Das Haus am Meer
Technische Daten:
Vertrieb: Warner
Regionalcode: 2
Laufzeit: ca. 120 Minuten
Regie: Irwin Winkler
Darsteller: Kevin Kline,
Kristin Scott Thomas,
Hayden Christensen,
Jena Malone,
Mary Steenburgen,
Ian Somerhalder
Bildformat: 1,85:1
Sprachen: Deutsch, Englisch 5.1 DD
Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte
Freigabe: ab 6 Jahren
Inhalt:
George Monroe (Kevin Kline) ist Immobilienmodellbauer. Er lebt geschieden von seiner Frau Robin (Kristin Scott Thomas) in einer Bruchbude, die an einer malerischen Klippe steht. Zu seinem rebellischen Sohn Sam (Hayden Christensen), der bei seiner Mutter lebt, hat er kein gutes Verhältnis.
Das Schicksal meint es nicht gut mit George, da er seinen Job verliert und zudem erfährt, dass er aufgrund einer unheilbaren Krebserkrankung nur noch 4 Monate zu leben hat. Daraufhin beschließt er seine alte Bruchbude abzureißen, in der sich sowieso nie wohl gefühlt hat, um dort sein Traumhaus mit seinem Sohn Sam zu bauen.
Sam ist von der Idee allerdings gar nicht begeistert, da er lieber den Sommer ohne seinen Vater verbringen möchte. Da es für George allerdings der letzte Sommer wird, zwingt er seinen Sohn, mit ihm das Haus zu bauen. Zuerst beteiligt sich der trotzige Sam nicht am Bau. Durch den Kontakt mit dem Nachbarsmädchen Alyssa (Jena Malone) taut Sam jedoch langsam auf und beteiligt sich am Bau.
Kritik:
Hayden Christensen, mir noch als nervender junger Darth Vader in Star Wars Episode 2 in Erinnerung, spielt den jungen Rebellen Sam. Sam ist wie die meisten jungen Männer in der Pubertät. Aufsässigkeit, sich von den Eltern und der ganzen Welt missverstanden fühlen sind wohl Beschreibungen, die diese Phase ganz gut beschreiben. Sam scheint die Scheidung seiner Eltern nicht gut verkraftet zu haben, denn zu Beginn des Film zeigt er sich völlig gefühlskalt. Er möchte, dass niemand sein Zimmer betritt, nimmt Drogen und irgendwie denkt man sich, dass er keine Lebenslust mehr spürt. Dies wird in einer Szene am Anfang des Film deutlich. Christensen verkörpert die Verzweiflung eines Teenagers äußerst glaubhaft.
Als George erfährt, dass er Krebs hat, möchte er sein Leben ändern. Er versucht nun endlich das zu tun, was er in all den Jahren versäumt hat. Nichts scheint ihm wichtiger, als vor seinem Tod seine Beziehung zu Sam zu verbessern. Der Hausbau ist sozusagen eine Metapher für den Neuaufbau der Vater-Sohn-Beziehung. Die Story mag vielleicht klischeehaft klingen, aber dieser Film ist für mich einer der wenigen Streifen Hollywoods der letzten Jahre, der sich mit wirklich bedeutenden Familienproblemen wie einer komplizierten Vater-Sohn-Beziehung beschäftigt. Jeder kann sich in die Situation der Protagonisten versetzen. George, der über Jahre lang mehr mit sich selber beschäftigt war als mit seiner Familie, merkt dies nun, wo es eigentlich bereits zu spät ist. Sam, der wie viele Scheidungskinder nicht mit dieser für sie schweren Situation zurecht kommt, flüchtet sich in Drogen, um wie er selber sagt "nichts mehr zu fühlen".
Das Nachbarsmädchen Alyssa, das von der herrlich unverbrauchten Jena Malone äußerst glaubhaft gespielt wird, sorgt mit ihrer lockeren und erfrischenden Art dafür, dass Sam's starre Fassade bröckelt und er lernt Gefühle zu zeigen.
George's Frau Robin ist, obwohl sie mittlerweile mit einem anderen Mann verheiratet ist, immer noch in George verliebt. Aufgrund mangelnder Liebe scheint die Ehe zwischen George und Robin nicht in die Brüche gegangen zu sein, was sich während des Hausbaus zeigt, an dem sich Robin mit ihren Kindern fleißig beteiligt. Es scheint eher an George's kompliziertem Charakter gelegen zu haben. George hatte ebenfalls keine gute Beziehung zu seinem Vater, der wie George es ausdrückt immer versuchte ihn "klein zu machen". George möchte nicht, dass sein Sohn ihn auch so in Erinnerung behält. Kevin Kline wirkt in der Rolle des George absolut glaubhaft und liefert meines Erachtens eine seiner bisher Leistungen ab.
Trotz des ernsten Themas hat der Film auch seine schrägen und durchaus lustigen Momente, als z.B. Alyssa's Mutter, gespielt von Mary Steenburgen (Zurück in die Zukunft 3), die für ihr Alter übrigens noch sehr knackig aussieht, von ihrer Tochter mit Sam's Kumpel Josh im Bett erwischt wird.
Regisseur Irwin Winkler hat mit diesem Film hervorragende Arbeit geleistet. Der Schauplatz an der Klippe ist einfach malerisch schön, die Musik stets passend und die Darsteller bis in die kleinste Nebenrolle sehr gut besetzt.
Der Film löst beim Zuschauer ein wohltuendes Gefühl aus, dass es nie zu spät ist sich zu ändern.
Einziger möglicher Kritikpunkt ist für mich die letzte Szene, da sie doch recht kitschig wirkt. Den Inhalt werde ich natürlich nicht verraten. Ansonsten Tempos raus und los flennen! 😉
,5
Bild:
Das Bild kommt in einem knackigen 1,85:1 Widescreenformat daher. Die Farben wirken stets satt und natürlich. Die Schärfe geht absolut in Ordnung. In hellen Sequenzen hat das Bild seine Stärken. Durch die saftige Farbgebung kommt der Ausblick von den Klippen sehr schön rüber. Schattenseiten offenbart das Bild eigentlich nur in dunkleren Szenen, wo ein leichtes Rauschen und Grieseln einsetzt.
Sir, ich muss pinkeln! 😀
Ton: Der Ton ist für dieses Genre sehr zufriedenstellend. Die Dialoge kommen glasklar aus dem Center. Außerdem werden die Umweltgeräusche am Meer sehr schön wiedergegeben. Der schöne Soundtrack verteilt sich dazu schön im Raum. Macht richtig Spass, sich den Film anzuhören! 😁
Menüs:
Extras:
In dem wirklich ansprechend gestalteten Menü findet der Zuschauer einen Audiokommentar, in dem Regisseur Irwin Winkler, Co-Produzent Rob Cowan und der Drehbuchautor zu Wort kommen. Außerdem gibt's Deleted Scenes (12 Min.), den Original-Trailer sowie die Original-Dokumentationen "Character Building: Inside Life as a House" und "From the Ground Up". Infos zu Cast & Crew runden das Ganze ab. Ganz ordentlich!
Fazit:
Was kann man als Fazit sagen? Man muss mit solchen Filmen grundsätlich was anfangen können, aber das gilt wohl für jedes Genre. Wenn man sich auf die Story einlässt, bekommt man ein ergreifendes Drama mit tollen Schauspielern vor einer wunderschön aufgenommenen Landschaft geboten. Der wirklich gut passende Soundtrack tut sein übriges. Was mir an dem Streifen besonders gefällt, ist die Tatsache, dass die Probleme der Protagonisten vielen Zuschauern bekannt sein dürften und dass die Figuren dadurch hohes Identifikationspotential haben.
Am besten schaut ihr euch den Streifen einfach mal selber an und ordert ihn gleich bei amazon für günstige
5,95€! 😀 Ich hoffe, die Review hat euch gefallen.
Testequipment:
DVD-Player: Denon DVD 2900
A/V-Receiver: Kenwood KRF-V5060D
Lautsprecher: Universum Set
TV: 4:3 Röhrengerät von Philips (70 cm)
Gruss
kaiserfranz