Technische Daten
OT: War of the Worlds
USA 2005
Laufzeit: 112 min
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Sprachen: Deutsch 5.1, Englisch 5.1, Türkisch 5.1
Bildformat: 1.85:1
Darsteller: Tom Cruise, Dakota Fanning, Tim Robbins ......
Regie: Steven Spielberg
Film
Ray Ferrier lebte mit seiner Frau und seinen beiden Kindern ein glückliches und zufriedenes Leben. Die Betonung liegt hierbei auf *lebte*: Langsam aber sicher driftete die Familie nämlich in eine Krise, als die Eheleute sich entfremdeten. Das Resultat: Seine Frau hat einen neuen Freund und ihn dafür verlassen, Ray führt nun ein mittelprächtiges Leben als Hafenarbeiter bei den Docks. An diesem Tag aber (= an welchen der Film im Übrigen auch beginnt) soll sich Ray um seinen Sohn und um seine Tochter kümmern, da seine ehemalige Frau eine Reise antritt, allerdings ohne zu wissen, dass dies der wohl letzte "normale Tag" sein wird. Denn plötzlich ereignen sich weltumspannende Probleme: Außerirdische Wesen, die die Welt bislang nur mit vollen Neid aus den Geheimen beobachtet haben, greifen mit ihrer weitaus überlegenen Technologie als die unsere die Erde an. Verzweifelt versucht Ray sich und seine beiden Kinder in Sicherheit zu bringen, wie viele andere Menschen auch ständig auf der Flucht und schier chancenlos gegen die Macht aus dem All.........
Der Film "Krieg der Welten" von Regisseur Steven Spielberg ist ein Remake des Filmes "Kampf der Welten" aus dem Jahre 1953. Beide Filme basieren auf den Roman "Der Krieg der Welten" des Autors Herbert G. Wells. Beide Verfilmung halten sich vom Verlauf her treu an den Roman: Eine Außerirdische Macht beobachtet neidvoll unseren Planeten und greift ihn letzendlich auch an, mit einer deutlich höher entwickelten Technologie als wir sie haben. Steven Spielberg nahm die Änderung vor, den Film in unsere moderne Zeit zu verlagern und fixierte den Focus auf die Famile Ferrier, die sich stets auf der Flucht vor den Außerirdischen Invasoren befindet. Meldungen oder gar Ausschnitte von dem Rest der Welt und die Gefühle und Gedanken der anderen Menschen angesichts der Invasion finden nur in Bruchstücken statt bzw. nur dann, wenn Ray zusammen mit seinen Kindern auf belebte Orte während ihrer Odysee durch das Land trifft (der Anlegesteg für die Fähre, verschanzen im Keller,....). Ein bedeutender Nachteil ist dies aber keineswegs: Obwohl man wie schon erwähnt die Menschen nur kurz und selten trifft, es bleibt einen genug Zeit sich ein Bild von ihnen zu machen, ja man bekommt sogar sehr klar zu sehen wie die Menschen wenn es um ihr eigenes Leben geht auf alle anderen schei**, zu Dieben und gar zu Mördern werden. Bei den Thema *Menschlichkeit* im Film sollte man den Hauptdarsteller, Tom Cruise, nicht ausser Acht lassen: Anstatt wie in seinen meisten Filmen den Helden zu spielen und ohne Furcht den Tag zu retten, zeigt sich auch hier deutlich die Machtlosigkeit: Wie alle anderen hat er alias Ray Ferrier panische Angst, fürchtet stetig um sein Leben und versucht der Gefahr mit aller Macht davonzurennen. Auch vor der Invasion bot sich ein neues Bild, zuvor sah man Cruise kaum so gut wie hier in der Rolle eines normalen Menschen eingebürgert: Wenn die Kinder zu ihm gebracht werden ist es für mich immer wieder erstklassig seine lässigen Sprüche zu hören:
" Da isser ja... krieg ich nen Kuss? Oder so nen *Give me five* Ritual? Eins in die Fresse?"
Die Darsteller der Kinder wissen ebenfalls zu überzeugen, allen voran Dakota Fanning als Rays Tochter Rachel..... obwohl ich zugeben muss das ich ihr Geschrei nach einen gewissen Zeitraum nur noch als ätzend und nervend emfpand 😉 Von den Menschen ab wenden wir uns den Aliens zu. Obwohl sie der Auslöser der gesamten Panik sind, sind sie nicht so gefährlich wie viele vielleicht denken. Auch sie greifen nur auf ihre Technologie zurück und überrennen die Erde mithilfe ihrer Kriegsmaschinen, den Tripoden (zum Vergleich: Die Aliens kommen als einzelne Gefahr im Film keineswegs vor bzw. zur Geltung.... immer nur in Verbindung mit den Tripoden). Da ich nur ansatzweise den Roman kenne und das Original von 1953 noch nicht gesehen habe, kann ich an dieser Stelle keinen Vergleich anstellen. Vom Namen des Regisseur, Steven Spielberg, ist man ja so einiges gewohnt: Mit den weißen Hai setze er einen Meilenstein, mit Jurassic Park setze er neue Maßstäbe und mit E.T. brachte er uns einen populären und freundlich gesandten Alien in die Kinos. Deswegen sollte man sich keinesfalls wundern, in solch einer Kategorie gehört "Krieg der Welten" nicht hin. Er erfindet das Genre nicht neu und auch die Ansatzweise von Story Elementen hat man schon mehr als einmal gesehen, ja teils sogar besser. Als ein Unterhaltungsfilm funktioniert er aber bestens, und den hiesigen Science Fiction Freund ist er auch wärmstens ans Herz gelegt. Die eingesetzten Effekte im Film überzeugen ebenfalls, gar übertrieben wirken sie nicht und ein stetiges CGI Feuerwerk ohne jeglichen Sinn und Verstand kommt im Film ebenfalls nicht vor. Ein weiterer positiver Aspekt ist die Tatsache, dass es Spielberg innerhalb kürzester Zeit schafft den normalen Alltag zu zeigen und dann (ohne das der Film *abgeschnitten* wirkt) die Invasion bereits in vollen Gange ist.... ein gigantischer Epos in weniger als 2 Stunden. Negativ wirkt sich allerdings das Ende aus: Es ist recht eindeutig und sehr klischeehaft, in diesen Punkt wagte Spielberg einfach nichts neues und setze auf seine alten Methoden.
Bild
Meiner Meinung nach für eine solch aktuelle Produktion eher enttäuschend: Gestochen scharfe Szenen sind nicht vorhanden, grießeln oder gar *verschwommenes* ist ohne jegliche Mühe leicht auszumachen. In den dunklen Szenen aber ist das Bild für die Verhältnisse OK.
, 5
Ton
Aufgrund der Tatsache das mein Bass ja momentan defekt ist und ich noch keinen Ersatz habe, muss die Soundwertung leider entfallen. Tut mir Leid!
Extras
Die Extras des Doppeldeckers gliedern sich in verschiedene Kategorien ein:
- Neuerschaffung der Invasion
- Das Vermächtnis von H. G. Wells: Der Anfang und das Exil
- Steven Spielberg und der ursprüngliche Krieg der Welten
- Die Filmmusik von Krieg der Welten
- Charaktere: Die Familie;
- Die Visualisierung
- Produktionstagebücher: Ostküste
- Produktionstagebücher: Westküste
- DieZerstörung
- Der Krieg der Welten
- Das Design des Feindes
Die Extras ( allen voran die Produktionstagebücher) sind interessant und wissenswert. Was besonders gefällt: Man bleibt beim Thema bzw. bei der Sache und wird nicht durch *werbelastiges Material* unterbrochen.
Fazit
Hier haben wir einen Film aus dem Hause Spielberg, der nichts neues erfindet und auch darauf gar nicht erst ausgelegt ist. Er erfüllt dennoch aber seine Pflicht: Ein Unterhaltungsfilm zu sein, den man nicht nur Science Fiction Freunde ans Herz legen kann. Die DVD punktet bei den Extras, enttäuscht aber bei dem Bild. Die Musik kommt wiedereinmal von Spielbergs Hofkomponist John Williams und klingt passend zu den Szenen überraschend, erschreckend und sogar unheimlich. Meiner Meinung nach liefert Tom Cruise mit seiner Darstellung des Ray Ferriers einer seiner besten Rollen ab. Die Soundwertung muss leider wiedereinmal entfallen.