Jorin
Erster Eindruck: Schwieriges Thema!
Die Geschichte von Pumpkin Scissors spielt in einem fiktiven Staat, der deutlich an Deutschland erinnert, irgendwann zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg, oder kurz danach - Man weiß es nicht. Nach einem jahrelangen Krieg mit dem Nachbarstaat Frost ist die Bevölkerung verarmt, es herrschen Hunger und Elend. Die Gesellschaft ist in arm und reich unterteilt, der dekadente Adel beutet die arme Landbevölkerung aus, und militante Splittergruppen ziehen plündernd durch das Land. Um den Weg für den Wiederaufbau zu ebnen, wird eine Spezialeinheit der kaiserlichen Armee, die Pumpkin Scissors, gebildet, die fortan für Recht und Ordnung sorgen soll.
So weit, so einfach. Schwierig wird es, zieht man eindeutige Parallelen zwischen der deutschen Geschichte und der in dieser Animeserie. Deutlich wird eine Verbindung hergestellt, wenn Architektur, Rangabzeichen, Mode und Waffen den damaligen deutschen doch sehr ähnlich sehen. Dazu kommt noch der Befehl "Töten sie!", deutsch geschrieben und gesprochen, der eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Denn eines Tages trifft Randel zu der Truppe um die resolute, naive Alice Malvin. Randel scheint der letzte Überlebende eines abgebrochenen Experiments des Kaiserreiches zu sein, einen Übersoldaten zu erschaffen, der in der Lage sein sollte, einen Panzer einzig mit seiner Pistole zu zerstören. Und wahrlich: Immer mehr entwickelt sich Randel in den Einsätzen zu einem schmerzunempfindlichen, mitleidlosen Soldaten, der bis zum eigenen Ende kämpfen würde. Und Randel ist es, der sich an diesen Befehl in solchen Situationen dann stets erinnert.
Wie bei vielen Serien dieser Art wird die ernste Grundstimmung immer wieder durch Komik aufgelockert. Alice, selbst Tochter eines der dreizehn einfluss- und reichsten Adelshäuser des Reiches, hat zunehmend Probleme mit ihrer gesellschaftlichen Stellung - Sie möchte nicht adlig sein, sondern ein Mensch wie du und ich. Auch der Rest der Truppe, besonders Oreldo, ist immer mal wieder für einen kurzen Lacher gut. Es bleibt aber bei einem kurzen, denn wirklich lustig ist die Serie nicht, dafür ist das Thema ein zu ernstes.
Ich bin hin- und her gerissen und mag mich nicht so recht entscheiden, ob diese Serie, die technisch nicht mit Flag, Last Exile oder Yukikaze mithalten kann, nun wirklich gut ist oder nur an einem schwachen Einstieg leidet. Das wird das zweite Volume mit den Folgen 5 bis 8 zeigen, welches ich mir die nächsten Tage anschauen werde. Bis dahin vergebe ich gute...
[hr]
Vielen Dank an OVA Films für die Zusammenarbeit und das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.