Batman Special Edition Collection
Filmkritik und Screenshots: Wiesi
DVD-Kritik und Menüshots: Vince
Batman (USA 1989)
Technische Daten
Vertrieb: Warner Home Video
Regionalcode: 2
Laufzeit: 121:08 Min.
Regie: Tim Burton
Darsteller: Michael Keaton,
Jack Nicholson,
Kim Basinger,
Robert Wuhl,
Pat Hingle,
Billy Dee Williams,
Michael Gough,
Jack Palance,
Jerry Hall,
Tracey Walter,
Lee Wallace,
William Hootkins,
Richard Strange,
Carl Chase,
Mac McDonald
Bildformat: 1,85:1 (anamorph 16:9)
Sprachen: DD 2.0 Deutsch, DD 5.1 Englisch, dts 5.1 Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Finnisch, Norwegisch
Freigabe: FSK 12
Film
Der Millionär Bruce Wayne führt ein Doppelleben: Während er tagsüber als ein ganz normaler Mensch seinen Pflichten nachgeht, wird er Abends zum dunklen Rächer von Gotham City, zu Batman. Als dieser versucht er Recht und Ordnung in der Stadt einzuhalten. In seinen ersten Einsatz muss er es auch gleich mit dem Bösen in der Gestalt des diabolischen Schurken Joker aufnehmen. Ehemals war dieser als Kleinganove Jack Napier bekannt, doch seit seinen Sturz in einen Chemikaliencontainer ist er auf furchtbare Weise entstellt und verschaffte sich aufgrund dessen eine neue Identität: Die des Jokers. Als dieser hat er es sich in den Kopf gesetzt, Gotham City den Untergang preis zu geben, indem er die Einwohner der Stadt vergiften möchte. Batman nimmt den gnadenlosen Kampf auf um den Joker zu stoppen, während sich seine normale Identität, Bruce Wayne, in die Reporterin Vicky Vale verliebt. Diese ist Batman aufgrund einer heißen Story ebenfalls auf der Spur.....
Wenn am Anfang des Filmes das Wahrzeichen von Warner Brothers zu erkennen ist und dann die perfekt abgestimmte Musik von Danny Elfman im Hintergrund einsetzt, dann weiß man Bescheid: Bei diesen Film handelt es sich ohne Frage um Tim Burtons Comicadaption "Batman" von 1989. Seinen allerersten Auftritt in einen Spielfilm hatte der dunkle Rächer allerdings schon im Jahre 1966 in "Batman hält die Welt in Atem". Einer der größten Unterschiede hinsichtlich der Handlung ist dort, dass Batman im Film direkt mit seinen Partner Robin im Kampf gegen das Böse zieht welches auch noch aus einer ganzen Reihe von Batmans Erzfeinden besteht, wie z.b. dem Joker oder den Pinguin. In Tim Burtons Film ist Batman als Einzelkämpfer alleine unterwegs und muss auch nicht von vorneherein gegen die gesamte "Bösewicht - Palette" ins Feld ziehen, sondern muss sich mit eher uninteressanten Kleinganvoen und (von den "Hauptbösewichten" aus betrachtet) gegen den Joker behaupten.
Dieser wird dort von Jack Nicholson verköpert, dem die Rolle förmlich auf dem Leib geschrieben zu sein scheint: Seine Mimik passt sich gekonnt an, als Jack Napier erkennt man seine Ausdrücke von Zufriedenheit und auf seiner Flucht vor Batman deutlich, wie ihm die Angst ins Gesicht geschrieben steht. Wenn er dann seine "Wandlung" vollzieht und im gesamten Film nur noch als Joker auftritt, dann erkennt man seine vorherigen Gesten wieder, und das obwohl das Gesicht des Jokers ständig von einen breiten Grinsen geschmückt wird. Vom Bösen geht es zum Guten, zu Batman, welcher im Film von Michael Keaton verkörpert wird. Auch er versteht es, sich seinen verschiedenen Rollen anzupassen: Hat er als Bruce Wayne stetig ein freundliches Gesicht aufgelegt, welches auch für die anderen Emotionen wie Wut oder gar Trauer "wandlungsfähig" ist, so hat er als Batman trotz der Maske stets einen ernsten, ja sogar einen schon recht grimmigen Ausdruck auf seinen Gesicht ausgelegt. Man könnte fast schon meinen das jemand anderes sich hinter der Maske verbirgt, bliebe nicht ständig die Stimme gleich, eine Vertiefung während Keaton als dunkler Rächer unterwegs ist wäre sicherlich eine Bereicherung gewesen. Dann gibt es noch Kim Basinger als Reporterin Vicky Vale. Für mich weist sie im Film nichts Besonderes auf, sie dient lediglich dazu Keaton als Bruce Wayne den Kopf zu verdrehen und ihm in Gestalt von Batman in der Hoffnung einer guten Story auf den Fersen zu bleiben.
Vom Darsteller abgewandt geht es zum Regisseur: Tim Burton. Schon bevor er "Batman" drehte, bewies er schon ein Jahr zuvor mit seinen Film "Beetlejuice", dass er eher ein exentrischer Filmemacher ist, dessen Hauptaugenmerk auf eigenwillige Fantasien und einer "Bombast - Optik" in seinen Filmen liegt. Hinsichtlich "Batman" hat er seine Anfforderungen erfüllt: Von Gotham City z.B. bekommt man mühelos einen Gesamteindruck, die Stadt ist nicht das Wunder auf Erden oder gar ein perfekter Ort um in Ruhe seine Kinder Großzuziehen. Man muss ständig auf der Hut sein, hinter jeder noch so unscheinbaren Ecke kann die Gefahr lauern. Auch bezogen auf die detaillierteren Sachen wie Batmans Ausrüstung kann man zufrieden sein: Wenn das Batmobil oder während der Parade Batmans Gleiter zum Einsatz kommen geht es so richtig rund.
Nocheinmal geht es zurück zur Geschichte: Ursprünglich stammt Batman aus dem Hause DC Comics. Für seinen Film nahm sich Burton direkt allerdings keinen Comic zur Vorlage. Entsprungen sind dort nur die Charaktere, der Geschichte selber verpasste er seinen eigenen Stempel. Das soll den Film jetzt nicht abwerten oder als "verkannt" darstellen, doch manchmal geht es sehr hektisch zu bzw. "drunter und drüber". Dadurch gerät für mich der Erzählfluss der Story etwas ins Stocken, was für die Unterbrechungen im Film sorgt. Ansonsten hat Burton einen würdigen Batman Film gedreht. Aus heutiger Sicht wirkt er auch aufgrund von "Batman Begins" sicherlich ein wenig trashig, aber ich schaue ihn wie schon erwähnt gerne und bin immer wieder aufs neue darauf gespannt, wenn der Zusammenhang zwischen Joker und Bruce Vergangenheit hergestellt wird und zum Ende hin die finale Frage fällt:
"Verzeihung...schon beim blassen Mondlicht mit den Teufel getanzt?"
Bild
Das Bild zeigt sich in prachtvollen Farben, weist keinerlei Verschmutzungen auf und kann insofern streckenweise mit so mancher Neuveröffentlichung konkurrieren. Selbst in den vielen Nachtszenen werden kaum Elemente von der Dunkelheit verschluckt, sondern bleiben stets sichtbar. Einzig die Bildschärfe könnte noch minimal besser sein, aber das erweist sich letztendlich nicht als störend. Die Restauratoren haben hier gute Arbeit geliefert.
Ton
Was die Tonbearbeitung betrifft, waren viele Fans sauer wegen des nicht vorhandenen deutschen 5.1-Sounds. Während sich jedoch die englische 5.1-Spur und der deutsche Stereoton nur marginal unterscheiden (Prädikat: guter Stereosound und recht zurückhaltender 5.1-Sound - da trifft man sich in der Mitte), haut der hinzugefügte dts-Score im direkten Vergleich aus den Socken. Sogleich wird alles räumlicher, die Stimmen klarer, Hintergrundgeräusche besser wahrnehmbar und Actionszenen gewinnen enorm an Volumen. Wer keine Probleme mit der Originaltonspur hat, für den ist der dts-Track ein Muss. Insgesamt:
Menüs
Das Hauptmenü der ersten Disc wirkt wundervoll dynamisch, wurden doch exquisit ausgewählte Actionszenen aus dem Film in den Hintergrund geschnitten und lassen den DVD-Besitzer nun kaum erwarten, endlich in den Film einzusteigen. Leider war’s das dann auch - Warner hat es mal wieder nicht geschafft, darüber hinaus das Menü etwas atmosphärischer zu gestalten. Sämtliche Auswahlpunkte, inklusive der eingefrorenen Szenenauswahl, haben keinerlei Animationen abbekommen, ja nicht einmal Musikuntermalung. Szenenübergänge gibt es ebenfalls nicht. Und auf der Bonus-Disc hat man gleich vollständig auf Animationen verzichtet - da erstarrt selbst das Hauptmenü zur Eissäule.
Extras
Die erste Disc hat man weitgehend genutzt, um das audiovisuelle Potenzial des Films auszunutzen. Neben dem Original-Kinotrailer (1:45 Min.) Befindet sich daher lediglich noch ein Audiokommentar von Tim Burton an Bord, der aber leider, wie bei Warner gewohnt, nicht untertitelt wurde.
Die zweite Scheibe ist dann vollgepackt mit komplett untertitelten Extras. Acht Hauptprogrammpunkte stehen zur Auswahl, die auf zwei Bildtafeln verteilt wurden.
Los geht’s mit der Dokumentation “Die Legende des schwarzen Ritters: Die Geschichte von Batman” (40:38 Min.). Es handelt sich hier um eine ausführliche historische Analyse der Figur und des Mythos Batman. Folgerichtig werden die Comics zum Mittelpunkt der Diskussion gemacht. Angefangen bei historischen Bilddokumenten aus der NS-Zeit wird die komplette Entwicklung von Batman durch die einzelnen Epochen verfolgt und ihr Auftreten in den verschiedensten Medien - vom Radio über den Comic bis zum Fernsehen - analysiert, speziell in Hinblick darauf, welche gesellschaftliche Funktion die Figur / die Comics in der jeweiligen Epoche hatten. Zur Sprache kommen dabei Beteiligte und populäre Größen des Geschäftes wie Harlan Ellison, Batman-Gründer Bob Kane, Les Daniels, Mike Mignola, Stan Lee, Frank Miller oder Kevin Smith.
Weiter geht’s mit “Am Set mit Bob Kane” (2:33 Min.). Wer das ist, wissen wir spätestens nach dem ersten Extra. Der Erschaffer Batmans wird zunächst über seine Motivation befragt, Batman zu erschaffen, schließlich lässt er sich über die Entstehung des Films aus und besucht die Pinewood Studios in England, um dort in Nostalgie zu schwelgen.
Der Titel des dritten Punktes lässt bereits cineastische Dimensionen erahnen: “Shadows of the Bat: Die Kino-Saga des schwarzen Ritters” ist eine insgesamt dreiteilige Odyssee in die Filmproduktionsvorgänge mit den Unterteilungen “The Road to Gotham City” (17:45 Min.), “The Gathering Storm” (22:59 Min.) und “The Legend Reborn” (30:59 Min.). Erzählt wird der komplexe Weg zur Realisierung des Films aus Sicht aller Beteiligten - Vom Vater des Comics über Produzenten zum Regisseur und den Schauspielern. Unterstützt werden die über Interviews aufgezogenen Anekdoten im späteren Verlauf durch B-Rolls, die das Gefühl hervorbringen, man sei selbst bei der Entstehung dabeigewesen.
In “Batman: Die Helden” (insg. 12:32 Min.) werden mit Batman, Vicki Vale, Alexander Knox, Commisioner Gordon und Harvey Dent fünf gut gesonnene Charaktere aus dem Film unter Rückgriff auf ihre Comic-Wurzeln näher vorgestellt.
“Batman: Die Schurken” (insg. 7:20 Min.) stellt parallel dazu nach dem gleichen Konzept die Bösewichte des Films vor: Der Joker und Bob the Goon stehen im Rampenlicht.
Mit “Hinter den Kulissen” (insg. 50:32 Min.) geht’s dann voll ins Essenzielle - mit den Unterpunkten “Gotham City: Das Produktionsdesign von Batman”, “Die Entstehung des Batmobils”, “Wundervolles Spielzeug: Die Requisiten und Gadgets in Batman”, “Der Batsuit”, “Von Jack zum Joker” und “Nächtliche Overtüren: Die Musik aus Batman” wird von der Pre- bis zur Postproduktion alles abgedeckt. Alle wichtigen Beteiligten kommen zu Wort und dürfen über Skizzen, Modelle und Sonstiges veranschaulichen, welche Arbeit hinter einer solchen Produktion steckt.
Eine kleine Kuriosität gibt’s im vorletzten Punkt zu bestaunen: “Batman: Die komplette Storyboardsequenz von Robin” (4:24 Min.) zeigt Material aus den Untiefen der Warner-Schreibtische. So erfahren wir, dass ursprünglich geplant war, auch Batmans treuen Gehilfen Robin in den Film zu integrieren. Er fiel letztendlich heraus, weil man seine Anwesenheit nicht als essenziell für die Geschichte erachtete - hier kann man nun sehen, wie in etwa das Ganze ausgesehen hätte, wäre er doch dabei gewesen.
Abgeschlossen werden die Specials mit drei Musikvideos von Prince: “Partyman” (4:00 Min.), “Scandalous” (4:16 Min.) und “Batdance” (6:56 Min.).
Blicken wir zurück, so liegen über 200 Minuten Bonusmaterial hinter uns, die eigentlich kaum Fragen offen lassen, was die Entstehung der Figur und diejenige des Films betrifft. Das neu produzierte Bonusmaterial, welches den Kernpunkt bildet, erweist sich als qualitativ hochwertige Beschäftigung über den Hauptfilm hinaus - zeitgenössische Extras wie die Musikvideos oder der Trailer runden das hervorragende Paket ab. Keine Referenz, aber gerade für einen älteren Film gar nicht so weit weg davon - lediglich der nicht untertitelte Audiokommentar ist ein Dorn im Auge.
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Fazit
Trotz seines Alters gefällt Tim Burtons "Batman" und weiß auch heute noch vollauf zu begeistern. Die DVD bietet einen deutlichen Mehrwert gegenüber der alten Auflage in jeder Hinsicht: Das Bild ist fast perfekt, der Sound zumindest im Originalton optimal und die Extras decken alles ab, was man wissen müsste.
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Batmans Rückkehr (1992)
Technische Daten
Vertrieb: Warner Home Video
Regionalcode: 2
Laufzeit: 121:15 Min.
Regie: Tim Burton
Darsteller: Michael Keaton,
Danny DeVito,
Michelle Pfeiffer,
Christopher Walken,
Michael Gough,
Michael Murphy,
Cristi Conaway,
Andrew Bryniarski,
Pat Hingle,
Vincent Schiavelli,
Steve Witting,
Jan Hooks,
John Strong,
Rick Zumwalt,
Ana Alexander
Bildformat: 1,85:1 (anamorph 16:9)
Sprachen: DD 5.1 Deutsch, Englisch, dts 5.1 Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
Freigabe: FSK 12
Film
Nachdem er als erstes den Joker bekämpfte, muss Batman alias Bruce Wayne sich in seinen zweiten Abenteuer im winterlichen Gotham City nun 3 Gegnern gleichzeitig stellen: Einmal den verwachsenen Pinguin, der in seiner Kindheit von den eigenen Eltern verstoßen wurde, in der Kanalisation aufwuchs und nun von Machtgier angetrieben die Oberfläche der Stadt betrat. Dann gegen den Großindustriellen Max Shreck, der in dem Pinguin die Chance sieht seine Macht und sein Imperium zu erweitern und letzendlich noch gegen Catwomen. Sie war damals Shrecks ehemalige Sekretärin, bis er sie in der Hoffnung auf ihren Tod aus einen Fenster stieß. Sie sinnt auf Rache an ihren ehemaligen Boß, ist grundsätzlich aber jeden einzelnen Mann auf Erden abgeneigt, weshalb auch Batman nicht von ihr verschont bleibt........
Nachdem er im Jahre 1989 seinen ersten Batman Film drehte, inszenierte der Regisseur Tim Burton 3 Jahre später im Jahre 1992 auch diesen Teil der legendären Saga um den dunklen Rächer von Gotham City. Seinen Motiven, mit deren Hilfe er auch schon den ersten Teil seinen eigenen Stempel aufdrückte, blieb er auch hier weitesgehend treu: Gotham City ist nicht nur einfach der Schauplatz des Geschehens wenn Batman gegen seinen Widersachern ins Felde zieht. Hier bekommt man auch das Leben außerhalb der Verbrechungsbekämpfung mit und sieht, wie sich die Stadt von ihren verschiedensten Seiten zeigt: Tritt Batman auf der Bildfläche auf, so finden die Kämpfe meist in dunklen Ecken und Winkeln von Gotham statt, doch betrachtet man die Stadt aus einen eigenen Standpunkt, so wird man merken das die Geschichte des Filmes tatsächlich zur Weihnachtszeit spielt: Passanten laufen mit ihren Weihnachtseinkäufen auf den Straßen umher, es schneit, eine öffentliche Weihnachtsfeier findet statt, usw. Und dann ist es immer wieder ein Vergnügen, wenn wie z.B. auf der Weihnachtsfeier die Handlanger des Bösen (in diesem Falle die des Pinguins) auftauchen, Bruce Wayne das gesetzte Zeichen erblickt und sich auf den Weg macht, mit den Ganoven abzurechnen. Zu diesen Zeitpunkt verfolgt man dann auch gebannt das Geschehen, weil man weiß das dort etwas auf einen zukommt: Alleine schon durch die Tatsache, dass die Bösewichte nicht hinterhältig auf die Bürger losgehen, sondern mit einen *Knalleffekt* und dazu passender Musik und in Gestalt von Zirkusleuten (Artisten, Clowns,...) auftreten ist ein außergewöhnlicher Blickfang vorprogrammiert und aufgrund seines beschriebenen Handwerkes für eigenwillige Fantasy Filmen lässt es einen erahnen, dass Tim Burton bei diesen Film Regie geführt hat.
Von der Besetzung der Hauptrolle, die von Batman und die vom Millionär Bruce Wayne blieb Tim Burton wie schon beim ersten Teil beim Schauspieler Michael Keaton. Gänzlich neu dazu gekommen sind Christopher Walken als Großindustrieller Max Shreck, Danny DeVito als verwachsener Pinguin und Michelle Pfeiffer als Shrecks ehemalige Sekretärin und als Catwomen. Sie passen alle perfekt in ihre Rollen und leben diese auch gekonnt aus: Wie schon beim ersten Teil versteht es Keaton bestens, seine Mimik und seine Gesichtszüge von Bruce Wayne und Batman anzupassen: Auf jegliche Emotionen eingestellt liest man aus dem Gesicht von Bruce Wayne nichts besonderes heraus, es handelt sich um ihn schlicht um einen einfachen Millionär. Als Batman hingegen setzt er stets eine finstere Mimik und einen grimmigen Gesichtszug auf. DeVito ist sich seiner Sache wie Keaton ebenfalls bewusst, als verunstalteter Pinguin liefert er mit seinen diabolischen Gesichtszügen eine perfekte Leistung ab, welche auch unverkennbar in hämmisches Grinsen und Gelächter übergehen. Pfeiffer ist als einzige weibliche Hauptrolle im Film ebenfalls in ihren Element: Wie eine Sekretärin manchmal so sein kann verhält sie sich auch genauso schüchtern und verunsichert und weiß meistens überhaupt nicht, was sie den nun wirklich sagen soll. Vollzieht sie nach ihren Sturz aber die Wandlung zu Catwomen, ist sie in ihrer gesamten Art nicht wiederzuerkennen. Von allen Neuzugängen in Gotham City hat es aber Walken am meisten geschafft, mich zu begeistern: In der Öffentlichkeit gibt er sich Friedfertig, hält Ansprachen, weist auf den Weltfrieden hin und wird somit als *Prinz von Gotham City* gehandelt. In Wahrheit aber trägt er stets die Maske des hinterhältigen Großindustriellen, dem jedes Mittel Recht ist (Verbündung mit dem Pinguin, Mord an seinen Mitarbeitern,...) um sein Ziel zu erreichen.
Nicht nur bei den Schauspielern hat Burton es verstanden, konsequente Änderung vorzunehmen: Im Gegensatz zum ersten Teil wirkt die Inszenierung vom zweiten deutlich knalliger und mit mehr Humor angereichert, was sich unverkennbar bei den Sprüchen ableiten lässt die bei Batmans Kämpfe gegen seine Erzfeinde fallen. Die pompöse Optik wird nicht nur durch die alleinige Darstellung von Gotham City, sondern u.a. auch von vielen skurrilen Ideen, wie z.B. die mit den Pinguinen und den angebrachten Sprengstoff betont. In dieser Hinsicht darf man auch nicht die kleineren Details vergessen, die durch die grandiosen Kamerafahrten zutage kommen: Wenn die Kamera nach der öffentlichen Weihnachtsfeier einen gesamten Flug durch den alten und ausgedienten Zoo von Gotham veranstaltet und dann treffsicher auf das Hauptquartier des Pinguins (*Arctic World*) landet, dann wird man verstehen wovon ich rede. Wie im gesamten Film finden auch solche *Hohenflüge* stets die passende Musik - Untermalung, die wie schon im ersten Teil wieder aus der Feder von Burtons hoch geschätzten Hauskomponisten Danny Elfmann stammt.
Im gesamten betrachtet schätze ich den zweiten Batman Film von Tim Burton einen Tick besser ein als den ersten. Obwohl Batman sich dieses mal mit 3 Gegnern gleichzeitig herumärgern muss, so hat es der Regisseur dennoch geschafft eine äußert flüssige Erzählungen der Geschichte, gepaart mit neuen Ideen und eigenen Interpretationen zu erstellen. Hier stimmt zudem einfach alles, für die einzelnen Rollen der Schauspieler (Christopher Walken als Max Shreck z.B.) kann ich mir einfach keinen Ersatz vorstellen, ein jeder geht hier in seinen Element vollauf. Die unverkennbare Batman Musik setzt wie schon beim ersten Teil gezielt ein und bereitet den Zuschauer gespannt auf das nächste Ereignis vor.
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Bild
Schön restauriert präsentiert sich auch das Bild zu “Batmans Rückkehr”. Verschmutzungen sind äußerst selten, das Bild wirkt allgemein sehr sauber und ist weitgehend befreit auch von sonstigen Beeinträchtigungen. Die Schärfe ist ordentlich und die Farben unterstützen die düster-melancholische Grundstimmung von Burtons Märchenästhetik.
Ton
Das größte Unterhaltungspotenzial bietet natürlich der englische dts-Ton. Allerdings sticht der weniger durch feine Effekte aus den Rears heraus als vielmehr durch ein allgemeines Ansteigen der Lautstärke und des tonalen Volumens, was zwar auch stärker in den Film hineinversetzt, aber nie so richtig das Gefühl der Dreidimensionalität vermittelt. Parallel dazu bleibt der englische 5.1-Ton sehr gemäßigt. Das betrifft leider auch den deutschen Ton, der zwar etwas mehr Effekte bietet als der englische 5.1-Kanal, allerdings das Volumen des dts-Tracks vermissen lässt. Im direkten Vergleich wirkt hier alles sehr dünn. Dennoch rumpelt in mancher Actionszene ein wenig der Bass und zumindest die Frontspeaker bekommen ordentlich was zu tun.
Menüs
Die Menüs sind konzeptionell identisch; wieder bekommt man auf der ersten Disc eine fesche Einleitung mit dynamischen Filmszenen und treibendem Score, doch alle Untermenüs sowie die komplette Bonusdisc bleiben vollkommen starr.
Extras
Tim Burton hat einen Audiokommentar eingesprochen, in dessen Genuss zwar auch der deutsche Hörer kommt; unter Umständen wird er aber nicht viel davon haben, denn untertitelt ist er nicht. Schade drum. Ansonsten bietet die erste Disc noch den Original-Kinotrailer (2:29 Min.).
Sechs Themenpunkte begrüßen uns auf der Bonusscheibe. Den Beginn macht “Die Fledermaus, die Katze und der Pinguin” (21:52 Min.). Dem Titel gemäß wird hier vor allem die animalische Konstellation, die dem Fledermaus-Sequel zugrunde liegt, einer Betrachtung unterzogen. Wie man sich denken kann, werden dabei auch die psychologischen Beweggründe der Personen analysiert, die sich des Nachts als Fledermaus und Katze verkleiden oder die in der Kanalisation leben und unter Pinguinen aufwuchsen. In Interviews zur Sprache kommen dementsprechend auch vor allem die Darsteller Michael Keaton, Michelle Pfeiffer und Danny deVito.
“Shadows of the Bat Teil 4: Dark Side of the Knight” (30:17 Min.) ergänzt die im Bonusmaterial von “Batman” eingeführte Doku-Trilogie um ein weiteres Kapitel und stellt dar, wie es zur Fortsetzung um den dunklen Rächer kam. Produzenten, Regisseur und Darsteller sprechen über die Entstehungsvorgänge und geben Anekdoten von den Dreharbeiten zum Besten.
Auch auf die bereits bekannte Beleuchtung der “Helden” und der “Schurken” wurde nicht verzichtet; erstere werden von Batman (3:05 Min.) und Alfred (3:59 Min.) repräsentiert, letztere diesmal mit dem Pinguin (4:27 Min.), Catwoman (4:31 Min.) und Max Shreck (2:18 Min.) Von gleich drei Delegierten, was Aufschluss über die Filmstruktur gibt: Das Sequel setzt auf deutlich mehr böse Quellen als das Original. Die Gegenüberstellung von Gut und Böse im Bonusmaterial ist aber nicht nur deswegen interessant, sondern auch, weil perfekt das Schema eines Comics wiedergibt.
Der fünfte Menüpunkt “Hinter den Kulissen” birgt gleich sechs Unterpunkte: “Gotham City im Rückblick: Das Produktionsdesign von Batmans Rückkehr” (11:25 Min.), “Geschmeidig, sexy und böse: Die Kostüme in Batmans Rückkehr” (13:29 Min.), “Die Aufmachung des Pinguin” (8:14 Min.), “Die arktische Armee” (9:32 Min.), “Fledermäuse und dunkle Nächte: Die visuellen Effekte in Batman” (11:35 Min.) und “Im Elfman-Studio: Die Musik aus Batmans Rückkehr” (11:23 Min.). Man erkennt bereits an den Titeln, was hier zu erwarten ist: Kulissen, Skizzen, Drehorte, Kostüme, Make Up, Tierdressur, Animatronik, Visual / Special Effects und Score werden in ihrer Entstehung gezeigt.
Den Abschluss macht das Musikvideo “Face to Face” von Siouxee and the Banshees (4:22 Min.).
Konzeptionell also vergleichbar mit den Extras von “Batman”, wird die gesamte Produktion mehr oder weniger komplett abgedeckt und alles Wissenswerte über den Film kommt in guten zwei Stunden zur Sprache. Voraus hatte das Bonusmaterial des Originals dem des Sequels die Comic-Ursprünge der Figur Batman - allerdings kann man diese schließlich nur einmal besprechen; daraus ist also kein Strick zu drehen. Knapp:
Fazit
Tim Burton vermochte es durch eine ausgewogene Struktur und einen flüssigen Handlungsverlauf, Batman gleich drei Gegner auf den Hals zu setzen und das Ergebnis doch noch einen Tick runder wirken zu lassen, als es im Original ohnehin schon der Fall war. Dem überaus gelungenen Sequel entspricht eine schöne DVD-Umsetzung, die audiovisuell überzeugt und in Sachen Bonusmaterial trotz Einbußen gegenüber "Batman" aufzutrumpfen. Der Haken ist wieder der nicht untertitelte Audiokommentar.
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Batman Forever
Auch in seinen dritten Superhelden - Einsatz für den Erhalt von Gotham City bekommt es Bruce Wayne alias Batman wieder mit zwei Feinden gleichzeitig zu tun: Einmal mit den Staatsanwalt Harvey Dent, der aufgrund der Entstellung einer seiner eigenen Gesichtshälfte durchdrehte und deshalb vor einer entscheidenen Wahl stets seine Spezialmünze wirft, und dann noch mit den einst schüchternen Wissenschaftler Edward Nygma. Als Riddler entwirft er ausgeklügelte Erfindungen die er im Anhang mit seinen eigens erdachten Rätsel nutzt um sich an den Menschen zu rächen die ihn damals aufgrund seiner eigenwilligen Arbeiten nicht ernst genug nahmen und ihn verspotteten. Gemeinsam sind sie beide im Begriff die Stadt mithilfe einer von Riddlers erdachten Erfindung zu übernehmen. Währenddessen verliebt sich Bruce Wayne in die angesehene Psychiaterin Dr. Chase Meridian, doch auch unter seiner weiteren Identität bekommt er als Batman Unterstützung von Dick Grayson, den einzigen Überlebenden einer Artistenfamilie.
Nach "Batman" und "Batmans Rückkehr" änderte sich bei den hier gebotenen, dritten Teil der Fledermaus - Saga grundlegend alles: Der Regisseur Tim Burton räumte den Regiestuhl zugunsten von Joel Schumacher, der sich zuvor u.a. mit den Film "Falling Down" einen Namen machte. Neben den Regie Wechsel erfolgte auch ein erheblicher Wechsel bei den Darstellern: Michael Keaton war nun nicht mehr die Besetzung für den Millionär Bruce Wayne und seiner Zweitidentität Batman, stattdessen übernahm diese Rolle der Schauspieler Val Kilmer. Dieser machte bei den Produzenten einen idealen Eindruck, da er zuvor (ebenfalls im Jahre 1995) in Michael Manns "Heat" zu bewundern war.
Das jeder Regisseur seinen eigenen Stil und seine eigenen Methoden beim Filmdreh entwickelt ist verständlich, und so fällt es auch erheblich auf das Tim Burton bei der Inszenierung dieses Filmes nicht mehr dabei war: Die ansonsten in den anderen beiden Teilen pompöse Inszenierung von diversen Schauorten in Gotham City scheint verloren zu sein, genauso wie die beachtlichen Kamerafahrten u.a. bei Übergängen oder auch bei den einzelnen Kampfszenen. Der schwerwiegende Nachteil besteht deshalb darin, dass man sich nicht mehr richtig in das durch Burton gut aufgebaute und inszenierte Batman Universum hineinversetzen kann, man muss sich um der eigenwilligen Inszenierung von Schumacher etwas abgewinnen zu können komplett von den anderen beiden Teilen trennen und einen Neuanfang wagen: Andere Ansichten der Stadt, andere Charaktereinstellungen, ...... man fühlt sich stellenweise eher so, als ob man sich eine schlechte Kopie vom Original Batman Film ansieht anstatt eines weiteren Teils. Solche Einstellungen seitens von Schumacher haben sich im gesamten Film breit gemacht, weshalb sie auch bis in die Details reichen: Die Rüstung von Batmans "Schoßhündchen" Robin sollte bei den weiblichen Publikum wohl einen gewissen Reiz bezwecken, weshalb bei ihr die Betonung auf den Brustwarzen liegt, soll heißen das die Nippel mit einer Aushebung besonders zur Geltung kommen. Bei Batman selber ist eine markante Änderung seitens der Gesichtsform auszumachen, den bösen Blick gegenüber Schurken kann ich Kilmer als den dunklen Rächer von Gotham City einfach nicht abkaufen. Spätestens dann wenn er ein Lächeln gegenüber von Nicole Kidman aufsetzt wird mir bewusst, dass sich mein Verdacht bestätigt hat.
Damit die zwei Helden des Filmes nicht alleine dastehen, mussten auch ihre beiden Gegenspieler Jim Carrey und Tommy Lee Jones ihre Opfergaben leisten. Jim Carrey ist dafür bekannt in herrlich skurrile und vorallem auch komische und verrückte Rollen zu schlüpfen ( z.B. Ace Ventura, Dumm und Dümmer oder auch Die Maske), hier jedoch finde ich seine Leistungen einfach nur lächerlich, woran sein späteres Outfit und Auftreten als Riddler nicht unschuldig ist: Man fragt sich wirklich mit welcher Zielrichtung dieses Machwerk inszeniert wurde wenn man an die Brustbetonungen denkt und dann noch hinzukommt, dass Carrey im Film in einer grünen und später sibernen "Ganzkörper - Strumpfhose" durch die Gegend springt ----> wohlgemerkt mit einer passenden Gangart Stichwort " Ab und an kratzt es ein wenig und juckt im Schritt". Tommy Lee Jones hingegen verschont uns mit hautengen Strampelanzügen und gefestigten Nippeln, aber auch er sticht mit seiner Garderobe aus der normalen Masse hervor. Hinzu kommt bei ihm übrigens noch, dass sich Schumacher bei seinen Auftreten allgemein ( die Farbe des Gesichts u.a.) nicht an die Comic - Vorlage hielt. Die Hauptrolle beim weiblichen Part im Film übernahm Nicole Kidman. Ihr kommt kein bedeutend wichtiger Part zuteil. Sie übernimmt die Standard Aspekte, und zwar an der Seite des Hauptdarstellers dessen Kopf verdrehen und dabei stets gut aussehen.
Die Ansätze um auch den dritten Teil der legendären Batman - Saga gut zu verfilmen waren vorhanden und auch Schumacher hat es geschafft gewisse Einstellungen positiv zu vermerken. Hinsichtlich dessen finde ich ist die Insel mit ihren Aufbau im Inneren gar nichtmal so schlecht geworden und man merkt auch das sie auf den heimtükischen Riddler zugeschnitten ist. Die Effekte im Film sind dann wieder missraten, passten z.B. die Einsätze des Batmobils in den anderen Teilen ideal zu dessen düsteren Stimmung, so ist es hier einfach nur eine Schande den Gleiter von Batman beim Flug zur Insel aus der Bathöhle zu beobachten oder auch den Hubschrauber beim Überfall auf die Bank. Auch wurde krampfhaft versucht, mehr Humor und Witz in den Film zu intergrieren, was stellenweise auch gut funktioniert, meistens jedoch misslungen und darum recht albern wirkt. Bewegende Showdowns oder auch gelungene Kämpfe sucht man hier vergebens, weshalb auch das Ende den Film nicht rettet und ziemlich abgestumpft und banal wirkt. Das Hirn abschalten und sich auf einen Film einstellen der das bislang komplett aufgebaute Batman - Universum zum (meiner Meinung nach) negativen hin verändert hat ist mitunter das mindeste, was man tun kann.
Screenshots werden noch bei der Fertigstellung nachgereicht
Bild
Das Bild von “Batman Forever” scheint für die Ewigkeit geschaffen. Warner gibt sich in Sachen Optik einmal mehr keine Blöße und präsentiert schrille Farben, knackige Konturen, lupenreine Bildschärfe und vermeidet jegliche Verunreinigungen. Der comichaften Überspitzung des Films kommt dies nur zugute, denn so wird der dritte Ausflug der Fledermaus noch mehr zu dem, als was Regisseur Schumacher es sehen wollte: Ein knallbunter Plastikausschnitt aus einem actiongeladenen Comicheft. Wie man nun zu der Wirkung im Allgemeinen steht, ist wieder eine andere Sache.
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Ton
Das alte Muster: Der 5.1-Track überzeugt schon mit reizenden Effekten von allen Seiten, aber der grandiose dts-Track, der aber leider nur im Originalton verfügbar ist, bombt alles weg und hat für sich betrachtet definitiv die Höchstwertung verdient. Tiefer kann man in einem Heimkino einfach nicht im Geschehen stecken. Score, Stimmen, direktionale und Hintergrundeffekte schlagen in den großzügigen Actionsequenzen mit einer Urgewalt alle gleichzeitig auf den Zuschauer ein, und doch gibt es keinen wirren Overkill, sondern alles ist logisch strukturiert. Die Soundquellen sind alle einzeln zu lokalisieren und wirken an ihren Plätzen vollkommen logisch. Da kommt der deutsche Ton leider nicht einmal annähernd mit; er bewegt sich leicht unterhalb der ordentlichen Qualität des englischen 5.1-Tons.
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Menüs
Warner bleibt da einheitlich: Das Hauptmenü der Filmdisc besteht aus einer musikalisch (dramatisch) untermalten Szenenmontage, die langsam zum Batman-Signal zusammenschrumpft. Alle weiteren Untermenüs sowie das komplette Menü der Bonus-Disc sind gefroren wie Mammuts aus der Eiszeit.
Extras
Auf Disc 1 gibt es zunächst mal wieder den Kinotrailer (3:23 Min.). Außerdem wird nun eines für Filmfreunde besonders interessant: Wie würde der Audiokommentar zu einem Batman-Film der Post-Burton-Ära aussehen? Sarkastisch? Selbstironisch? Nun, das kommt natürlich zunächst einmal auf den Sprecher des Kommentars an. Der heißt hier Joel Schumacher und ist Regisseur des Films. Deswegen ist kaum ein Verriss zu erwarten, dazu hätte man sich mit ein wenig Mut (wie ihn etwa die Wachowskis bei der “Ultimate Edition” ihrer Matrix-Trilogie bewiesen) unabhängige Filmkritiker oder Professoren holen müssen. So bleibt es bei ein paar selbstironischen Anflügen (“Als wir das Kostüm mit Nippeln designten, hätten wir nie gedacht, dass das für so viel Aufruhr sorgen würde”) und der Versicherung, dass “Batman Forever” auch eine Art spaßiger Experimentalismus auf einem neuen Gebiet war. Wirklich überzeugt scheint Schumacher also nicht von seinem Werk, dennoch stellt er immer wieder Aufwand und Qualitäten vor die Selbstkritik, manchmal mit mehr, manchmal mit weniger sinnvollen Informationen zu den Hintergründen der Produktion. Dass Schumacher den Alleinunterhalter macht, ist schade, denn es hat sich doch bewährt, Audiokommentare zu allermindest im diskursiven Dialog ablaufen zu lassen. Dem deutschen Zuhörer wird außerdem die fehlende Untertitelung seitens Warner mal wieder mächtig aufs Gemüt schlagen.
Wenden wir uns der Bonus-DVD zu. Das einleitende Making Of “Ein Rätsel: Warum Batman Forever?” (23:25 Min.), präsentiert durch Chris O’Donnell, bedient sich der mysteriösen Rätselthematik des Films, um ein letztendlich doch recht oberflächliches Info-und Werbevehikel zu stemmen. Jim Carrey-Interviews sind aber immer unterhaltsam.
Im folgenden wird die Bonusmaterial-Chronologie fortgesetzt: Es folgt der fünfte Teil der “Shadows of the Bat”-Reihe unter dem Namen “Reinventing a Hero” (28:29 Min.). Und wie der Titel schon verrät, geht es vor allem um die Neuanfänge der Serie und ihres Protagonisten, also um das Ausfüllen der Lücke, die Tim Burton nach dem zweiten Teil hinterlassen hatte. Rückgriffe auf eine bestimmte Comic-Ära werden hier ebenso eingesponnen wie der neue Regisseur und sein Filmschaffen. Auch Val Kilmer, der Michael Keaton ersetzte, spielt hier eine entscheidende Rolle.
Weiterhin wurde wieder nicht auf die Gut-Böse-Schematisierung verzichtet: Unter dem Punkt “Die Helden” finden wir Beiträge zu Batman (4:30 Min.), Robin (2:52 Min.) und Dr. Chase Meridian (2:07 Min.), “Die Schurken” sind diesmal der Riddler (4:15 Min.) und Two-Face (2:32 Min.).
Wie üblich werden dann im weiteren Verlauf verschiedene Aspekte der Pre-, Post- und Produktion im Bereich “Hinter den Kulissen” beleuchtet: “Das Produktionsdesign von Batman Forever” (12:38 Min.), “Die vielen Gesichter von Gotham City” (13:43 Min.), “Die Stunts in Batman Forever” (5:42 Min.), “Die visuellen Effekte in Batman Forever” (7:06 Min.) und “Filmmusik Forever: Die Musik von Batman Forever” (6:25 Min.).
Sieben nicht verwendete Szenen sind ebenfalls an Bord: “Flucht aus Arkham” (1:49 Min.), “Two-Face voller Hass (erweiterte Szene)” (1:42 Min.), “Die Schöne und Batman” (0:42 Min.), “Dicks Schmerzen” (1:26 Min.), “Bruces Dilemma” (3:20 Min.), “Das Geheimnis der Bathöhle” (4:24 Min.) und “Ist ein Ende in Sicht?” (0:24 Min.).
Zum Ausklang gibt’s noch “Kiss from a Rose” von Seal (3:55 Min.).
Fazit
Dass zwischen den beiden Burton- und den beiden Schumacher-Filmen Welten liegen, ist unter Kritikern wie Zuschauern eigentlich ein Gemeinplatz. Das hielt Warner aber nicht davon ab, die DVD zu “Batman Forever” ebenso gut umzusetzen wie diejenige der Burton-Filme. Technisch auf sehr hohem Niveau, gibt es auf der Bonus-DVD die volle Ladung Extras, wie gehabt - auch wenn man sich gerade bei einem künstlerischen Flop wie diesen aus filmhistorischer Sicht noch mehr Einbezug Dritter gewünscht hätte, die das Ganze angemessen hätten “würdigen” können. Die nötige zeitliche Distanz für so etwas ist eigentlich inzwischen verstrichen und da es ja eben allgemein anerkannt ist, dass die “Batman”-Franchise mit dem dritten teil die falsche Abfahrt nahm, wäre das ein schönes Schmankerl für Fans gewesen. So kann man aber dennoch zufrieden sein, abgesehen von unnötigen Schludereien wie den lieblosen Menüs, auch hier fehlenden Booklets und vor allem den fehlenden Untertiteln beim Audiokommentar.
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