Bolted doors and windows barred,
Guarddogs prowling in the yard,
Won’t protect you in your bed,
Nothing will – from Pumpkinhead!
“Pumpkinhead II – Blood Wings”
Technische Daten:
Regionalcode: … 1
Vertrieb: … Lions Gate
Laufzeit: … 88 Min. (NTSC)
Bildformat: … 4:3
Sprachen: … Englisch (2.0 Dolby Surround)
Untertitel: … Englisch, Spanisch
Freigabe: … R
Regie: Jeff Burr
Darsteller:
Andrew Robinson
Ami Dolenz
Soleil Moon Frye
J. Trevor Edmond
Hill Harper
Alexander Polinsky
Mark McCracken
Trailer:
http://videodetective.com/home.asp?PublishedID=44933
Film-Kritik:
Trotz des Untertitels „Blood Wings“ muss man sich bei dieser Fortsetzung des Stan Winston Semi-Kultfilms „Pumpkinhead“ keine Sorgen darum machen, dass jener Rachedämon aus dem Kürbisfeld nun auf einmal fliegen kann bzw Flügel besitzt – es wird sich dabei lediglich auf ein von ihm hinterlassenes Blutzeichen bezogen, welches für eine bestimmte Clique steht, hinter welcher er her ist. Trotzdem begeht dieses Sequel im Rahmen einer eigentlich löblichen Absicht einen entscheidenden Fehler: Beim Versuch, sich in Form von Änderungen gegenüber dem Vorgänger abzugrenzen, um nicht zu einer reinen Kopie zu verkommen, hat man diese leider genau an der falschen Stelle angesetzt – nämlich im Bereich der Hintergrundgeschichte der Titelfigur, was bei Fans des Originals eher Verärgerung als Abwechslung hervorrufen dürfte. Die Kreatur sieht dabei noch immer genauso aus, doch ihre Ursprünge sind fast komplett andere:
In den ersten Minuten lernen wir nämlich, dass Pumpkinhead in Wahrheit (bzw in diesem Fall) der missgebildete, friedliche Jugendliche Tommy ist, der im Jahre 1958 (also 1 Jahr nach der Anfangsszene von Teil 1) von 6 Highschool-Schülern aus Hass und/oder Langeweile gehetzt, verprügelt, mit einem Messer bearbeitet, in einen Mienenschacht geworfen und schließlich getötet wurde, worauf man alles im Anschluss so hingestellt hat, als wäre es Selbstmord gewesen.
Jahre später (in der Gegenwart) kehrt der Sheriff Sean Braddock (Andrew Robinson) mit seiner Frau Beth (Caren Kaye) sowie seiner leicht rebellischen Tochter Jenny (Ami Dolenz) von NY her in die Heimatstadt zurück, um ein ruhigeres Leben zu führen. Schnell findet letztere Anschluss an die Clique um Danny (J.Trevor Edmond), Sohn des örtlichen Richters, zu welchem sie sich trotz seiner etwas aufdringlichen Art angezogen fühlt – schließlich ist er ebenfalls ein „Wild Child“ aus gutem Elternhaus. Gemeinsam mit den anderen, Paulie (Alexander Polinsky), Marcie (Soleil Moon Frye) und Peter (Hill Harper), fahren sie eines Nachts aus Versehen die alte, blinde Osie (Lilyan Chauvin) an, welche unter den Einheimischen als Hexe gilt. Da sie sich nach dem Unfall aus eigener Kraft noch in den Wald schleppen kann, suchen die Kids ihre abgelegene Hütte auf, um nach ihr zu sehen, doch nachdem sie dort einige okkulte Objekte sowie die ältere Dame entdecken, der es anscheinend einigermaßen gut geht, wollen sie sich daraufhin noch ein Scherz (quasi als Mutprobe) erlauben: Mit einer Ritualanweisung sowie einer Ampulle „verfluchten Blutes“ aus der Hütte, versuchen sie auf einer nahe gelegenen Grabstätte den dort begrabenen Körper wiederzuerwecken – anscheinend aber ohne Erfolg.
Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände bricht derweil bei Osie ein Brand aus, bei dem sie schwer verletzt wird – zuvor gelingt es ihr jedoch noch, die Kids dafür zu verfluchen. Anscheinend fungiert das Feuer zudem als Finalschritt der Zeremonie, denn wenig später erhebt sich der Körper (wer es sich bislang nicht denken konnte: es handelt sich um Tommy, der von Osie damals aufgezogen wurde) in Gestalt von Pumpkinhead aus seinem Grab und macht sich daran, blutige Rache sowohl an den Beteiligten seines eigenen Mordes als auch an denen der Aktion bei seiner Ziehmutter zu nehmen…
„Pumpkinhead 2“ wurde 1994 von Regisseur Jeff Burr inklusive so ziemlich jeder Zutat eines „klassischen“ B-Films umgesetzt – alles, was einem beim Gedanke an ein Werk dieser Art in den Sinn kommt, ist vorhanden: Rückblenden in Schwarzweiß, mäßige Darsteller, etliche blutige Tötungen, ein nicht unbedingt hochklassiger Score (in diesem Fall pendelt er zwischen unoriginellen ruhigen Klängen und coolen, sicherlich von Ry Cooder inspirierten Gitarrenstücken), Kleinstadtpolitiker mit einem dunklen Fleck in ihrer Vergangenheit, ein Recht-schaffender Sheriff, rebellische Teens, schießwütige Hinterwäldler, Albtraumsequenzen (mitsamt „Traum im Traum“-Aspekt), “T&A“, Logikschwächen (Tommys Ableben wurde als „Tod durch Erhängen“ hingestellt – trotz der Schnitte und Stichwunden), “Monstervision“ (mal wieder rötlich), nicht zu Ende gedachte Vorgänge (eine Überlebende ist zB taubstumm, weshalb man sie als nützliche Augenzeugin ausschließt – wie wäre es mit Schreiben?!) und natürlich die unfreiwillig komischen Dialoge („Whatever she saw, scared her so bad, her mind couldn´t deal with it – she´s one step away from being scared to death!“). Zudem wurde die Anfangsszene (jene in den 50ern) dermaßen klischeehaft umgesetzt (vom Aussehen und Verhalten her wirken die Kids wie direkt aus „Grease“, der „West Side Story“ oder „Happy Days“ entsprungen), dass man unweigerlich schmunzeln muss, was auch für die Vorhersehbarkeit gilt (was wird wohl passieren, wenn man (u.a. entgegen der Warnung einer Hexe) auf einer Grabstätte, die wie eine Mischung aus Stonehenge und King´s „Friedhof der Kuscheltiere“ ausschaut, ein Wiederbelebungsritual durchführt?). Zudem wäre es auf jeden Fall geschickter gewesen, nicht nur den Teens soviel Aufmerksamkeit zu widmen, sondern auch den inzwischen erwachsenen Tätern des Tommy-Mordes, denn jene werden mehr oder minder nebenbei vom Rachedämon gerissen, ohne dass man (über ihre Beteiligung an der Tat damals hinaus) viel von ihnen erfährt.
Die Besetzung vermag es zwar nicht, wirklich herausragende Leistungen zu generieren, kann aber mit einigen bekannten Gesichtern aufwarten: Neben der süßen Ami Dolenz (“Ticks“/“Witchboard 2“) sind noch Andrew Robinson (“Dirty Harry“/“Hellraiser“), J.Trevor Edmond (“Lord of Illusions“/“Return of the living Dead 3“), Hill Harper (TV´s „CSI NY“/“the Skulls“) sowie Soleil Moon Frye (aus “Piranha“ oder “Alex in Wonder“ – auch nach ihrer Brustverkleinerung noch immer heiß) zu sehen. Der geschulte Fan kann sich zudem noch an einigen netten Cameos erfreuen: „Jason“-Darsteller Kane Hodder findet ein unschönes Ende und Linnea Quigley („Creepozoids“) darf erneut beweisen, warum sie mal den Titel „Scream Queen“ erhalten hat. Der Knaller ist aber Roger Clinton als „Mayor Bubba“! Roger wer? Na, Clinton – Bruder von Bill, dem ehemaligen US-Präsidenten! Ich habe zwar keine Ahnung, warum er in diesem Streifen mitwirkt, aber sein Auftritt als Bürgermeister (namens „Bubba“ – lol!) ist tatsächlich amüsant – zumal er in einer Szene gar in der Leichenhalle (!) eine Angestellte nach seiner reparierten Gitarre fragt…und das Titelstück des Films singt/spielt er ebenfalls!
Regisseur Jeff Burr, ein „Experte“ für schwache Fortsetzungen (“Stepfather 2“, “TCM 3“, “Puppet Master 4&5“), wurde kurzfristig zu diesem Projekt hinzugezogen und hatte dann nur knapp 25 Drehtage sowie ein noch geringeres Budget als der Vorgängerfilm zur Verfügung. Angesichts der Bedingungen ist das Ergebnis recht passabel, neutral betrachtet jedoch nur knapp unterdurchschnittlich, denn neben den eingangs erwähnten Änderungen des Hintergrunds gibt es noch etliche andere Probleme: Die ansehnlichen darstellerischen Leistungen, das gut ausgearbeitete Skript oder die hervorragende „Southern Gothic“-Atmosphäre von Winstons Werk sucht man hier leider vergebens, nicht nur weil diese Fortsetzung weniger düster sowie von den Farben her bunter ausgefallen ist. Immer wenn Pumpkinhead irgendwo auftaucht, wird er von seinem eigenen „privaten Gewitter“ (Strobelight-Effekt) begeleitet, was nicht wirklich bedrohlich wirkt – etwas, das leider auch für die Kreatur an sich gilt, denn in diesem Fall bekommt man sie häufiger, ausgiebiger und in ihrer Ganzheit zu sehen, wodurch dem Zuschauer die Tatsache, dass es sich um einen Menschen in einem Gummianzug handelt, leider umso deutlicher vor Augen geführt wird. Auf der anderen Seite gibt es einige nette Gewalttätigkeiten (Enthauptungen, abgerissene Gliedmaße etc) zu sehen, die Inszenierung ist noch „schön altmodisch“, also ohne CGI-Einsatz. An sich alles ganz nett – nur halt nicht originell, spannend oder sonderlich interessant…
Screenshots:
Bild & Ton:
Mit dem Dolby Surround 2.0 Ton eines Films dieses Alters kann man leben, mit der Bildqualität ebenfalls, denn vor allem die Schärfe ist in Ordnung, während die Farben etwas ausgebleicht wirken – wobei ich da aber glaube, dass das so als Stilmittel beabsichtigt war, denn ansonsten würde alles noch bunter wirken. Nur das 4:3-Vollbild empfand ich als schade, zumal es, wenn man bei den Anfangscredits genau drauf achtet, nicht ganz mittig platziert ist und einen kleinen Tick nach links eingerückt erscheint (was aber überhaupt keinen Einfluss auf den Film an sich hat).
Menüs:
Nach einer kurzen, einführenden Szenenmontage bekommt man ein passabel gestaltetes Hauptmenü geboten, welches im oberen Drittel eingespielte Sequenzen aus dem Film präsentiert sowie mit „Terrorgeräuschen“ (Wind, Schreie, Monsterlaute) unterlegt ist.
Extras:
„Earning your Blood Wings“, wohinter sich ein „Making Of“ mit vielen Interviews zur recht turbulenten Entstehungsgeschichte verbirgt, empfand ich als sehr sympathisch. Zusätzlich ist ein Audiokommentar mit Regisseur Burr auf der DVD vorhanden.
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Fazit:
Film: Für sich allein betrachtet, ist „Pumpkinhead 2“ gar nicht mal so übel – als Sequel steht er jedoch in allen Bereichen klar im Schatten des Vorgängers, was (in Verbindung mit seinen eigenen Schwächen) zu einer abschließenden Bewertung von nur „4/10“ führt.
DVD: „Lions Gate“ hat diesem Titel aus der „zweiten Reihe“ eine nette Veröffentlichung beschert, von der man eigentlich gar nicht mehr Bonusmaterial erwartet hat. Bild- und Tonqualität gehen in Ordnung – einzig eine Widescreen-Präsentation hätte ich mir gewünscht (und vielleicht ein kreativeres Covermotiv). Die Hauptsache ist aber, dass es sich hierbei um die ungeschnittene Version handelt.
Film:
DVD: