Entstehungsdaten:
USA 2009
Regie:
Stewart Hendler
Darsteller:
Briana Evigan
Leah Pipes
Rumer Willis
Margo Harshman
Jamie Chung
Caroline D'Amore
Carrie Fisher
Audrina Patridge
Matt O'Leary
Julian Morris
Matt Lanter
Maxx Hennard
Trailer
Als Mark Rosman´s Horror-Thriller „the House on Sorority Row” 1983 veröffentlicht wurde, hatte die durch Werke wie „Halloween“ (1978) oder „Friday the 13th“ (1980) einige Zeit zuvor ausgelöste „Slasher-Welle“ bereits deutlich an Kraft, Reiz und Wirkung verloren – was gewiss auch mit ein Grund dafür war, dass der durchaus brauchbare Film, welcher sich im Prinzip als eine Kombination aus Bob Clark´s „Black Christmas“ (1974) und Roger Spottiswoode´s „Terror Train“ (1980) umschreiben lässt, nie wirklich eine allzu weitreichende Bekanntheit erlangte. Und trotzdem liegt der Welt nun, rund 26 Jahre später sowie inmitten eines schon länger anhaltenden „Remake-Booms“ der amerikanischen Traumfabrik, eine „Neuversion“ jenes Stoffes bzw. Streifens vor: Erleichtert um die ersten drei Worte des ursprünglichen Titels, in Szene gesetzt von dem preisgekrönten Kurzfilm-Regisseur Stewart Hendler sowie seitens der Story-Beschaffenheit dem „Puls der Zeit“ anpasst, allerdings ohne dabei bestimmte aktuelle Trends (wie etwa „Torture Porn“ oder „PG-13“-Massenkompatibilität) aufzugreifen, orientierten sich die Verantwortlichen bei der inhaltlichen wie stilistischen Gestaltung des Projekts in erster Linie an ähnlich gearteten Produktionen aus den Neunzigern, statt beispielsweise einen stärker an den Vorläufer angelehnten „Eighties-Retro-Vibe“ heraufzubeschwören...
An der Rosman Universität steht die Studentinnen-Verbindung „Theta Pi“ schon seit langem in dem Ruf, sowohl die besten Partys auszurichten als auch über die hübschesten Mitglieder zu verfügen – wohingegen wohl nie jemand ernsthaft auf die Idee kommen würde, jenen jungen Damen irgendwann mal eine Auszeichnung für nettes oder herzliches Auftreten oder Verhalten zu verleihen. Die Einflussreichsten unter ihnen sind die sechs „Seniors“ der Schwesternschaft, welche sich in ihrem finalen Jahr auf dem College befinden: Jessica (Leah Pipes), Cassidy (Briana Evigan), Chugs (Margo Harshman), Megan (Audrina Patridge), Ellie (Rumer Willis) und Claire (Jamie Chung). Im Kontext einer ausschweifenden Feier beschließt eben diese Clique nun eines Abends, sich gemeinsam in Form eines bitter-bösen Streichs an ihrem Kommilitonen Garrett (Matt O´Leary) zu „rächen“, dem treulosen Freund Megans – worauf sie ihn kurzerhand in den Glauben versetzen, die ihr (von ihm) in den Drink gemischten (im Vorhinein allerdings gegen harmlose Tabletten ausgetauschten) „Rufies“ hätten eine fatale Reaktion in ihrem Innern ausgelöst und sie im Zuge dessen letztlich gar getötet…
Um den „Spaß“ noch ein zusätzliches Stück weiter auf die Spitze zu treiben, fahren sie mit ihm im Folgenden sogar raus zu einer abgelegenen Kiesgrube, diskutieren dabei lebhaft über verschiedene Möglichkeiten der Leichen-Entsorgung und erfreuen sich an seiner zunehmenden Panik und Verzweiflung. Unmittelbar vor dem angedachten Moment der Enthüllung ihrer „Lektion“ will Garrett den anstehenden Schritt der besprochenen Handlungs-Abfolge dann aber plötzlich unerwartet rasch hinter sich bringen, worauf er den zuvor thematisierten Hinweis, man müsse unbedingt ein Entweichen der restlichen Luft aus dem Körper sicherstellen, damit dieser beim Versenken auch wirklich im Wasser untergeht, prompt in die Tat umsetzt und Megan´s Brustkorb mit dem spitzen Ende eines Wagenkreuzes durchbohrt. Schockiert sehen sich die Beteiligten nun auf einmal (entsetzt) mit ihrem tatsächlichen Ableben konfrontiert – an welchem sie allesamt eine Mitschuld tragen, was ihren künftigen Karrieren und generellen Werdegängen (bei Bekanntwerden) natürlich in keinerlei Weise zuträglich wäre. Im Angesicht dieser Sachlage fassen sie schließlich den (per Mehrheitsentscheid getroffenen) Entschluss, den „Vorfall“ strikt für sich zu behalten – wonach sie den Körper hinab in die Tiefe eines stillgelegten Minenschachts werfen sowie klar herausstellen, dass ein „Verräter“ von den anderen einhellig die Hauptschuld zugesprochen bekommen würde…
Acht Monate später ist das College gemeistert: Nach der offiziellen Diplom-Übergabe gilt es für die fünf Mädels jetzt nur noch, die große Abschluss-Feier zu organisieren, bevor der Rest ihres Lebens (außerhalb der „Theta Pi“-Umgebung) beginnen kann. Ellie hat das Vergangene am spürbarsten mitgenommen, Chugs besucht regelmäßig einen Therapeuten und leidet unter ernsthaften Alkohol- und Drogenproblemen, Cassidy hat seither stärkeren Abstand von ihren „Schwestern“ gesucht und Claire bemüht sich redlich, das Geschehene zu verdrängen sowie nach außen hin eine gefestigte Fassade zu bewahren – während Jessica, die „Alpha-Bitch“ der Verbindung, im Prinzip überhaupt keine registrierbaren Probleme mit der Situation aufzuweisen scheint. Just dann erhalten sie aber (an eben diesem Tage ihrer letzten Woche auf dem Campus) jeweils eine MMS mit einem Bild des betreffenden Wagenkreuzes zugeschickt. Spontan gehen sie von einem geschmacklosen „Scherz“ aus, hinter dem eigentlich nur Garrett stecken kann – doch macht es ihnen diejenige Person in den nächsten Stunden ebenso rasch wie unmissverständlich deutlich, dass er oder sie es vollkommen ernst meint: Der Reihe nach finden die „Wissensträger“ von damals fortan einen grausamen Tod – ermordet von jemandem, der seine Identität unter einem schwarzen Umhang verborgen hält und zudem über erstaunlich genaue Kenntnisse ihrer Tat verfügt…
„Sorority Row“ eröffnet mit einer gleichermaßen ansehnlichen wie Aufmerksamkeit sichernden Kamera-Fahrt, die ein US-Kritiker „augenzwinkernd“ mit jener am Anfang von Brian DePalma´s „Snake Eyes“ verglich – nur dass diese hier (statt durch die weitläufigen Örtlichkeiten einer gewaltigen Box-Arena) kreuz und quer sowie in wechselnden Abspiel-Geschwindigkeiten durch die Zimmer und Flure des geräumigen Verbindungshauses führt, in welchem sich gerade eine relativ zügellose Party entfaltet: Attraktive junge Menschen, die reden, flirten, knutschen, fummeln, trinken, angeben, Haut zeigen und/oder sich im Rhythmus der Musik bewegen, wohin das Auge reicht – ein ungemein ansprechendes Bild bzw. Setting, welches darüber hinaus (u.a.) durch eine einstudierte „Cheer“-Routine sowie den Anblick vierer Chicks vollendet wird, die Pyjamas mit freigelegtem Po tragend (vgl. Salma Hayek in „Wild Wild West“) auf einem Trampolin springend in Zeitlupe eine Kissenschlacht ausfechten. Kurz darauf mündet diese Sequenz dann letztlich in einem Raum des oberen Stockwerks, in welchem die Leads nun im Rahmen „charakterisierender Freundschaftsbekenntnisse“ eingeführt werden. Bis hin zu diesem (frühen) Punkt im Verlauf sind einem als Zuschauer bereits gleich mehrere Dinge unzweifelhaft klar geworden: Nicht nur vom Aussehen und finanziellen Background her besteht „Theta Pi“ definitiv nicht aus „gängigen Durchschnitts-Coeds“, über einen Mangel an „Eye Candy“ braucht man sich bei dem vorliegenden Film beim besten Willen wohl keinerlei Sorgen zu machen – und die von den Girls ausgerichteten Feten sind wahrlich der Hammer! Selbstverständlich sollte jedem gewahr sein, dass es sich dabei um wenig mehr als gezielt ausgesuchte sowie in teils übersteigerter Form dargebotene Klischees handelt – doch war den Verantwortlichen genau das in jedem Moment des Realisierungs-Prozesses unverkennbar bewusst, was sich äußerst positiv bzw. vorteilhaft auf den vermittelten Gesamteindruck ihres Werks ausgewirkt hat…
„Fraternities“ und „Sororities“ sind traditionelle amerikanische, nach Geschlechtern getrennte Studentenverbindungen, deren vorrangiges Ziel es ist, ihre Mitglieder (von den Kenntnissen her sowie im Hinblick auf ihre Persönlichkeiten) zu stärken und somit besser auf die Zukunft vorzubereiten – u.a. durchs Fördern von Werten wie Freundschaft und Loyalität sowie dem Schmieden von Lernallianzen und ersten (ggf. der späteren Karriere dienlichen) „Connections“. Die Akademikerinnen dieser Schwesternschaft hier bilden jedenfalls eine in sich geschlossene Einheit: Von den Herren der Schöpfung werden sie begehrt, wohingegen andere Mädels sie beneiden und/oder hassen – Tatsachen, die ihnen natürlich bekannt sind, weshalb sie sich auch demgemäß verhalten. Bissig und zickig geben sie sich jedoch nicht nur anderen gegenüber, sondern sich ebenfalls untereinander – etwas, das die gecasteten Aktricen perfekt transportieren: Man nimmt ihnen ihre Parts, inklusive ihrer Gebaren und der „ihnen in den Mund gelegten“ Beleidigungen und sonstigen Dialogzeilen, jeweils in vollem Umfang ab, was in diesem Bereich schonmal die halbe Miete markiert – wohingegen ihre „anziehende äußere Erscheinung“ die dazugehörige andere Hälfte einfährt, da sie allesamt „Schön bis in den Tod“ sind (so übrigens der miese deutsche Titel, welchen ich bewusst nur dieses einzige Mal erwähne). Obgleich jede der „Grazien“ einen klassischen Genre-Archetypus verkörpert (die Charmante, Sensible, Arrogante, Unmoralische etc.), verkommen sie nie zu „oberflächlich-gesichtslosen Opferlämmern“: Stattdessen heben sie sich, in erster Linie dank ihrer individuell definierten Charakter-Ausprägungen, deutlich voneinander ab, so dass jeder Zuschauer innerhalb ihrer Reihen eigentlich genügend persönliche Sym- oder Antipathie-Anknüpfpunkte finden sollte…
In der Hauptrolle liefert Briana Evigan („S. Darko“/„Step up 2 the Streets“), ihres Zeichens ja (gleich hinter Amber Heard) meine liebste Newcomerin der vergangenen Jahre, eine rundum solide Performance ab: Cassidy ist eher der nette, ruhigere Typ, also nicht so durchtrieben wie ihre Kommilitoninnen, was sie anfangs ein wenig „minder aufregend“ anmuten lässt – doch ist das ja beileibe nichts Ungewöhnliches für ein (künftiges) „Final Girl“, und so findet man dann auch im fortschreitenden Verlauf zunehmend größeren Gefallen an ihr und ihrem Part. Audrina Patridge ist zwar eine geübte Selbstdarstellerin (siehe TV´s „the Hills“), kann aber ansonsten nicht unbedingt viel Talent vorweisen (vgl. „Into the Blue 2“) – nicht bloß deshalb ist es recht erfreulich, dass Megan verhältnismäßig rasch abtritt. In Gestalt der Jessica ergeben beistehenden Claire sorgt die Kalifornierin koreanischer Abstammung Jamie Chung (TV´s „Samurai Girl“/„Dragonball Evolution“) für den „ethnischen Quotenanteil“ der Clique, was selbst vom Skript her auf der entsprechenden „Meta-Ebene“ mit berücksichtigt wurde, wie etwa in Form der an sie gerichteten Aussage: „
I like being your friend – because it makes me multicultural without having to do anything.“ Als nervlich angeschlagene Streberin Ellie verpflichtete man Rumer Willis („Hostage“), das 1988er Töchterchen von Bruce und Demi: Zwar sieht sie nicht ganz so hübsch aus wie ihre Co-Stars (zu viele Gene vom Vater, behaupte ich jetzt einfach mal), spielt dafür aber relativ gut – und das obwohl sie die meiste Zeit über entweder jammert, Befürchtungen hegt oder (so ziemlich als einzige) lauthals schreit…
Richtig klasse gefiel mir vorliegend Rumer´s Screen-Partnerin aus „From Within“, Margo Harshman („Rise“), welche als gern feiernde, trinkende, Drogen konsumierende und auch schonmal mit ihrem Therapeuten ins Bett steigende Chugs so einige Szenen genüsslich an sich reißt: Köstlich zum Beispiel die, in der sie einen Jungen in der Küche zum Oralsex auffordert, dieser infolge dessen jedoch abgetörnt darauf reagiert, dass sie nach Kotze riecht – trotz Mint sowie am frühen Nachmittag, wohlgemerkt. Der Applaus für die beste und unterhaltsamste Darbietung gebührt aber eindeutig Leah Pipes (TV´s „Life is Wild“/„Fingerprints“) als „Queen Bitch“ Jessica: Sie ist dominant, gehässig, manipulativ, zielstrebig und clever zugleich – was u.a. damit in Zusammenhang steht, dass sie ihre Zukunft unter allen Umständen an der Seite des Sohnes eines einflussreichen Politikers verbringen will und sich deshalb keinerlei Ärger mit dem Gesetz erlauben darf. Des weiteren verkörpert Caroline D´Amore („Frat Party“) Megan´s Schwester Maggie ohne Beanstandung – und „Princess Leia“ herself, also Carrie Fisher („Star Wars“), liefert als ebenfalls keineswegs auf den Mund gefallene sowie dem Killer letztlich gar mit einer Schrotflinte wild um sich ballernd entgegentretende „Theta Pi“-Hausmutter einen herrlich „trashy-amüsanten“ Auftritt ab. Unabhängig so einiger nicht unbekannter Gesichter, wie etwa Julian „Cry_Wolf“ Morris oder Matt „Brick“ O´Leary, bleiben die männlichen Protagonisten dagegen vergleichsweise blass – es sind halt die Girls, die prominent im Mittelpunkt stehen bzw. denen das akzentuierende Rampenlicht gehört...
Von der ersten Minute an legt „Sorority Row“ ein angenehm zügiges Tempo vor, welches ein Erkeimen unvorteilhafter Langeweile ersprießlich zu verhindern sowie zugleich auch so manch eine inhaltliche Schwachstelle passabel zu kaschieren vermag. Nicht nur wird das von dem „8 Monate später“-Zeitsprung abgeschlossene Ausgangsszenario im Prinzip umgehend etabliert, zudem vergeht hier bis zum Einsetzen der Mordserie mal keine gefühlte „halbe Ewigkeit“ – was dem Streifen einen klaren Pluspunkt gegenüber verschiedenen artverwandten Projekten (einschließlich seines 1983er Vorgängers) beschert. Im Mittelteil des Films wird das althergebrachte „whodunit“-Spielchen durch das Vorstellen bzw. die Hinzugabe mehrerer neuer Figuren angereichert – wie die Jungs, mit denen Cassidy, Jessica und Claire ausgehen, Maggie oder einen ambitionierten Senator, den man lieber nicht zum Feind haben sollte – während überdies auch immer wieder der Gedanke in den Ring geworfen wird, ob Megan nicht vielleicht selbst irgendwie hinter den Taten stecken könnte. Genre-erfahrene Zuschauer dürften keine größeren Probleme damit haben, den Killer noch vor Anbruch des zweiten Drittels zu identifizieren – was aber ohnehin eher zweitrangiger Natur in Werken dieser speziellen Ausrichtung ist, bei denen es ja vielmehr um die Tötungen an sich als um die konkreten Motive dahinter geht. In diesem Fall eine Graduierungsrobe mit Kapuze (statt eines Narren-Kostüms) tragend sowie mit einem „
pimped out tire iron“ bewaffnet (sprich: ein mit Klingen und einer Art Harpunenspitze modifiziertes Wagenkreuz), sorgt der Täter auf dem Campus für Angst, Schrecken und Blutvergießen: Die präsentierten Kills sind hart, größtenteils „oral-fixiert“ (was schon auffällt und daher doch leicht verwunderlich anmutet) sowie gelegentlich gar von brauchbarer Kreativität – wie beim Einbeziehen einer zur falschen Zeit zum Schluck angesetzten Flasche oder im Rahmen des „Endes“ eines kopfüber in einem Wäscheschacht feststeckenden Studenten. Nach dem Erfolg des „Prom Night“-Remakes, welches 2008 mit einer lukrativen „PG-13“-Freigabe veröffentlicht wurde, hatte man sich im Hause „Summit Entertainment“ übrigens ebenfalls eine Zeit lang mit der Überlegung beschäftigt, eventuell die Schere anzusetzen, sich letztlich aber dagegen entschieden – und obgleich sich dieser Schritt auf der wirtschaftlichen Ebene recht schnell als keine allzu dienliche Wahl entpuppte, ermöglichte das „R“-Rating dem geneigten Publikum aber immerhin, sich bereits im Kino an einigen nackten Tatsachen sowie direkt aufgezeigter Gewalt zu „erfreuen“...
Das Drehbuch des Autoren-Gespanns Josh Stolberg und Pete Goldfinger, welche gemeinsam auch Alexandre Aja´s 2010er „Piranha“-Neuversion verfassten, ist über weite Strecken hinweg ebenso reich an Klischees wie arm an Originalität – doch hilft einem die Feststellung, dass das persönliche Sehvergnügen dadurch (unterm Strich) trotzdem in keinem entscheidenden Maße geschmälert wird, ungemein dabei, in dieser Hinsicht durchaus mal ein Auge zuzudrücken. Beim Verfassen ihres Skripts ging es dem Duo nicht etwa um die Konzeption eines innovativen, tiefgründigen oder irgendwie unkonventionellen „Slashers“: Ihr erklärtes Ziel war es, einfach bloß ein anständiges Unterhaltungsprodukt zu erschaffen, das nicht allein nur dem harten Kern der Fans dieser (leider mehr Schatten als Licht aufweisenden) Filmgattung zu gefallen weiß. Dem gegenwärtigen Zeitgeist angepasst, und das deutlich übers Aufwarten mit einem netten Soundtrack und dem Einbinden angesagter Trends (wie „Facebook“, Foto-Handys oder Webcam-Übertragungen) hinaus, ließen sich die Macher (unabhängig dessen, dass das Original aus den 80ern stammt) vorrangig von bestimmten Vorbildern aus den 90er-Jahren inspirieren – und zwar in erster Linie von den „Schöpfungen“ Kevin Williamsons, welcher mit „Scream“ und „I know what you did last Summer“ damals ja sowohl ein Revival des betreffenden Sub-Genres auslöste als auch in diesem selbst (gewissermaßen) neue inhaltliche Standards setzte, primär im Bereich der Dialoge sowie des umfassenden ironisch-selbstreferenziellen Stils. Gut ausgearbeitet und unaufdringlich folgt „Sorority Row“ diesem aufgezeigten Pfad – frei von überzogenen Ambitionen sowie sich stets der eigenen Beschaffenheit gewahr: „
This is dumb“, erfasst es Ellie etwa, als sie allein in den dunklen Keller hinabsteigt. Generell war ich von der Qualität der gebotenen sowie meist listig, spritzig, einfallsreich und perfekt getimed daherkommen Aussprachen, Diskussionen und One-Linern überaus angetan: Es ist eine wahre Freude, diesen Mädels zu lauschen, wie sie sich gegenseitig anzicken und „scharfkantige“ Bosheiten um die Ohren hauen. Der auf diesem Wege ins Geschehen injizierte Zynismus und schwarze Humor ist schlichtweg klasse und wirkt zudem nie aufgesetzt – egal ob es sich nun um Aussagen zu den „Vorteilen“ von Sex unter dem Einfluss einer Vergewaltigungsdroge handelt („
You get laid AND a good night´s sleep!“) oder Chugs gelangweilt wirkend „
I don´t have time for 'catch me, rape me'!“ anmerkt, nachdem sie zuvor eingewilligt hat, gegen den Erhalt verschreibungspflichtiger Präparate mit ihrem Therapeuten zu schlafen, dieser plötzlich aber in der Praxis nicht mehr aufzufinden (weil bereits tot) ist...
Mit seinem zweiten abendfüllenden Spielfilm (nach dem soliden wie stimmungsvollen 2007er Grusel-Streifen „Whisper“) hat Regisseur Stewart Hendler ein angenehm gradliniges Werk geschaffen, das erfreulicherweise auf solche Dinge wie „Torture Porn“-Auswüchse, Gimmicks (á la „3D“) und/oder irgendwelche irrgeleitete bzw. forciert anmutende Ansätze „der individuellen Art“ (siehe nur mal die beiden „Halloween“-Neuinterpretationen Rob Zombies) zugunsten eines Fokussierens auf die eigentlichen „Basics“ des Genres verzichtet. Selbstverständlich wird es Leute geben, die genau das vermissen und bemängeln werden – doch allen kann man´s ja ohnehin nie recht machen. Die Kameraarbeit Ken Sengs („Quarantine“/„Obsessed“) ist hochwertig und stilvoll, weist diverse cool arrangierte Shots auf und rückt alles in ein ansehnliches Licht, die Kostüme (primär sexy Kleidung) und Locations sind schick und bieten keinerlei Anlass zur Klage – wohingegen der Score des Komponisten Lucian Piane („Pretty Ugly People“) allerdings keinen wirklich nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen vermag. Auch wenn man, trotz einer Reihe brauchbarer Suspense-Momente, von denen zwei besonders gut arrangiert wurden, echte Hochspannung insgesamt vergebens sucht und mir der Verzicht auf gewisse (kleinere) CGI-Zusätze deutlich lieber gewesen wäre, gibt es auf der handwerklichen Ebene kaum etwas ernsthaft zu beanstanden: Hendler´s Umsetzung ist straff und kompetent, die „Jump Scares” sowie An- und Übergriffe erfüllen nahezu allesamt ihre angedachten Zwecke, Längen oder sich zu gestreckt entfaltende Passagen gibt es keine zu verzeichnen – und der ausgedehnte Showdown, angesiedelt in dem nach einer wilden Party durchaus als „verwüstet“ zu bezeichnenden, zum Teil mit meterhohem Schaum bedeckten und irgendwann sogar lichterloh in Flammen stehenden Verbindungshaus, markiert schließlich das krönende Set-Piece dieses unterhaltsamen Horror-Thrillers, welcher den Zuschauer darüber hinaus „natürlich“ auch in Gestalt eines (geradezu obligatorischen) unheilschwangeren Cliffhangers in den Abspann entlässt...
Fazit: In so ziemlich allen Belangen und Bereichen ein Tick besser als das 1983er Original, kann man „Sorority Row“ (2009) problemlos als ein klassisches „Stalk&Slash“-Movie im Stile artverwandter Veröffentlichungen aus den 90ern beschreiben bzw. charakterisieren: Zwar nicht sonderlich originell, dafür aber gar nicht mal unclever konzipiert, hochwertig produziert, temporeich und optisch ansprechend in Szene gesetzt, ersprießlich seitens der attraktiven Besetzung dargeboten sowie mit harten Kills, spitzzüngigen Dialogzeilen und einem netten (zynischen) Sinn für Humor gesegnet...
glatte