Stanley Kubricks Lolita
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Technische Daten
Vertrieb: Warner Home Video
Regionalcode: 2
Laufzeit: 147:11 Min.
Regie: Stanley Kubrick
Darsteller: James Mason,
Sue Lyon,
Peter Sellers,
Shelley Winters,
Diana Decker,
Jerry Stovin,
Suzanne Gibbs,
Gary Cockrell,
Marianne Stone
Bildformat: 1,66:1
Sprachen: Mono Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Holländisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Finnisch, Portugiesisch, Hebräisch, Polnisch, Griechisch, Tschechisch, Türkisch, Ungarisch, Isländisch, Kroatisch, Französisch, italienisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch für Hörgeschädigte
Film
Vladimir Nabokovs Roman “Lolita” erntete Ende der Fünfziger Jahre Weltruhm bei Kritikern und Publikum und zählt seitdem zu den großen Klassikern der Moderne. Ohne Frage hatte allerdings auch der enorm kontroverse und beizeiten geradezu skandalöse Inhalt seinen Anteil daran. Tatsächlich hatte Nabokov nämlich zunächst Schwierigkeiten, seine Geschichte um den englischen Gelehrten Humbert Humbert und seine Neigung zu unreifen Mädchen, deren Quintessenz er in der zwölfjährigen Dolores Haze (Lolita) fand, einem Verlag schmackhaft zu machen. Gleich fünfmal wurde das Werk abgelehnt, bevor sich ihm im Jahre 1955 endlich der Olympia-Press-Verlag aus Paris annahm. 1958 folgte die Erstveröffentlichung in Amerika, woraufhin sich der Roman auf einem schmalen Grat zwischen Skandal und Brillanz an Popularität erarbeitete. Nabokov war der kommerzielle Durchbruch gelungen, und das mit einem Buch, das der damaligen Zeit keineswegs entsprach und dessen Erfolg noch kurz zuvor undenkbar gewesen wäre.
Thematisch ist es nämlich keine leichte Kost, die Nabokov seinen Lesern zumutete. “Lolita” schnitt Tabuthemen an, die aus übertriebenen Standpunkten heraus gerne mit Kinderpornographie und Inzest (wenn auch nicht biologischer Art, sondern aus der rein gesellschaftlichen Beziehung zwischen Humbert und Lolita als Stiefvater und Stieftochter) gleichgesetzt wurden. Sich hier zu mokieren, bedurfte zumindest in konventionellen Kreisen keiner großen Phantasie. Doch übersah die Kritik auf Basis dieser Argumente die leicht ironische Herangehensweise, den schwarzen Humor sowie vor allem die Tatsache, dass es dem Autoren nicht darum ging, die ungewöhnlichen Neigungen zu analysieren und zu bewerten, sondern viel eher darum, ein Beziehungsnetz zu stricken und die Beteiligten eine dramatische Geschichte durchleben zu lassen.
Für die Verfilmung bedurfte es einer sicheren Hand, die dazu in der Lage war, die Geschichte aus einer geeigneten Distanz heraus in Bilder zu setzen und dabei jene Aspekte nicht zu vergessen, die “Lolita” von einer beliebigen sensationslüsternen Darstellung abnormaler pornographischer Tendenzen abhob. “Spartacus”-Regisseur Stanley Kubrick nahm sich der Geschichte an und machte sie rückblickend zum Auftakt eines narrativen Kreises über die menschlichen Abgründe und Extremitäten sowohl von einzel- wie auch massenpsychologischer und gesellschaftlicher Herkunft, der erst 37 Jahre später mit seinem letzten Vermächtnis “Eyes Wide Shut” wieder geschlossen wurde. Fortschritt und Wissenschaft, Krieg und Gewalt standen zwischen den beiden Pfeilern “Lolita” und “Eyes Wide Shut”, welche beide die Leidenschaft zum Inhalt hatten, eine menschliche Emotion, die Ursache für alles weitere ist.
Kubrick eignete sich die Adaption von “Lolita” also für sein eigenes Lebenswerk an und schuf damit einen Film, der Vladimir Nabakov genau deswegen gerecht wurde, weil Kubrick ihn zu einem Teil seines eigenen Kreislaufs machte. Nabakov selbst steuerte eigens das Drehbuch bei und sorgte damit für eine perfekte Symbiose zweier Visionäre. Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
James Mason spielt den Engländer Humbert Humbert, der in den USA auf die Hazes trifft, bei denen er Untermieter wird. Charlotte Haze (Shelley Winters) ist Witwe und bewahrt die Asche ihres verstorbenen Mannes im Hause auf. Sie hat eine vierzehnjährige Tochter namens Lolita (Sue Lyon), die sehr eigenständig ist und sich nur ungerne den Sitten der Gesellschaft oder ihrer Mutter beugt. Haze ist fasziniert von dem jungen Mädchen. Um ihr nahe zu sein, heiratet er Charlotte. Als die bei einem Unfall ihr Leben verliert, wähnt sich Humbert seinem Ziel, auf ewig mit Lolita zusammen zu sein, nahe...
Der Film öffnet mit der Titelszene, in der wir nichts als den Fuß einer Frau sehen, deren Nägel von der Hand eines Mannes beinahe unterwürfig lackiert werden. Unterlegt von sanfter Klassik offenbart dieser Moment eine harmonische Weichheit, wie sie im folgenden nicht wiederkommen wird. Die Hand ist zärtlich, steckt Stück für Stück Watte zwischen die Zehen und nimmt sich viel Zeit, um mit Sorgfalt jeden einzelnen Nagel zu behandeln. Fuß und Bein der Frau geben sich der Prozedur bestimmend, aber auch vertrauend hin und bilden mit den eingeblendeten Titeln und Schauspielerinformationen eine stromförmige Linie, die nichts als Harmonie und Perfektion ausstrahlt.
Das ist ein Trugschluss, wie wir spätestens in der Filmmitte erfahren werden. Denn hier wird jene ausgeschnittene Szene wieder aufgegriffen. Wie man schon erwartet hatte, ist der Mann Humbert, die Frau jedoch eigentlich nur ein Mädchen, Lolita. In dieser Szene liegt das Bemühen um die anfangs gefühlte Weichheit und Harmonie zwar in der Luft, doch sie wird immer wieder von Dissonanzen durchbrochen. Das Band zwischen beiden ist keineswegs das einer Seelenverwandtschaft, es ist vielmehr eine beidseitige Zweckgemeinschaft, auch wenn zumindest Humbert dies nicht wahrhaben will. Es gibt Streitigkeiten, Unstimmigkeiten, asynchrone Wellen. Das Bild des perfekten Paares ist nichts als Einbildung, nichts als Illusion.
Vorher jedoch beginnt der Film mit der Schlussszene, die vier Jahre nach Humberts Einzug bei den Hazes stattfindet. Wir sehen Humbert, wie er ein Schloss-ähnliches, prunkvolles Gebäude betritt. Offenbar hat in der Nacht zuvor eine Party stattgefunden, denn überall liegen leere Champagnerflaschen, Tische und Stühle stehen quer durcheinander, Tischdecken liegen auf dem Boden. Unter einem dieser Tücher regt sich plötzlich etwas. Ein betrunkener Mann (Peter Sellers) kommt zum Vorschein und trifft auf den Mann, der ihn kurze Zeit später töten wird. Die Bedrohung durch Humberts Waffe nimmt der Mann überhaupt nicht ernst, er scherzt, albert herum und unterhält sich mit seinem ernsten Henker, als sei er ein guter Freund. Humbert, der Henker, will sein Opfer immer wieder auf die ernste Situation aufmerksam machen, betont, dass er in einer Minute tot sein wird. Sein Gegenüber begreift die Lage immer noch nicht, macht weiterhin Späße, zieht sich als Antwort auf den gezückten Revolver einen Boxhandschuh an. Humbert schießt durch den Handschuh. Endlich kapiert der Mann seine Lage, versucht mit einem Ausweichmanöver zu fliehen. Humbert schießt eine Salve von Kugeln auf ihn ab, trifft den flüchtenden Betrunkenen schließlich am Bein. Der fällt hin, jammert, brabbelt weiter, kriecht die Treppen hoch und verschwindet für den Zuschauer hinter das Gemälde einer Frau. Humpert lädt nach, durchlöchert das Gemälde. Der Mann ist tot.
Der zentrale Hinweis dieses vorweggenommenen Schlusses ist der, dass das Geschehen in all seiner Dramaturgie auf ein bitteres Ende zusteuert. Jegliche Anflüge von Humor, so schwarz, zynisch oder ironisch sie auch sein mögen, erlangen damit eine tiefgehende Melancholie. Über allem steht der dunkle Himmel mit seinen drohenden Gewitterwolken.
Nicht nur deswegen gelangt der erste Filmteil in seiner optischen Perfektion und Stimmigkeit an Verlogenheit. Vorherrschend sind die Dialoge. Für einen Sprachwissenschaftler ein wahres Fest, denn die Diskrepanz zwischen Lokution und Illokution, also zwischen dem wörtlich Gesagten und dem, was damit gemeint ist, ist (im positiven Sinne) erschreckend hoch. Rein inhaltlich sind die Gespräche zwischen Humbert, Charlotte und Lolita von höchster Banalität, während sich hinter der Fassade die Fronten klären. So sagt Charlotte beispielsweise zu ihrer ungehorsamen Tochter, sie solle Humbert nicht bei seiner Arbeit stören, meint damit aber, sie solle sich von ihm fernhalten, weil sie eine direkte Konkurrenz ist. Humbert gibt derweil vor, Lolita einfach nur sein Lieblingsgedicht von Edgar Allen Poe vorlesen zu wollen, doch zu seinem Erschrecken erkennt sie die dahinter stehende Symbolik. Lolita bleibt als Einzige gnadenlos ehrlich, weist Humbert auf die versteckte Bedeutung des Gedichtes hin, der daraufhin kleinlaut erwidern muss: “Wenn du in meiner Literatur-Klasse wärst, würde ich dir eine Eins geben.”
Kubrick vermag diese Dualität auch optisch darzustellen. Im Kino krallen sich Charlotte und Lolita gleichermaßen an Humberts Hände fest, der daraufhin die von Charlotte wegzieht, um sich an der Nase zu kratzen und sie schließlich auf Lolitas Hand legt. Charlotte gibt nicht auf und legt ihrerseits erneut ihre Hand auf die von Humbert, als die Situation plötzlich in einem Anflug aus Peinlichkeit aufgelöst wird. Nicht zu vergessen ist natürlich die bedeutsame Szene, in der Humbert Lolita kennenlernt. Sie liegt im Bikini am Pool, bräunt sich, trägt eine herzförmige Sonnenbrille und suhlt sich in lasziver Erotik, der sich Humbert kaum entziehen kann, was Kubrick durch die Blicke der Darsteller deutlich macht. Damit einher geht erneut der Dialog, als Charlotte ihren Gast fragt, was denn nun den Ausschlag gegeben habe, als Untermieter zuzusagen: Der Garten? Humbert antwortet in Hinblick auf die zuvor erkennbare Selbstpräsentation der Charlotte: “Nein, die Plätzchen.” Es ist ein Versteckspiel der Emotionen zwischen drei Figuren, bei der nur eine Figur von Beginn an den vollen Durchblick hat: Lolita.
Die Intentionen dieser Figuren haben dabei kaum etwas mit Liebe zu tun. Jeder ist darauf bedacht, seinen eigenen Vorteil und seine eigenen Ziele durchzusetzen, ungeachtet der Gefühle der anderen. Mit wahrer Liebe hat das natürlich nicht viel gemein; es fehlt die Identifikation mit dem Partner. Liebesbekundungen gibt es zwar, speziell bei der angesprochenen Nagellackier-Szene, doch können die sich nicht ihrer Unwahrheit entziehen. Für Charlotte ist es ein Spiel um Besitz. Sie ist ihrer Selbstpräsentation verfallen, erwähnt immer wieder ihre eigenen Vorzüge und ist sichtlich darauf bedacht, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Ein mütterliches Verhältnis zu ihrer Tochter wird ihr spätestens dort fremd, wo der Film einsetzt und sich ein Konkurrenzverhältnis entwickelt. Humbert hingegen geht eher seiner Faszination für jüngere Mädchen nach. Es wird zwar im Film nicht klar, aber aus der Vorlage ist bekannt, dass Lolita nichts als der Inbegriff seines Schönheitsideals ist, dass seine Hingezogenheit zu Lolita also weniger etwas mit ihrer individuellen Person zu tun hat als vielmehr mit der Tatsache, dass sie alle Elemente in sich vereint, die er begehrt.
Nun kann er dies weniger gut verstecken als das Objekt seiner Begierde, das bei weitem nicht auf die Objektrolle beschränkt bleibt, sondern selbst auch Subjekt ist; im Nachhinein mehr als jeder andere. Aus diesem Umstand heraus wird festgeschrieben, dass Lolita alle anderen in der Hand hat und mit kalter Berechnung die Marionettenspielerin gibt. Sie weiß um ihre Reize und setzt sie ein, um eigene Ziele zu verfolgen. Immer, wenn Humbert glaubt, ein Teilziel erreicht zu haben, so ist das für Lolita nichts als ein Mittel zu einem höheren, nämlich zu ihrem Zweck.
Bei einem Ereignis fällt sie dann aus der Rolle: Als Humbert ihr den Tod ihrer Mutter beichtet, nachdem er es zuvor verschwiegen hatte, um mit ihr wegfahren zu können, gibt sie sich voll und ganz der Trauer hin. Hatte Humbert gehofft, sie würde sich nun ganz ihm hingeben und nicht mehr zurückblicken, muss er nun feststellen, dass sie an ihre Wurzeln gebunden ist und nicht mit seinen Wünschen übereinstimmt.
Gleichzeitig tritt noch Peter Sellers in gleich drei Rollen in Erscheinung und bereichert die Geschichte um die Sichtweise eines Außenstehenden, der sich darum bemüht, in den Kreis eindringen zu können. Von hier aus werden psychologische (der Psychiater) und normative (Der Polizist und das Gesetz) Elemente eingeworfen, die das Geschehen nochmals aus der unemotionalen Perspektive heraus beleuchten. Sellers Auftritte sind meist skurril und zwielichtig, womit sich auch er der unaufrichtigen Absichten schuldig macht und damit in den Kreis eingliedert.
Die unehrlichen Absichten aller Beteiligten führen nun dazu, dass Kubrick wie so oft in seinen Werken dem Zuschauer eine Identifikationsfigur vorenthält. Niemand erscheint aufrichtig genug, dass man sich mit ihm identifizieren könnte. Somit umgibt schon “Lolita” eine kalte Sterilität, wie sie bei “Eyes Wide Shut” zu den Hauptkritikpunkten gehörte, jedoch im Prinzip bei Kubrick schon immer da war. Bezüglich des Gerechtwerdens der Vorlage hat dies nun gar einen positiven Effekt, wollte Vladimir Nabokov doch lediglich die Geschichte eines Kartenhauses erzählen, das ausgehend von einem Stoß ineinander fällt. Für die Analyse der Neigungen des Humbert Humbert hätte es zwar identifikationswürdiger Elemente gebraucht, doch dies war ja gar nicht intendiert.
Vielmehr ergibt “Lolita” im Gesamtkontext ein interessantes Muster. Alleine Humberts Neigungen führen für eine ganze Gruppe von Menschen in eine Katastrophe. Charlotte stirbt zwar in einem Unfall, doch voraus ging ein Gedankenmonolog des Humbert, in der er den perfekten Mord an seiner Ehefrau konstruierte. Die Gefühle zwischen ihnen sind eingefroren und standen niemals im Vordergrund, was von Kubrick damit deutlich gemacht wird, dass zwischen dem Werben von Charlotte und ihrem Erfolg, der Heirat, ein Jump Cut steht, der dem Heiratsereignis jegliche Bedeutung nimmt. Somit könnte der Unfall, den wir per se nie zu sehen bekommen, auch als Selbstmord ausgelegt werden und damit die kausale Folge von Humberts Verhalten sein. Lolita scheint sich durch das Werben um ihre Person in jungen Jahren dem Psychiater zufolge nicht normal entwickelt zu haben und zerbrach an ihrer eigenen Sexualität. Ihr abschließendes Leben in dem kleinen Haus, eine Sonnebrille tragend, ein Kind erwartend und Hemden bügelnd, erscheint unwirklich und unnatürlich, genau wie ihr Verhalten gegenüber dem Mann, der ihr Leben veränderte. Clare Quilty (Peter Sellers) bezahlt die Geschichte mit seinem Leben, und wie wir dem Abspann-Text entnehmen können, geht auch Humbert Humbert nicht unbeschadet aus der Sache hervor. Über vier Jahre hat sich also ein Beziehungsnetz erstreckt, dass alle Beteiligten mit sich in den Sumpf gezogen hat und im Endeffekt niemandem ein glückliches Leben beschert hat. Kubrick belässt es bei der Narration dieser Geschichte und maßt sich nicht an, das Gesehene zu analysieren. Das wäre weder im Sinne von Nabokovs Roman gewesen noch in dem seines eigenen Lebenswerkes.
Somit ist “Lolita” ein faszinierendes, episches Werk um die durch das Leben verursachten Wirrungen einer Gruppe von Menschen, die sich durch ihre Eigenbezogenheit allesamt selbst in den Untergang befördern. Sehr distanzierend erzählt, fasziniert das Werk doch durch die schlüssige Konstruktion, die glaubwürdigen Charaktere und den makellosen Spannungsbogen, der in dramatischer Schlichtheit aufgelöst wird. Es ist nichts als eine Geschichte, und damit wurde Stanley Kubrick gleichzeitig der Vorlage gerecht wie auch seinem eigenen Auftakt zu einem Zirkel aus menschlichen Ausartungen, die jeweils aus der Emotion entwachsen - so wie hier aus der Leidenschaft.
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Bild
Auf dem Cover heißt es “Restauriert und digital überarbeitet” - und Warner hält sein Wort. In einer für sein Alter sagenhaften Bildqualität präsentiert sich der nun schon über 40 Jahre alte Film. Von guten Farben kann ich zwar nicht berichten (Oha, ein Schwarzweißfilm-Witz), aber Schärfe und Detaildarstellung sind bemerkenswert. Ganz besonders deutlich wird dies in einer Einspielung aus einem anderen Film innerhalb des Films, wo das Geschehen plötzlich total unscharf wird und mit Verschmutzungen übersät ist. Bei Szenenübergängen gibt es manchmal leichtes Bildwackeln, aber ansonsten muss man der Restauration Tribut zollen.
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Ton
Nun gut - der Ton liegt lediglich in Mono vor. Während die Originalstimmen sehr klar und deutlich aus dem Center kommen, erweist sich die deutsche Spur im direkten Vergleich doch als sehr stumpf. Das geht bei einem Film diesen Alters vollkommen in Ordnung. Es hätte ja auch ein 5.1-Upmix mit Neusynchro werden können... (Brrr!)
Menüs
Um Animationen im Menü hat man sich natürlich nicht bemüht. Begrüßt werden wir von einem mit Musik unterlegten Hauptmenü, das die wohl einprägsamste Szene des Films zum Motiv hat: Lolita, wie sie mit ihrer Herzchenbrille im Bikini auf dem Rasen liegt und sich sonnt. Nach einer Weile startet sich der Film von selbst - wer zu faul ist, um auf den “Film starten”-Button zu drücken, soll der DVD also ruhig ihren Lauf lassen. Die Untermenüs sind derweil nicht nur starr, sondern auch noch frei von Musik. Die Navigation ist in Ordnung.
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Extras
Die “Extras” reichen nicht einmal annähernd aus, um den Film zu würdigen. Der Button “Auszeichnungen” führt zu einer Texttafel mit den Auszeichnungen und Nominierungen, die der Film eingeheimst hat. Der darunter liegende Kinotrailer (englisch / 0:58 Min.), immerhin ein ganz witziges Teil, schließt die Kategorie “Specials” bereits ärmlich ab. Immerhin gibt es 23 Untertitel...
Fazit
Ein im Rahmen des Kubrickschen Lebenswerkes gerne übersehenes kleines Meisterwerk, das man zweifellos nicht verpassen sollte. Die große Stärke der DVD ist das tolle Bild. Der Mono-Sound ist verschmerzbar, die Extras jedoch eine Beleidigung. Trotzdem: Wer keine “Schinken”-Phobie hat (sprich: alte, überlange, säuselige und womöglich auch noch schwarzweiße Filme mit viel Dialoganteil und Bildästhetik anstatt von Action), der sollte einen Kauf in Erwägung ziehen.
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Testequipment
TV-Gerät: Tevion 4:3
DVD-Player: Pioneer XV-DV313 5.1 Komplettsystem