Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs
Special Extended DVD Edition
von Peter Jackson
Achtung: Leichte Spoiler!
Technische Daten dieser DVD:
Vertrieb: Warner Brothers
Regionalcode: 2 (Europa)
Laufzeit Film: 240 Minuten
Laufzeit Bonusmaterial: ca. 420 Minuten
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Elijah Wood, Viggo Mortensen, Sean Astin, Billy Boyd, Dominic Monaghan, Sean Bean, John Rhys-Davies, Orlando Bloom, Liv Tyler…
Bildformat: 2.35:1 anamorph
Tonformat: Deutsch und Englisch, Dolby Digital 5.1 EX und DTS ES 6.1 (nur Deutsch)
Sprachen: Deutsch und Englisch
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte und Englisch
Untertitel ausblendbar bei Originalton: Ja
Freigabe: ab 16 Jahren
Zum Film:
Während Frodo und Sam mit Gollums Hilfe den Einen Ring weiter ins tiefe Mordor bringen, um ihn in den ewigen Feuern des Schicksalsberges zu vernichten, sieht sich ganz Mittelerde einer fast ausweglosen Situation gegenüber: Die Armeen des Dunklen Herrschers Sauron dringen immer weiter vor, es kommt zu aufreibenden Kämpfen und Schlachten. Immer weiter werden die Menschen und Elben dabei zurück gedrängt, immer schlagkräftiger und unnachgiebiger agieren Saurons Heerscharen auf den Schlachtfeldern.
Während der Zauberer Gandalf zusammen mit dem jungen Hobbit Pippin die weiße Stadt Minas Tirith erreicht, sammelt Aragorn die Truppen der Rohirim um sich. Zusammen mit seinen Freunden, dem Elben Legolas und dem Zwerg Gimli, kann er schließlich auch noch die Armee der Toten für den Kampf gegen Saurons Krieger gewinnen, eine Armee von Söldnern, die einst verflucht nun darauf warten, ihren Schwur leisten zu können und schließlich von dem ihnen auferlegten Fluch befreit zu werden. Einzig Aragorn kann den Fluch von ihnen nehmen, den einer seiner Vorfahren einst gegen die Söldner aussprach.
Als Minas Tirith schließlich von Ork-Truppen belagert und beinahe eingenommen wird, kommt Aragorn mit den Rohirim und der Armee der Toten zur Hilfe und greift die Belagerer an, in der Hoffnung, die teils erstürmte Stadt zurückzugewinnen.
Wird Minas Tirith doch noch fallen? Und gelingt es Frodo, den Einen Ring endgültig zu vernichten und Saurons Pläne zu durchkreuzen? Wird Mittelerde überleben?
Die Rückkehr des Königs ist der letzte Teil des
Herrn der Ringe, einer Geschichte um Macht, Krieg und den ewigen Kampf des Guten gegen das Böse. Während
Die Gefährten noch die Charaktere vorstellt und relativ wenig Action zu bieten hat, geht es im zweiten Teil,
Die zwei Türme, schon wesentlich rasanter zur Sache. Doch
Die Rückkehr des Königs schließlich ist es, die beides ineinander vereint: Magische Momente, dramatische Szenen und ruhigere Dialoge wechseln sich ab mit spannenden Kämpfen, und imposanten Schlachten. Die Geschichte des Ringkrieges entwickelt sich von einer beinahe romantischen Erzählung (Bilbos Geburtstagsfeier im Auenland) hin zu einem packenden Bericht über die Geschichte Mittelerdes.
Man muss Kompromisse eingehen können
Wer das Buch zum
Herrn der Ringe gelesen hat, wird einiges vermissen. Obwohl die hier getesteten Sammlereditionen der drei Filme im Vergleich zu den Kinofassungen jeweils etwa 40 Minuten mehr Inhalt bieten, vermissen Fans z.B. den Part des Baumhirten Tom Bombadil oder die Befreiung des Auenlandes nach der Vernichtung des Einen Rings von Gaunern und Dieben. Gerade letzteres schmerzt, da es einfach zu der Geschichte des Ringes gehört und den Leser doch ziemlich mitnimmt. Man glaubt, mit der Vernichtung des Rings sei das Böse endlich besiegt, nur um nach der Rückkehr ins Auenland festzustellen, dass ausgerechnet die eigene Heimat der Hobbits, die sich für den Kampf gegen Sauron aufgerieben und ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben, dem Bösen völlig unbemerkt geschlagen geben musste.
Doch man muss dem Regisseur Peter Jackson zu gute halten, vieles, was J.R.R. Tolkien in seiner Fantasie entwarf, genau so auf dem heimischen Bildschirm zum Leben erweckt zu haben, wie man es sich beim Lesen des Buches vorgestellt hat. Die Schauspieler verkörpern ihre Rollen nahezu perfekt, niemand wirkt fehlbesetzt, gelangweilt oder überfordert. Ausstattung, Kostüme und Drehorte passen wunderbar, und die Musik tut ein übriges, damit man ganz in der Geschichte um zwei junge Hobbits, die Mittelerde vor dem Bösen bewahren, aufgeht.
Ein wahrhaft königlicher Abschluss
Der Erfolg war phänomenal. Überall auf der Welt feierte die Trilogie Erfolge, und zuletzt belohnte auch Hollywood das Team um Peter Jackson:
Die Rückkehr des Königs bekam bei den
Acadamy Awards 2004 ganze elf der begehrten Statuen und hat damit zu
Ben Hur und
Titanic aufgeschlossen. Die Fans wurden nicht enttäuscht, drei ausnehmend spannende und aufregende Filme, die in den
Special Extended DVD Editionen noch dazu jeden Sammler zufrieden stellen werden, lassen Mittelerde lebendig werden: Die naturverbundenen und naiven Hobbits, die eleganten Elben mit ihrer geheimnisvollen Magie, die stolzen Rohirim und die grobschlächtigen und hässlichen Orks verzaubern einen ein drittes Mal.
Das Bild:
Auf einem guten und großen Breitbildfernseher, oder besser noch auf einer Leinwand, kommt
Die Rückkehr des Königs richtig zur Geltung. Trotz actionreicher Massenschlachten mit Hundertschaften von Orks, Trollen und Olifanten hat man nie den Eindruck, hier einem reinen CGI-Effektregen ausgeliefert zu sein. Die Krieger und Kreaturen wirken äußerst realistisch,
Star Wars Episode 2 muss sich dem Team von WETA meiner Meinung nach wieder einmal geschlagen geben, den Klonkriegern und Außerirdischen sieht man ihre Unwirklichkeit zu sehr an. Anders die Kreaturen des
Herrn der Ringe, sie wirken glaubhaft und wie aus Fleisch und Blut neben ihren realen Schauspielkollegen.
Die Farben gefallen dort, wo sie eingesetzt werden, durch angenehme Intensität, die nie zu aufdringlich wirkt, der Großteil der Geschichte spielt aber in dunklen Höhlen oder noch dunkleren Nächten, wo dann hauptsächlich düstere Farbtöne vorherrschen. Die Schärfe ist selbst in den schnellen Kampfszenen nie überfordert und zeigt feine Details. Wieder einmal wird von Warner ein nahezu perfektes Bild erreicht, an dem es nichts auszusetzen gibt.
Der Ton:
Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs lebt von seiner mystischen Stimmung und monumentalen Schlachten. Dazu braucht es passenden Ton, um den Zuschauer Teil des Geschehens werden zu lassen. Und der dritte Teil der
Herr der Ringe-Trilogie enttäuscht Besitzer hochwertiger Surroundanlagen keineswegs. Voluminöse und über alle Lautsprecher gut verteilte Musik, klare Stimmwiedergabe und krachende Explosionen unterstützen die fantastischen Bilder des Films. Passend zum nahezu perfekten Bild stimmt auch tonal einfach alles.
Die Menüs:
Die Kamerafahrt über einen imaginären Tisch Sarumans, vorbei an Kerzenständern, Tintenfässchen und einem Palantir, endet schließlich ein drittes Mal in einem aufgeschlagenen Buch, welches in geschwungener Schrift die einzelnen Menüpunkte zur Auswahl anbietet. Tonformat und Untertitel sind wieder praktischerweise in einem Untermenü beheimatet und erleichtern so die Einstellung erheblich. Auch sonst wirkt das Menü aufgeräumt und selbsterklärend.
Das Bonusmaterial:
Erneut erwarten den Fan auf zwei DVDs viele Interviews und Dokumentationen zur Entstehung des dritten Teils der Filmtrilogie um den
Herrn der Ringe mit einer Gesamtlänge von über 7 Stunden. Neben ausführlichen Featurettes zur Umsetzung Minas Tiriths, dem Spinnenwesen Kankra und der Vernichtung des Rings im ewigen Feuer des Schicksalsberges sind wir bei der Premierenfeier zum Film dabei, lauschen Interviews mit Peter Jackson, seinem Team und den Schauspielern, und staunen über den logistischen und organisatorischen Aufwand, der zur Entstehung der Trilogie nötig war. Wie schon zuvor bei
Die Gefährten und
Die zwei Türme enttäuscht aber auch hier die Tatsache, dass nicht alle Featurettes durchgehend deutsche Untertitel aufweisen.
Zusätzlich zu den vier DVDs im dunkelblauen, stabilen und reich verzierten Schuber befindet sich in der Sammlerbox noch eine weitere DVD:
Creating the Lord of the Rings Symphony dokumentiert die Entstehung des Soundtracks zum Film und zeigt vom Interview mit dem Komponisten Howard Shore unterbrochene Mitschnitte eines Konzertes des Montreal Symphony Orchestra.
Käufer des dritten und letzten Teils der Trilogie werden erneut mit einer Statue belohnt: Eine äußerst detaillierte Nachbildung Minas Tiriths wartet darauf, eine Ehrenplatz zu bekommen. Aufgeklappt bietet sie auf einer samtenen Unterlage Platz für kleine Schätze, z.B. für eine Nachbildung des Einen Rings in 585er Gold.
Mein persönliches Fazit:
Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs ist der gelungene Abschluss einer traumhaft umgesetzten Filmtrilogie. Was hier im Abstand eines Jahres pünktlich zum Weihnachtsfest in die deutschen Kinos kam, ist für Fans der Welten Tolkiens wahrlich ein Fest: Peter Jackson gelingt es mit dem dritten Teil, die Geschichte um den Ringkrieg packend und spannend bis zur letzten Minute zu erzählen. Einige Längen im zweiten Teil und zwei deutlich als solche erkennbare CGI-Effekte verderben dem Zuschauer keinesfalls den Spaß an dieser Trilogie.
Die Rückkehr des Königs ist meiner Meinung nach ein perfekt umgesetzter Abschluss der Trilogie. Wenn der Eine Ring vernichtet, Saurons Armeen geschlagen sind und die Gefährten sich schließlich trennen und ihres Weges ziehen, stehen mir persönlich die Tränen in den Augen, so sehr habe ich mich in ihre Rollen versetzt gefühlt, so sehr habe ich mich mit ihnen gefürchtet und mit ihnen gehofft. Ich war Teil der Geschichte Mittelerdes, und der Abschied an den Grauen Anfurten fällt mir jedes Mal aufs Neue nicht leicht. Es bleibt die Erinnerung an ein fantastisches Abenteuer, an ein lebendig gewordenes Mittelerde. Die Erinnerung an eine perfekt inszenierte Filmtrilogie.
Weiterführende Links und Informationen:
Deutsche Homepage zu den Filmen
Offizielle Homepage von Warner Brothers
Offizielle Seite von New Line Cinema
Fanpage zu den Filmen
Mittelerde-Portal
Deutsche Seite über J.R.R. Tolkien
Die deutsche Tolkien-Gesellschaft
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Getestet auf:
Loewe Cantus 16:9-Fernseher, Yamaha RX-V496 RDS und Magnat 5.1-Aktivsystem.