Sledge Hammer! - Season 1
Technische Daten
Vertrieb: Marketing
Regionalcode: 2
Laufzeit: ca. 530 Min.
Regie: Daniel Attias,
Reza Badiyi,
Bruce Bilson,
Bill Bixby,
Charles Braverman,
Martha Coolidge,
Jackie Cooper,
Charles S. Dubin,
Kim Manners,
Dick Martin,
Seymour Robbie,
Thomas Schlamme,
James Sheldon,
Bob Sweeney,
Gary Walkow,
David Wechter
Darsteller: David Rasche,
Anne-Marie Martin,
Harrison Page,
Leslie Morris,
Kurt Paul,
Patti Tippo
Bildformat: 1,33:1 (4:3)
Sprachen: DD 2.0 Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Freigabe: FSK 12
Episodenindex
DVD 1:
01.Ein perfektes Team(Under the Gun)
02.Heuern und feuern(Hammer gets Nailed)
03.Fromm und keusch(Witless)
04.Showdown für Hammer(They Shoot Hammers,don´t They?)
05.Guten Flug(Dori Day Afternoon)
06.Bambule in der Schule(To Sledge,With Love)
DVD 2:
07.Jailhouse Rock(All Shook Up)
08.In Hammers Obhut(Over My Dead Bodyguard)
09.Selbstjustiz(Magnum Farce)
10.Der Babyhandel(If I Had A Little Hammer)
11.Die Eine-Million-Dollar-Frage(To Live & Die On TV)
12.Countdown für Hammer(Miss of the Spider-Woman)
13.Von altem Schrot & Korn(The Old Man & the Sledge)
DVD 3:
14.Die Teufel kommen(State of Sledge)
15.Geliebte Susi(Haven´t Gun, Will Travel)
16.Voll getroffen(The Color of Hammer)
17.Bruderherz(Brother,Can You Spare A Crime?)
18.Stereohammer(Desperately Seeking Dori)
19.Waschen,klauen,fönen(Sledgepoo)
20.Genosse Hammer(Comrade Hammer)
DVD 4:
21.Der Justizhammer(Jagged Sledge)
22.Ende gut gar nichts gut(The Spa Who Loved Me)
Film
I know what you're thinking. "Did he fire six shots or only five?" Well, to tell you the truth, in all this excitement I kind of lost track myself. But being as this is a .44 Magnum, the most powerful handgun in the world, and would blow your head clean off, you've got to ask yourself a question: Do I feel lucky? Well, do ya, punk?
Harry Calahan, “Dirty Harry”
Trust me - I know what I’m doing!
Sledge Hammer!
Akt 1: Auferstehung und Untergang
Es war einmal ein junger Alan Spencer. Spencer, von Gemüt und Ausstrahlung her eigentlich ein Kerl mit Metal-Roadie-Mentalität, zog es sehr schnell in die Unterhaltungsbranche. Ganz sporadisch und eher nebenbei sammelte er Erfahrungen, indem er sich etwa als Bub unbefugter Weise am Set von Mel Brooks’ “Frankenstein Junior” aufhielt und Marty Feldman kennenlernte. Die Begeisterung für absurde Komik stieg - und in den Achtziger Jahren, auf der Spitze des Eisberges, stand dann ihr Konglomerat und sein Baby:
Sledge Hammer!
Dabei sollte zuerst kein Studio Interesse an diesem seltsam anmutenden Werk haben. Spencer musste hausieren gehen und sich abfällige Kommentare anhören. Die Charaktereigenschaften der Hauptfigur wurden schlichtweg missverstanden, die Satire hinter der Figur nicht erfasst. Sledge Hammer, war die Welt noch nicht reif für dich? Nur Drehbuchautor und Regisseur Leonard Stern verstand Spencer und seine Kreation; dennoch dauerte es bis 1986, bis das Skript, das Spencer schon als 16-Jähriger verfasst hatte, endlich die TV-Serienlandschaft unsicher machte.
Zum Inhalt. Das primär als Parodie auf die zahlreichen Copfilme der Siebziger und Achtziger ausgelegte Konzept handelt von einem Mann - und seiner Gun. Eben Sledge Hammer. Seine Person erklärt sich von selbst in der Minute, in der er auf dem Bildschirm erscheint. Knallhart, reaktionär, aggressiv, chauvinistisch, rücksichtslos, rüde, psychisch labil, destruktiv, voreilig und ohne jegliches Taktgefühl.
Die Inkarnation? David Rasche, für den die Figur des Sledge Hammer zur Paraderolle wurde. Meist in diversen TV-Serien als schmieriger Unsympath von höherer Position brillierend, sollten die Auftritte als schießwütiger Cop für den einstigen Theatermimen zum Höhepunkt seines kommerziellen Schaffens werden. Und auch dies ist einer der Indikatoren dafür, wie respektlos diese Serie vonstatten ging; fern des guten Geschmacks und der moralischen Grundsätze der USA sich einen solchen Ruf zu verschaffen, und das unter diesen schwierigen Startbedingungen, das bedarf schon einer gewissen qualitativen Grundfeste.
Und die schlägt schon gleich im Piloten durch. Über Fans von Action und Copfilmen, aber auch über Freunde guter Satire und Komödien im Allgemeinen bricht folgende Erkenntnis schon in den ersten Minuten ein: “Sledge Hammer” ist Liebe auf den ersten Blick. Selbst wer vorher abgesehen vom Namen niemals auch nur eine Folge dieser nunmehr fast zwei Jahrzehnte alten Serie - und dazu musste ich bislang auch mich selbst zählen - gesehen hat, wird sofort süchtig danach, Episode für Episode mit dem Cop auf Streife zu gehen, der Richter und Henker in einer Person vereint und das perfekte Amalgam von Judikative und Exekutive mit Selbstjustiztendenzen darstellt.
Überdeutlich ist die Hauptinspirationsquelle für unseren Helden. Natürlich kann dies niemand geringerer als Clint Eastwood aka Dirty Harry sein, die nicht ganz so strahlende Identifikationsfigur einer Generation von harten Hunden, aus einer Zeit, die vor derjenigen anzusiedeln ist, in der Männer sensibel sein mussten. Eastwood schuf einen ikonischen Mythos in Form eines Mannes, der Frauen - aus heutiger Sicht politisch unkorrekterweise - wie Gegenstände behandelte, seinen Gegnern mit stoischem Zynismus entgegnete, knochentrocken Gebrauch von seiner 44er Magnum machte und mit Feingefühl nicht viel anfangen konnte. Letzten Endes ein aus dem Spaghettiwestern weitergeführtes Verhaltensprofil.
Und Sledge Hammer? Er ist die ironische Aufarbeitung dieses Heldenbildes. Die glorreiche Idee für den parodistischen Bullen kam Alan Spencer nicht umsonst, nachdem er als Zehnjähriger das Kino verließ, in dem er Harry Calahan bei der wortkargen Arbeit zusehen durfte. Ist nun deswegen “Sledge Hammer” das Produkt eines Zehnjährigen? Irgendwie schon, aber wie sagte schon Komödiant Rodney Dangerfield, als er von Alan Spencer erfuhr, dass der ihm Witze verkauft hatte, die Spencer erst mit 15 Jahren geschrieben hatte? “I remember those jokes. They looked like they were written by a fifteen year old.”
So ist die TV-Serie irgendwo auch eine kindische Angelegenheit geworden, aber eine glatte Enttäuschung wäre es gewesen, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre. Schließlich lebt die Hauptfigur von ihrer kindischen Art, die sich nicht umsonst mit dem schneidet, was unter anderem als Chauvinismus und mangelnde Umgänglichkeit ausgelegt wird. Auch darin liegt nämlich die Parodie: Die unangreifbaren Idealtypen um Dirty Harry & Co. werden daraufhin analysiert, wie viel Ähnlichkeit in ihrem Verhalten zu dem von Kindern auf dem Spielplatz zu erkennen ist.
Gerade in Bezug auf Clint Eastwood erweist sich David Rasche als kleines Genie in Sachen ironischer Schablonierung bekannter Verhaltensmuster von Eastwood. Dieser zähneknirschende, schlitzäugige, einschätzende Blick, den man immer wieder bei Eastwood findet, wurde auch zum überspitzten Markenzeichen des Sledge Hammer. Betont auffällig verzieht Rasche sein Knautschgesicht so, dass Eastwood bzw. eine Übertreibung seiner selbst nahezu wiederzuerkennen ist. Unterstützt wird dies durch zwei weitere Faktoren: Einmal die hässlichen, grauen Streifenanzüge, zum anderen die komplette Körpersprache. Jene wurde auch in den Vorspann verlegt, der daraus besteht, dass von einem Close Up des Griffes von Hammers 44er Magnum zurückgeblendet wird, bis wir Hammer sehen, der seine Magnum liebkosend in die Hand nimmt, sich lässig hinkniet und einen Schuss aus der Hüfte abgibt, nachdem er selbstbewusst seinen legendären Spruch “Trust me - I know what I’m doing!” abgelassen hat. Dann gibt’s einen Schuss durch die Scheibe und im Deutschen ertönt ein stark an Rainer Brandt erinnerndes “Autsch!” - überhaupt erinnert die deutsche Synchronisation, wenngleich sie mal wieder nicht die Originalfassung erreicht, enorm an die Arbeit von Rainer Brandt - witzig, charmant und erfolgreich emanzipiert von der Originalsynchronisation, ohne deren Sinn zu entstellen (obwohl das freilich bei Spencer/Hill der Fall war). Ein rockiger Soundtrack mit Ohrwurmgarantie ertönt und lässt sich als Titelthema in der laufenden Serie immer wieder dann finden, wenn es ans Eingemachte geht und Hammer seinen Hintern in Bewegung setzen muss, sprich: wenn die Action ihr Stelldichein gibt.
Nun ist “Sledge Hammer” trotz der Betitelung nach dem Helden keine simple One-Man-Show - wir finden ein Darstellertryptichon vor.
Sehr wichtig ist Sledges weibliche Partnerin, Dori Doreau, gespielt von Anne-Marie Martin. Auf den ersten Blick und im Gesamteindruck nach dem Genuss der ersten Staffel unglaublich unscheinbar, was ihre Funktion betrifft, ist sie in Wirklichkeit ein wahres Sammelsurium an Parodien und Anspielungen. Da wäre zunächst einmal der Buddy-Aspekt ganz vorherrschend. Hier geraten dann auch die Vorgänger von “Lethal Weapon” ins Blickfeld; tatsächlich mutet sogar eine Szene aus dem Piloten an wie aus “Lethal Weapon” geklaut, wenn nämlich Hammer mit seiner verbeulten Rostlaube (mit dem Stoßstangenaufkleber “I love Violence”) vorfährt, zum Kofferraum geht (übrigens heißt der Käptn “Cpt. Trunk” - Zufall oder böswillige Absicht?), eine Bazooka hervorholt und ein ganzes Hochhaus plattmacht, auf dem sich ein Scharfschütze verschanzt. Wie dem auch sei, der Buddy-Aspekt wird schon alleine durch die Mann-Frau-Konstellation aufrechterhalten. An sich ist das kein Garant für Buddy-Comedy; wenn wir uns aber Hammers Chauvi-Ader ins Gedächtnis berufen, ist Wortwitz en masse garantiert. Nun ist Dori Doreau natürlich ein toughes Weibsbild, und das muss sie auch sein, um an Hammers Seite bestehen zu können, doch den Respekt muss sie sich erst einmal erarbeiten. Was natürlich am Ende auch funktioniert, wie folgender Dialogauszug verrät:
(Dori) “I’ve got an idea.”
(Sledge) “Now you’re thinking like a man!”
Dies hat nun folgenden Effekt: Dori wird durch ihre Hartnäckigkeit und ihren unbeirrbaren Glauben an Sledge zuerst sympathisch, dann attraktiv und schließlich sogar richtig sexy. Das wiederum führt dazu, dass wir Sledge, den Doris Sexappeal vollkommen kalt lässt, unglaublich cool finden... Nein, wir finden ihn nicht schwul! Schon vergessen? Dies ist eine Parodie auf Dirty Harry und Konsorten. Die knallharten Superbullen durften keinerlei Emotionen zeigen, schon gar nicht gegenüber Frauen. Und genau deswegen sind Parodien die ultimativen Danksagungen an Dinge, die man liebt.
Das war nun Sledges Rechte. Zu seiner Linken steht noch sein Vorgesetzter, ein manisch-depressiver Schwarzer namens Captain Trunk. Harrison Page, der diesen Trunk spielt, verkörpert nun die absolut auf die Spitze getriebene Verballhornung eines Klischees, das eben auch auf den zerstörerischen Verhaltensweisen unseres Helden basiert. All unsere Vorbilder hatten einen solchen Boss, und jedes Mal war es so, dass dieser Boss im Inneren ein seelisch Verwandter und allerbester Freund des Helden war - das wusste ein Jahrzehnt später auch Actiondrehbuchlegende Shane Black, der Arnie Schwarzenegger als Jack Slater in “Last Action Hero” einen ebensolchen Vorgesetzten zur Seite stellte. Pages Aufgabe besteht also nun darin, in seinem Büro zu sitzen und Hammer mit Geschrei und Gezeter ob dessen letzter Zerstörungsorgien zu begrüßen.
Das Quartett vervollständigt nun der Zuschauer, der sich diesem Dreigestirn unter Führung eines verrückten Cops, der mit seiner Magnum spricht, ungemein nahe fühlt.
Um so ferner sind wir den Bad Guys, auf deren Charakterzeichnung dann die jeweiligen Episoden in ihrer Struktur aufgebaut sind. Da hätten wir in der ersten Staffel Elvis-Imitatoren, Frauen mit giftigen Schlangen, Babyhändler, Erpresser, zickige High School-Gangstakiddies und mehr. Interessant daran ist die Tatsache, dass die Bad Guys und damit die komplette Szenerie in ihrer Exposition überhaupt nicht satirisch wirkt; man glaubt, eine klassische, ernst gemeinte Cop-Krimiserie zu sehen. Bis dann letztendlich die Figuren ihre totale und hoffnungslose Überzeichnung preisgeben. Sie lachen total überspitzt, verschließen link die Augen, hecken großspurig Pläne aus, bewegen sich von einem Extrem ins andere. Dieser Ansatz erlaubt es, dass der Zuschauer sanft in die Satire übergleitet, denn er beginnt sozusagen im “Ernstfall”, der sich im weiteren Verlauf dann zum reinen Spaßprodukt verwandelt.
Die erste Staffel ist letztendlich sogar ein in sich geschlossenes Gesamtwerk geworden. Noch während der Dreharbeiten arbeitete man auf ein endgültiges Finale zu, da man nicht glaubte, der vertreibende Sender ABC würde es sich wagen, noch eine zweite Staffel in Auftrag zu geben, da Sittenwächter schon lauthals nach Vergeltung schrieen. Die letzte Folge der Staffel fällt daher auch vollkommen aus dem Rahmen und beendet quasi einen Mythos durch die absolute Quintessenz der Destruktivität. Der letzte (in normalem Ton ausgesprochene) Satz der Staffel lautet dementsprechend auch “Trust me - I know what I’m doing!”...
Das Fazit kann also nur mit kurzen, knappen Adjektiven umschrieben werden: Bissig, zynisch, kompakt, ironisch, gemein, respektlos, scharfzüngig, unheilschwanger, witzig, dumm und dem Zeitgeist voraus - das ist Hammer. Sledge Hammer.
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Bild
Das Bild offenbart die größten Schwächen in der Schärfe. Die Konturen verschwimmen teilweise und lassen klar an Details vermissen. Zwischendurch stören auch Verschmutzungen das Geschehen und von den Farben würde man sich auch weniger Blässe wünschen. Insgesamt ist dies jedoch noch angemessen in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hier um eine TV-Serie aus den Achtzigern befindet.
Ton
Der Ton ist insgesamt recht stumpf. Die Stimmen sind verständlich, aber im Deutschen wirken sie oft dumpf und drucklos. Effekte sind so gut wie gar nicht vorhanden, auch nicht im Stereo-Rahmen. Wie schon beim Bild die klassische Qualität einer 80er-Jahre-Serie - da kommen nostalgische Gefühle auf.
Eine sehr wichtige Änderung, die der US-Anbieter Anchor Bay vorgenommen hat, sollte jedoch nicht unangemerkt bleiben: Ursprünglich war die Serie mit Lachern versehen. Nun bin ich persönlich ja großer Fan von Sitcoms, aber hier muss man Anchor Bay Dank aussprechen. Die Lacher wurden nicht zuletzt auf Wunsch von Alan Spencer entfernt, und das ist gut so, denn die satirischen Ansätze, die von Sledge Hammer ausgehen, sind wirklich nur über die Stille richtig aufzunehmen. Kaum vorstellbar, wie ein unterlegtes Lachen aus der Konserve die Comedy zerstört hat... dafür also vielen Dank an den Anbieter.
Zuletzt sollte noch erwähnt werden, dass im Piloten einige Stellen im originalton ablaufen, was darauf hinweist, dass diese Folge im deutschen Fernsehen gekürzt ausgestrahlt wurde.
Menüs
Im Menü ertönt ein gegenüber dem Vorspann der Serie enorm aufgemotzter und viel rockigerer Titelsong mit weitaus mehr Druck - das geht schon ab.
Während die erste Folge der jeweiligen DVD auf dem DVD-Player noch automatisch startete, begrüßte den Benutzer auf dem Computer zunächst ein großzügiges Intro, bei dem wir durch den Lauf von Sledges 44er Magnum spezielle Szenen aus den diversen Folgen in Augenschein nehmen durften. Dann beruhigte sich das Menü, was die Animationen betraf, und ließ nur noch den Soundtrack walten. Die Buttonauswahl ist etwas umständlich; um zwischen den einzelnen Buttons hin- und herzuschalten, muss man schon mal ein paar Richtungen ausprobieren. Die Folgen sind jeweils in vier Kapitel gegliedert.
Extras
-Auf den einzelnen DVDs gibt es zunächst zu verschiedenen Episoden alternative Vorspänne aus den deutschen Fernsehprogrammen und zu vier Episoden zudem Audiokommentare von Alan Spencer.
- Die umfangreiche Specials-Seite öffnet mit einem Vorwort von Alan Spencer (0:40 Min.), in dem er sich über die in der Tonbewertung bereits angesprochenen eingespielten Lacher aufregt, die dann ja auch entfernt wurden. Das Vorwort schließt mit waschechter physical comedy.
- Weiter geht’s mit dem Pilotfilm, der sich nochmals auf der letzten DVD befindet - und zwar in der längsten (30:20 Min.) und kürzesten (2:19 Min.) Version. Die längste beginnt wieder mit einem Vorwort von Alan Spencer, die kürzeste ist nun nicht wirklich nur 2:19 Min. lang, stoppt aber nach der entscheidenden Stelle, und die ist nach 2 Minuten vorbei, denn was fehlt, ist die komplette Szene, in der Sledge Hammer mit einer Bazooka das Haus in die Luft sprengt.
- Dann folgen fünf TV-Spots (insg. 2:39 Min) und “Werbeunterbrechungen” auf deutsch und englisch (insgesamt 0:14 Min.).
- Unter “Filmografien und Biografien” finden wir vier tonlose Slideshows zu Produzent Alan Spencer und den Schauspielern David Rasche, Anne-Marie Martin und Harrison Page (insg. 6:50 Min.).
- Daraufhin gibt es eine “Bildergalerie”-Slideshow mit Produktionsfotos, Zeitungsausschnitten, DVD-Box-Designs und mehr (9:14 Min.).
- Wer mal die Vorzüge des Stereo-Tons erleben will, sollte sich das nächste Special ansehen: unter “Episode 19: Bowlingkugel-Vergleich” wird eine Szene auf dem Bildschirm gleichzeitig in der gekürzten und der ungekürzten Fassung ablaufen gelassen (1:16 Min.), auf dem einen Kanal in deutsch und auf dem anderen gleichzeitig in Englisch. Ein wahres Wunderwerk der Technik. Dass der Grund für die Kürzung überhaupt nicht bekannt ist, das ist da fast nebensächlich...
- “Drehbuch ABC” ist wiederum eine Slideshow (14:50 Min.), bei der uns seitenweise das Drehbuch gezeigt wird, das für den Sender ABC vorgelegt wurde. Die gleiche Prozedur erleben wir kurz darauf für das HBO-Drehbuch.
- Schließlich gibt es endlich das optional deutsch untertitelte Making Of, das die ein oder andere Hintergrundinformation offenbart und auch ein paar Gedanken zur Charakterzeichnung der Hauptfiguren vom Stapel lässt. Rasche, Martin und Page kommen ebenso in Interviews zum Zug wie Alan Spencer (31:42 Min.).
- Unter “Diverse Abspänne” gibt es verschiedene Abspänne der damals verantwortlichen deutschen Sender RTL (alt & neu), Super RTL und VOX zu sehen sowie den speziell herausgehobenen Abspann zur ultimativen letzten Folge der ersten Staffel (insg. 9:05 Min.).
- “Episode 20: Genosse Hammer” ist wiederum im internen Vergleich zu betrachten, und zwar mit der etwa um 2 Minuten gekürzten Fassung, die Super RTL ausstrahlte (4:17 Min.).
Eine weitere Slideshow blättert uns in 21 Minuten durch den ersten Sledge Hammer-Comic.
- Dann geht’s weiter mit dem zeitgenössischen “Electronic Press Kit” (06:07 Min.). Aus einem Vorwort von Alan Spencer erfahren wir, dass noch vor Ausstrahlung der Show eine Szenenmontage mit Interviews von David Rasche und Spencer selbst ausgestrahlt wurde, in der die Serie aus Sicht der Darsteller und Produzenten geschildert werden sollte - vermutlich, um dem Publikum die Idee nahezulegen, damit es nicht zu ähnlichen Missverständnissen kam wie bei den Studios, die “Sledge Hammer” ablehnten, weil sie es nicht verstanden.
- Eine Storyboardgalerie führt uns dann 2:29 Minuten lang durch diverse Storyboards, die vor Drehbeginn zum Einsatz kamen.
-“Alan Spencers Mitteilung an Kritiker” ist eine werbeartige Ermahnung an Kritiker und Publikum (in Tonformat; 1:53 Min.), sich ganz objektiv auf die Show einzulassen, was einfach nötig sei, um ihre Qualität anerkennen zu können.
- “Schnittpraktiken” verdeutlicht in 9:26 Min. Wiederum in Splitscreen das Schnittverfahren, das angewandt wurde, um die Werbeunterbrechungen geschickt in den Handlungsverlauf zu integrieren.
- In “Double Cop (VHS)” (6:01 Min.) wird auf die ominöse Einzelveröffentlichung hingewiesen, die in Deutschland lange Zeit einzige Sledge Hammer-VÖ war und auch heute noch auf VHS und DVD ihr Unwesen treibt; tatsächlich handelt es sich dabei nicht um neues Material, sondern um einen Zusammenschnitt aus der Serienstaffel.
- Eine RTL-Programmwerbung ist unter dem Menüpunkt “High Society - Ein weiteres David Rasche Highlight” (0:26 Min.) verborgen; man sieht noch einen Teil des “Sledge Hammer”-Abspanns, bevor RTL dann Werbung für “High Society” macht.
- “Sledge Hammer Bootlegs” (3:41) klärt über Raubkopierer auf: Es wird die Existenz von Sledge Hammer Bootlegs bestätigt und Menüshots gezeigt; am Ende sehen wir einen “Raubkopierer sind Verbrecher”-artigen Hinweis mit einem David Rasche-Kopf in einem Verbotsschild - das könnte man fast ironisch aufnehmen.
- Goofs (insg. 0:35 Min.) klärt über zwei Filmfehler auf, über die man beim Ansehen der Serie wahrscheinlich sowieso gestolpert wäre.
- Die Episode 18: “Stereohammer” wurde offensichtlich im Abspann gekürzt, weil die eigentliche Folge zu lang war; dies wird hier veranschaulicht (1:04 Min.)
- Den Abschluss macht ein schriftliches Interview mit David Rasche in Form einer Slideshow (12:24 Min.).
Fassen wir zusammen, so haben wir haufenweise Extras, viele davon rar, einige sehr interessant; aber es ist doch etwas weniger, als es bei den zwei vollgepackten Seiten auf den ersten Blick aussieht. Denn vieles besteht lediglich aus Slideshows oder Tonspuren. Dass aber überhaupt bei so einer alten Serie so liebevoll die Extras zusammengetragen wurden, sollte durchaus anerkannt und respektiert werden. Man kann jedenfalls zufrieden sein.
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Fazit
Mit “Sledge Hammer - Season 1" erwirbt man eine geniale, in sich geschlossene Cop-Satire mit sehr viel Schenkelklopferpotenzial und einer wahrhaftigen Kultfigur. Die DVD, übrigens verpackt in ein der Alien Quadrilogy-Erstauflage nicht unähnliches DVD-Case mit schönem Booklet, ist zwar mehr liebevoll als brillant, aber man kann sich einfach kaum mehr erwarten von einer 20 Jahre alten Serie, die noch dazu eher ein Nischendasein fristet.
Klare Empfehlung für Nostalgiker und Neulinge.
Testequipment
TV-Gerät:
Tevion 4:3
Philips Brilliance 107 17"
DVD-Player:
Pioneer XV-DV313 5.1 Komplettsystem
Yakumo PC LG DVD-Laufwerk