The Shawshank Redemption
Technische Daten:
Vertrieb: Castle Rock
Regionalcode: 2
Laufzeit: 136 Minuten
Regie: Frank Darabont
Darsteller: Tim Robbins,
Morgan Freeman,
Bob Gunton,
William Sadler,
Clancy Brown,
Gil Bellows,
Mark Rolston,
James Whitmore
Bildformat: 1,85:1 (anamorph / 16:9)
Sprachen: Englisch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)
Untertitel: Englisch für Hörgeschädigte
Freigabe: BBFC 15
Film:
"Kannst du mir Rita Hayworth besorgen?" Mit diesen Worten beginnt die Freundschaft zwischen Andy Dufresne (Tim Robbins) und Red (Morgan Freeman) im Shawshank Gefängnis Maine Ende der Vierziger Jahre. Der ehemalige Bankmanager Andy wurde zu zweimal lebenslänglich verurteilt, weil er seine Frau mit ihrem Liebhaber inflagranti erwischt und daraufhin beide kaltblütig ermordert haben soll. Als Andy im Shawshank Gefängnis eintrifft, halten Andy und seine Kumpels nicht viel von Andy, weil er irgendwie anders wirkt als die anderen Gefängnisinsassen. Andy, der bei Reds Ankunft schon bald zwei Jahrzehnte einsitzt, wettet sogar Geld darauf, dass Andy als erster der Frischlinge zusammenbricht. Entgegen der Vermutungen hält sich Andy anfangs wacker und spricht Red, der dafür bekannt ist beinahe alles gegen einen geringen Aufpreis besorgen zu können, auf dem Gefängnishof an und bittet darum, ihm Rita Hayworth (als Poster 😉 ) und einen Steinhammer zu besorgen. Red und Andy kommen sich von nun an näher und es entwickelt sich über die Jahre eine enge Freundschaft. Andy erarbeitet sich aufgrund seiner Intelligenz und seiner Fähigkeiten schnell einen guten Ruf im Gefängnis, der ihm und seinem Kumpel Red zu manchen Privilegien verhilft. Während die Jahre im Gefängnis verstreichen, ahnt niemand, was Andy wirklich plant.....
"The Shawshank Redemption", oder hier besser unter dem Titel "Die Verurteilten" bekannt, ist einer der Filme, die erst nach nach Kinorelease die Anerkennung finden, die sie verdienen. Im Jahr 1994 hat die 25 Millionen US-Dollar Produktion in den USA nur 28 Millionen Dollar eingespielt. Damit lag man im gesamten Jahr bezogen auf das Startwochenende nur auf Rang 144. Die Kritiker bewerteten den Film von Beginn an sehr gut, was sich u.a. in 7 Oscar-Nominierungen wiederspiegelte, bei denen man aber leer ausging. Regisseur Darabont erklärt das in der Charlie Rose Show, die im Bonusmaterial enthalten ist, mit der Tatsache, dass dies halt das Jahr von "Forrest Gump" gewesen sei. Wenn man sich die Zahlen anschaut, fragt sich der Filmfan, warum eben dieser Film heute in den Online-Filmdatenbanken auf den ersten Plätzen rangiert. Wieso wurde ein Film, der im Jahr zuvor gerade mal seine Produktionskosten eingespielt hatte, 1995 zur am häufigst geliehenen Videokassette in den USA?
Vielleicht ist der Film derart populär, weil Regisseur Darabont es schafft die Insassen, die wie Red als junge Kerle Morde begangen haben, nicht als Monster zu verdammen sondern ihnen durch eine menschliche Darstellung eine zweite Chance gibt. Das kommt besonders in der Szene zum Ausdruck, in der die Sträflinge das Gefängnisdach teeren. Andy hilft selbst dem fürchterlichsten Aufseher, um für seine Freunde ein paar Flaschen Bier zu besorgen, damit er sich endlich nochmal wie ein Menschen fühlen kann. In dem Film kommen eher die Aufseher schlecht weg, die ein hartes Regime führen, die Gefängnisinsassen für ihr Zwecke mißbrauchen und ihnen keine Chance zur Resozialisierung geben. Die mangelnde Resozialisierung wird in der Szene stark herausgestellt, in der ein alter Sträfling, der im Knast zu den angesehensten Insassen gehörte, nach seiner Entlassung keinen Fuß mehr fasst und sich schließlich verzweifelt das Leben nimmt. Wie Tim Robbins es im Bonusmaterial treffend ausdrückt, mag die Popularität auch damit zusammenhängen, dass "Die Verurteilten" ein Film ist, der Menschen in persönlich schweren Zeiten Hoffnung geben kann. Hoffnung ist das zentrale Thema des Films. Bei allen Qualen, die Andy während seines Aufenthalts ertragen muss, verliert er die Hoffnung nie aus den Augen und hält konsequent an seinem Ziel fest.
Die besondere Stärke des Films ist die bis in die Nebenrollen besonders gut gewählte Besetzung. In den Nebenrollen stechen besonders Bob Gunton als gieriger, selbstverliebter und knallharter Gefängnisdirektor und Clancy Brown als sadistischer Aufseher heraus. Die Hauptdarsteller Morgan Freeman und Tim Robbins tragen den Film problemlos. Tim Robbins stellt den ruhigen, intelligenten, anfangs äußerst introvertierten Ex-Bankier sehr glaubwürdig dar. In den gemeinsamen Szenen mit Morgan Freeman, der für die Rolle des Red eine Oscar-Nominierung erhielt, hat er seine besten Momente. Freeman fungiert wie bei "Million Dollar Baby" auch als Erzähler. In Sachen Leinwandpräsenz kommt an ihm in Hollywood wohl kaum einer vorbei. Wie er am Ende vor dem Ausschuß seine eigene Situation einschätzt und Darabont dabei beinahe ohne Schnitte die Kamera auf ihn hält, ist schon beeindruckend. Sein sachlicher Erzählstil trägt außerdem dazu bei, dass der Film anfangs wie ein ruhiges, unaufgeregtes und vor allem unspektakuläres Gefängnisdrama daherkommt. Umso überraschender kommt für den Zuschauer dann die Entwicklung hin zum packenden und ergreifenden Drama über wahre Freundschaft und Hoffnung, das schließlich mit einem unvergesslichen Ende abgerundet durch einen tollen Soundtrack jedem Filmfan in Erinnerung bleiben dürfte.
Tipp🏆🏅
Bild:
Der Film liegt im 1,85:1 Widescreenformat vor. Themenbedingt bekommt der Zuschauer natürlich keine knalligen Farben geboten. Der Film bietet matte Farben, was natürlich vom Regisseur beabsichtigt ist, um die Grundstimmung zu vermitteln. Schärfe und Kontrast gehen in Ordnung. Verschmutzungen halten sich in Grenzen. Insgesamt solide
Ton:
Dramen sind genrebedingt meist nicht die Soundbomben, da sie der Hardware einfach nicht genug Gelegenheit geben sich auzuzeichnen. Das trifft auch in diesem Fall zu. Soundfetischisten werden hier nicht auf ihre Kosten kommen, was nicht heißen soll, dass der Sond enttäuscht. Die Stimmen sind klar zu verstehen und der hervorragende Soundtrack verteilt sich gut im Raum und sorgt für angenehme Atmosphäre. Naturgeräusche wie in der Endszene am Meer kommen auch sehr schön rüber. Gute
,5
Extras:
Hier zeigt die 3er DVD, warum sie den Namen Special Edition trägt. Die optisch ansprechende Box kommt wie "24 Season 4" in einer Art Buch, was sich als äußerst praktisch erweist, da man für das Set nicht wie bei einem Digipack üblich den ganzen Schreibtisch freiräumen muss, um es aufzuklappen. Das Set steckt in einem Schuber, welcher dem Fan einiges an Geduld abverlangt, weil die DVD nur sehr schwer vom Schuber zu befreien ist. Weiterhin ist dem Set ein 24seitiges, äußerst informatives Begleitheft beigefügt, das einige interessante Dinge zum Autor Stephen King, den Schaupielern und ihren jeweiligen Rollen im Film bereit hält.
Auf der 1. DVD findet man neben dem Film einen Audiokommentar von Regisseur Frank Darabont, englische Untertitel, einen neuen Trailer sowie Biographien und einige Zitate.
Die 2. Disc bietet einiges an Dokumentationen. In "Hope Springs Eternal - A look back at Shawshank Redemption (31 Minuten)" berichten die am Film beteiligten Personen über die Erfahrungen, die sie am Set gesammelt haben. "Shawshank The Redeeming Feature (48 Minuten)" beschreibt die Drehorte, die Reaktionen der Fans und zeigt auch das von Frank Darabont eigentlich vorgesehene Ende. Auf der DVD ist ebenfalls der Auftritt (42 Minuten) von Frank Darabont, Tim Robbins und Morgan Freeman in der Charlie Rose Show aus dem Jahr 2004 enthalten. Anlässlich des 10jährigen Jubiläums schwelgen die Stars dort in Erinnerungen. Außerdem gibt es auf der DVD noch Shawshank Gallerien der Schauspieler (ca. 5 Min.) und Shawshank Storyboards.
Die 3. Disc enthält ausführliche Interviews mit den einzelnen Darstellern:
- Tim Robbins (Andy Dufresne, Inmate 37927) (27:21 Min.)
- Morgan Freeman (Ellis Boyd "Red" Redding) (20:54 Min.)
- Bob Gunton (Warden Samuel Norton) (37:45 Min.)
- William Sadler (Heyward, Inmate 32365) (32:24 Min.)
- Clancy Brown (Capt. Byron Hadley) (15:41 Min.)
Außerdem gibt es noch ein "Behind-the-scenes (9:23 Min.) und den Originaltrailer im Vollbild.
Alles in allem wirklich ein schön gestaltetes Set mit sehr umfrangreichem und informativem Bonusmaterial.
Fazit:
Im Bonusmaterial wird meiner Meinung nach treffend gesagt, dass man bei "Die Verurteilten" nicht unbedingt erklären muss, was bei dem Film vom Regisseur, von den Schauspielern, vom Kameramann oder von wem auch immer besonders toll gemacht wurde sondern einfach nur das zählt, was der Film beim Zuschauer auslöst. Der Film schickt die Schauspieler und damit auch den Zuschauer über 2 Stunden durch die Hölle, um ihn dann am Ende einfach mit einem wohltuenden Gefühl zurückzulassen. Ganz großes Kino, das wohl selbst den abgebrühtesten Zuschauer nicht kalt lässt.
Das 3er Set ist der im Vergleich dazu lieblosen deutschen DVD von Eurovideo auf jeden Fall vorzuziehen, weil es besonders in Bezug auf die schöne Aufmachung und das umfangreiche, den Fan lange beschäftigende Bonusmaterial das deutsche Pendant klar in den Schatten stellt.
,5
Gruss
kaiserfranz