamoto – selbst koreanischer Abstammung – übernimmt die Ermittlungen und weiß bald nicht mehr, welcher Seite er vertrauen soll: Der japanischen oder der, der koreanischen Rebellen...
„2009 Lost Memories“ beginnt wie ein großer Actionfilm, wird aber nach der Beendigung der Geiselnahme erst mal sehr ruhig. Im Gegensatz zur typisch amerikanischen SFX-Hatz nimmt man sich nun erst mal Zeit um die Charaktere ausführlich einzuführen, sie in Ihrem Umfeld zu zeigen und sie bei den ruhigen Ermittlungen zu begleiten. In diesen Parts wirkt der südkoreanische Film fast wie ein Krimi, man rätselt mit, wo die Motivation der Terroristen lag. Nach ca. 1 Stunde kommt der Streifen dann aber richtig in Gang! Die Story gewinnt an Fahrt und steigert sich immer weiter, die Ereignisse überschlagen sich und es knallt an allen Ecken und Enden gemischt mit viel Dramatik und Emotionen. Nun zahlt sich die längere Einleitung aus, denn hier fiebert man mit dem Agenten Sakamoto mit. Er ist nicht ein eindimensionales Pappmännchen, sondern ein dynamischer Charakter, hin und hergerissen zwischen seinem japanischen Job und seiner koreanischen Vergangenheit. Schauspieler Jang Dong-Gun verkörpert die Rolle mit Bravour, seine Ähnlichkeit zum Ex-HK-Actiongott Chow Yun-Fat ist verblüffend.
Der Story kann man durchaus feindliche Züge gegenüber Japan vorwerfen, aber letztendlich ist das sicher nicht die Absicht des Films. Der Streifen will vor allem unterhalten und das tut er erstklassig, mit viel Gefühl & Dramatik, die den Zuschauer nach der ersten Stunde regelrecht mitreißt.
Grandios ist auch die technische Umsetzung des Stoffes. Als Stilmittel werden nicht selten Zeitlupe, Fast Motion und diverse Kamera-Drehungen und –Überblendungen genutzt. Das sorgt dafür, dass der Streifen zu einem visuellen Hochgenuss wird, der sich vor John Woo nicht zu verstecken braucht. Die Actionsequenzen sind stylistisch auf höchstem Niveau eingefangen, aber auch ruhige Momente setzt Regisseur Si-Myung Lee grandios um.
Alles in allem ein spannungs-geladener Film, der eigentlich alles bietet was ein guter Action-Streifen braucht: Dramatik, Spannung, spektakuläre Action und eine gute Story, die allerdings noch hier und da ausbaufähig gewesen wäre...
Trotzdem
Bild:
Das Bild der EMS-DVD ist ok, mehr aber auch nicht. Oft ist die Detailschärfe nicht optimal, auch ein sichtbares Grundrauschen stört den Sehgenuss. Farben & Kontrast sind in Ordung.
Knappe:
Sound:
Für einen Actionfilm ist der Sound recht zurückhaltend. Vor allem die Musik ist sehr räumlich und nutzt auch den Subwoofer immer wieder. Effekte sind hin und wieder auszumachen, könnten aber bei einem solchen Film erheblich öfter auftauchen. Der Bass-Kanal wird zumindest in den Actionszenen ordentlich beansprucht.
Knappe:
Ausstattung:
Die Doppel-DVD bietet Produktionsnotizen, 2 "Making-of's", Highlights, Still Gallery, Cast & Crew, den Original-Kinotrailer sowie ein Musik-Video. Vor allem die Making-of's sind sehr ausführlich geraten, die Lauflänge beträgt fast 1,5 Stunden. Der große Nachteil sind fehlende dt. Untertitel, denn die wenigsten Deutschen werden mit Koreanisch klarkommen. Daher gibt's statt 4 Narrenkappen nur...
Fazit:
Zum aktuellen Preis (10-15 Euro) lohnt sich die Special Limited Edition von EMS allemal. Der Film ist spitze, auf der technischen Seite der DVD gibt's allerdings noch diverse Mängel.
Als Gesamtwertung ergeben sich daher dicke....
Zu den Bilder: Bei mir taucht das Fortune-City-Logo immer wieder mal auf. Wenn ihr ein paar mal auf "Aktualisieren" klickt, tauchen zumindest bei mir die eigentlich gewünschten Bilder auf.
MFG
Hannibal