Entstehungsdaten:
Kanada 2007
Regie:
Robert Cuffley
Darsteller:
Leelee Sobieski
Tricia Helfer
Lothaire Bluteau
Jacob Tierney
Ross McMillan
Trailer
„Walk all over Me“, eine amüsant-unterhaltsame Kombination aus Komödie, Crime-Drama und Neo-Noir-Thriller, sorgte auf dem 2007er „Toronto International Film Festival“ für eine mittelschwere Überraschung, als sich die einflussreiche „Weinstein Company“ die Vertriebsrechte an dieser kleinen kanadischen Independent-Produktion sicherte. Geschickt vermarktet mit einem Aufmerksamkeit erweckenden Cover, auf dem die beiden attraktiven Leads des Streifens BDSM-Kleidung tragend zu sehen sind, sollten sich interessierte bzw angesprochene Zuschauer jedoch nicht auf ein erotisch aufgeladenes oder ausgerichtetes Werk einstellen, sondern stattdessen auf eins, das jene Elemente zugleich als thematischen Grundpfeiler und Katalysator seiner zu erzählenden Geschichte nutzt, ohne diese allzu vordergründig einzusetzen oder gar selbstzweckhaft auszuschlachten…
Alberta (Leelee Sobieski) ist eine hübsche junge Frau, deren Leben bislang immerzu relativ turbulent und unlinear verlief – womit allerdings keine positiv einzuordnende Interpretation oder Ausprägung einer solchen Umschreibung gemeint ist, etwa im Sinne einer „hektischen Karriere“ oder so. Nein, die Kombination aus ihrer naiven, zum Teil recht zerstreuten Art sowie ihrem teils fehlenden Feingespür, wenn es beispielsweise darum geht, mit welchen Männern man sich besser nicht einlässt, haben sie schon des Öfteren in Schwierigkeiten gebracht. So auch aktuell, als sie bei ihrer Arbeit als Verkäuferin in einem Lädchen irgendwo in der abgelegenen Provinz einen mit Geld gefüllten Briefumschlag, welchen sie eigentlich im Namen ihres Freundes dessen Drogenhändler zukommen lassen sollte, für einen kurzen Moment unachtsam auf dem Tresen liegen lässt – worauf dieser postwendend von einem Kunden auf der Durchreise gestohlen wird. Als der Dealer seine Scheinchen daraufhin nicht (wie gefordert) erhält, knüpft er sich umgehend den vermeintlich säumigen Zahler vor: Alberta selbst wird Zeuge des brutalen Vorfalls – und ist sich sofort unmissverständlich darüber im Klaren, verflucht tief in ernsten Schwierigkeiten zu stecken. Noch bevor ihr Freund sie an seinen Peiniger verpfeifen kann, was im Übrigen ziemlich schnell geschieht, schaltet sie zügig und schleicht sich kurzerhand an Bord eines just dann gen Vancouver abfahrenden Busses, wodurch ihr auf jenem Wege, mit freundlicher Unterstützung des ihre Notlage erkennenden Fahrers, tatsächlich in letzter Sekunde noch ein heiles Entkommen gelingt…
Ohne finanzielle Mittel oder wirklich über die Gegenwart hinausreichenden Plan in der Großstadt angekommen, wendet sie sich an die einzige ihr dort überhaupt bekannte Person – nämlich ihre ehemalige Babysitterin Celene (Tricia Helfer). Diese ist zwar nicht allzu begeistert über ihr unerwartetes Erscheinen, nimmt sie aber dennoch freundlich (bloß halt etwas widerwillig) bei sich in ihrem ebenso edel wie modern eingerichteten Haus auf – bewusst inklusive des Hinweises, dass dies nur so lange gedacht ist, bis sie erneut auf die Beine kommt bzw wieder allein auf eigenen Füßen zu stehen vermag. Anscheinend hat es Celine („seit damals auf dem Lande“) recht weit gebracht – und es dauert dann auch nicht lange, bis die (bis dato unausgesprochene) Frage, wie sie sich diesen überraschend gehobenen Lebensstil denn nur leisten kann, ihre Beantwortung findet: Ihr Geld verdient sie sich als eine innerhalb der Branche ziemlich gefragte Domina, was die eher schüchtern-zurückhaltende Alberta im ersten Augenblick natürlich (mehr oder minder) schockiert – bis sie sich heimlich selbst mal eines der edlen Outfits anzieht und (neugierig) ein wenig darin „herumspielt“. Unglücklicherweise wird sie ausgerechnet dabei von Celene´s „Haus-Sklave“ Spencer (Ross McMillan) überrascht und verschüttet (dank ihres Erschreckens) infolge dessen einen in der Hand gehaltenen Drink über den teueren Stoff, welchen sie daraufhin außerdem versehentlich noch mit Bleiche behandelt und somit vollends ruiniert…
Da ihr neuer Job als Supermarkt-Kassiererin beileibe nicht genügend abwirft, um einfach mal so die nötigen 600 Dollar für ein Ersatz-Exemplar abzuzweigen, sucht sie, wütend auf sich selbst, weil sie Celene zum wiederholten Male enttäuscht hat, eilig nach einer anderen Möglichkeit, die Situation irgendwie wieder zu bereinigen – und da fallen ihr die per Post eingegangenen Video-Bewerbungen potentieller Neukunden ins Auge, worauf eine fixe Idee erkeimt und fortan Gestalt annimmt: Aus den Reihen der Einsendungen wählt den jüngst in die Gegend gezogenen sowie noch einen halbwegs normalen Eindruck hinterlassenden Paul (Jacob Tierney) aus, stellt sich ihm am Telefon als Celene vor, trifft sich mit dem Klienten daraufhin an einem öffentlichen Ort und findet im Zuge dessen rasch Gefallen an seinem devoten Ausführen ihrer anfangs noch sehr zaghaften Befehle. Wie es scheint, handelt es sich bei ihm tatsächlich um einen relativ netten, nur halt einem speziellen Fetisch nachgehenden Kerl – und so begleitet sie ihn gar nach Hause, um dort eine weitere, noch lukrativere Session durchzuführen. Gerade als er dann aber so richtig in seine „unterwürfiges Hündchen“-Rolle hineinfindet, platzt plötzlich sein alter Boss Rene (Lothaire Bluteau) mit seinen zwei leicht unterbelichteten Schergen (Michael Eklund & Michael Adamthwaite) mitten ins Geschehen bzw Wohnzimmer hinein – es ist nämlich so, dass jener davon überzeugt ist, Paul hätte ihm eine halbe Million Dollar gestohlen, wäre damit abgehauen und schließlich in Vancouver untergetaucht. Tatsächlich finden sich, trotz seines Leugnens, $20.000 im Schrank versteckt, wonach das „Verhör“ prompt ein gutes Stück weit eskaliert: Kurz nachdem die verteilten Schläge Paul in eine (für alle überraschend) tiefe Besinnungslosigkeit befördern, schnappt sich Alberta in dem ganzen Tumult die Tasche mit dem Geld, entwendet ein vorm Haus geparktes Fahrzeug und entkommt auf diese Weise dem Zugriff der sie nun (ebenfalls) verfolgenden Männer. Leider ging ihr im Rahmen ihrer hastigen Flucht ihr Namensschild verloren, wodurch es Rene recht schnell und unaufwändig gelingt, sie daheim bei Celene aufzuspüren – und aus genau dieser brisanten Situation resultieren fortan diverse (einen ziemlich wüsten Verlauf garantierende) Verwicklungen und Verstrickungen…
„Walk all over Me“ ist ein kurzweiliges Vergnügen, das in seiner ersten Hälfte zunehmend Fahrt aufnimmt und dabei genügend Momentum generiert, um den geneigten Betrachter im nötigen Maße an sich zu binden und ebenso konstant bei Laune zu halten – so dass es unterm Strich kaum schädigend ins Gewicht fällt, dass sich der finale Akt vielleicht einen winzigen Tick zu chaotisch entfaltet und darüber hinaus im Prinzip genau dort endet, wohin der Weg quasi seit einiger Zeit zuvor zu weisen begonnen hatte. Die Story wird dank Alberta´s „Talent“, stets von einem Schlamassel ins nächste zu stolpern, permanent in Gang sowie auf Tempo gehalten – und während sich der konkrete Ausgang der Angelegenheit zwar (wie erwähnt) verhältnismäßig früh abzeichnet, gibt es nichtsdestotrotz verschiedene Schlenker innerhalb des relativ originellen Plots, welche eine umfassende Vorhersehbarkeit dienlich verhindern. Der Einstieg vollzieht sich etwas „holprig“, dem ungeachtet allerdings konsequent: Sie, die am Verlust des Umschlags und somit dem schmerzhaften Schicksal ihres Freundes die Schuld trägt, entflieht ihrem ehemaligen (sie förmlich am Boden festhaltenden) Umfeld einem neuen Anfang entgegen – die Busfahrt wird, allein schon durch die gewählte Song-Untermalung, als hoffnungsvoller Aufbruch präsentiert, der das vorherige Kapitel ein für alle Mal abschließt. Da die bis dato gezeigten Ereignisse, also die gescheiterte Übergabe und ihre Nachwehen, nie mehr direkt aufgegriffen werden und Alberta zudem scheinbar auch keine weiteren Gedanken an diese verschwendet, könnte man sie im Grunde genommen für herz- oder zumindest teilnahmslos halten – wenn einem die folgenden Geschehnisse nicht klipp und klar aufzeigen würden, welch ein anständiges und liebenswertes Wesen sie doch ist. Froh, vieles hinter sich zu haben, versuchen sie, Celene und Paul jeweils einen neuen Start hinzubekommen – erstere arbeitet in jenem „pikanten“ Gewerbe, um später nach Süden ziehen und ihren Traum von einer Schauspielkarriere angehen zu können, die anderen beiden sind ihrer Vergangenheit zig Meilen weit davongelaufen, wobei seine ihn ausgerechnet an der Schnittstelle ihrer drei Existenzen einholt, was alle Beteiligte sowohl mit Gefahren konfrontiert als auch ihnen zugleich neue Chancen eröffnet, sofern es ihnen denn gelingen mag, diese ergreifen bzw zu ihrem Gunsten nutzen zu können…
Was dem Film in erster Linie (unverkennbar) zugute kommt, das ist seine inspiriert ausgewählte und glänzend aufgelegte Besetzung, welche beileibe nicht enttäuscht und auf die sich Regisseur und Skript-Co-Autor Robert Cuffley beim Dreh offensichtlich voll und ganz verlassen konnte. Alberta wird von der grundsätzlich immerzu interessanten Leelee Sobieski („88 Minutes“/„Joy Ride“) verkörpert, die seit ihrem Auftritt als Lolita in Stanley Kubrick´s „Eyes Wide Shut“ (1999) inzwischen (weiter) zu einer anziehenden jungen Dame herangewachsen ist und sich nicht nur dank ihrer eher herben Prägung angenehm von den meisten anderen Starlets der Traumfabrik Hollywoods abhebt. Eingangs ein schusseliges, verunsichertes, fast gar scheues Wesen, das über ihren Kopf tief in Schwierigkeiten steckt, blüht Alberta mit der Zeit regelrecht auf, findet Selbstvertrauen und so letztlich auch zu ihrer eigenen individuellen Identität: Eine (Ver-)Wandlung, die natürlich genauso absehbar ist wie das gesamte inhaltliche „Mädchen aus der Provinz schafft es in der großen Stadt“-Rahmengerüst – bloß dass das entscheidende Bauchgefühl beim Sichten in diesem Fall stimmt, was hauptsächlich unseren beiden „Leading Ladies“ hier zu verdanken ist. Leelee ist hinreißend charmant, unzweifelhaft talentiert und überzeugt in den dramatischeren Momenten ausnahmslos – wohingegen sie in den stärker komödiantisch ausgerichteten (z.B. beim Darbieten von Ungeschicklichkeit) durchaus einige Schwächen preisgibt.
Die tolle Chemie zwischen ihr und Screen-Partnerin Tricia Helfer (TV´s „Battlestar Galactica“/„Spiral“) gleicht letztere Anmerkung aber weitestgehend wieder aus, denn ihre Freundschaft und Performances hinterlassen einen authentischen Eindruck. Ihre Parts sind im Prinzip weibliche Stereotypen verschiedenster Beschaffenheit, die man mit einem markanten feministischen Touch versehen hat – umso mehr Spaß macht es, ihren Interaktionen beizuwohnen: Sie ergänzen sich im Zuge eines innerlichen (Reife-) Prozesses, wachsen zusammen und parallel dazu über sich hinaus. Celene muss die neuen Hürden überwinden, die Alberta´s Auftauchen in ihre gut durchdachte Lebensplanung geschoben hat – und gibt dabei Angriffsflächen preis, die sie eigentlich unter ihrer harten Schale verborgen halten wollte, welche ihrerseits aber (indessen) unter dem Druck stetig Risse zu bilden und im nächsten Schritt gar abzubröckeln beginnt. Helfer stellt sich als eine optimale Wahl für die Rolle heraus, denn sie kann ebenso tough, kalt und bestimmend wie gefühlvoll, sexy und herzlich sein.
Die übrigen Cast-Leistungen sind auf einem ähnlich hohen Niveau zu verorten: Jacob Tierney („Poor White Trash“) ist sympathisch und Ross McMillan („Lucid“) absolut köstlich als Celene´s „Submissive Boy“ mittleren Alters, welcher sichtlich eifersüchtig auf Alberta´s Erscheinen reagiert und gegen Ende über seinen eigenen Schatten springen muss, um im entscheidenden Augenblick auch mal klar Stellung zu beziehen. Lothaire Bluteau („Jésus de Montréal“) spielt Rene hervorragend neurotisch und eindringlich, jedoch mit diversen subtilen Zwischentönen, die später eine wichtige Position einnehmen – er und McMillan geben ihr Bestes, den zwei Leads zumindest einige ihrer Szenen zu stehlen, gelegentlich sogar mit großem Erfolg. Michael Adamthwaite („Walking Tall“) und Michael Eklund („BloodRayne 2“) runden die Reihen der zentralen Protagonisten mit annehmbaren Auftritten akzeptabel ab – zwar sind sie reine wandelnde Klischees (zwei Brüder: einer aggressiv, der andere arg begriffsresistent), sorgen allerdings (wahlweise) für Lacher oder drohende Gefahr und erfüllen somit restlos ihre jeweils angedachten Zwecke.
„BDSM“ ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben bzw Verhaltensweisen (Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism), bei denen ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Beteiligten eine zentrale Stellung einnehmen. Während man die physische Seite von BDSM eher mit dem Begriff „Sadomasochismus“ umschreibt (Praktiken, die darauf abzielen, Schmerzen entweder zuzufügen oder zu empfinden), steht bei „Dominance & Submission“ (Herrschaft/Dominanz und Unterordnung/Unterwerfung) primär die psychische Komponente im Vordergrund. Letztere Motive lassen sich auf unterschiedlichen Ebenen innerhalb von „Walk all over Me“ ausmachen: Alberta löst sich schrittweise aus ihrer Passivität, wird zunehmend aktiver und selbstsicherer, übernimmt stetig immer mehr die Kontrolle über sich und ihr Umfeld – im Gegenzug muss Celene unweigerlich etwas von ihrer Dominanz aufgeben, um einem gemeinsamen Miteinander überhaupt eine Chance zu ermöglichen. Rene´s Macht resultiert überwiegend aus der Furcht der Leute vor seiner Person sowie potentiellen von ihm ausgehenden Konsequenzen – seine strenge Hand als Chef und Vater bindet die Angehörigen seines direkten Umfelds an ihn, stößt sie aber ebenso ab, weshalb es passieren kann, dass sich einer aus diesen Reihen durchaus mal auflehnt, sofern er die Kraft und Überwindung dafür findet (siehe Paul). Seine zwei Helfer sind untereinander ähnlich gestrickt. Bei BDSM geht es in erster Linie um Macht und Kontrolle sowie die konkrete Ausübung dieser – nicht um Sex und Erotik im „traditionellen Sinne“. Auf dieser logischen Basis sollte es eigentlich keine Überraschung (mehr) sein, dass der Film nicht mit „gratuitous Nudity“ aufwartet und in dieser Beziehung allgemein relativ zahm daherkommt – wer das nicht einsehen möchte oder sich gar ernsthaft daran stört, der hat die gesamte Intention schlichtweg nicht verstanden. Nichtsdestotrotz sind sowohl Leelee als auch Tricia in einigen „netten“ Fetisch-Outfits zu erblicken, welche ihre „optischen Vorzüge“ (zum Beispiel ihre ansehnlich proportionierten Körper (-Größen) von jeweils knapp 1,80 Meter) exzellent zur Geltung bringen – obwohl mir manche ihrer (geradezu extrem anmutenden) „Push Up“-Oberteile persönlich recht wenig zusagten…
Das abwechslungsreiche wie gar nicht mal unclevere Skript aus der Feder von Jason Long („Turning Paige“) und Regisseur Cuffley („Soother“) weist eine Vielzahl an vergnüglichen Sequenzen und Dialogzeilen auf, wechselt scheinbar mühelos zwischen ernsten und humorvollen Momenten (sowohl subtiler als auch vordergründiger Beschaffenheit) und meistert jenen schwierigen Balanceakt entsprechend ergiebig. Der Einstieg ist ruhig und unüberstürzt, etabliert die Charaktere und Grundsituation in einem genügenden Maße, bevor der Verlauf in Gestalt von Rene´s Auftauchen einen deutlichen Energieschub erhält, kräftiger an Fahrt aufnimmt und schließlich in einem ereignisreichen finalen Akt mündet, der aber leider ein wenig konventionell ausklingt. Meiner Meinung nach hätte man die aufkeimenden Gefühle zwischen Alberta und Paul sowie Eigenheiten der kriminellen Brüder (also ihre Inkompetenz) nicht so stereotyp wie vorliegend präsentiert konzipieren dürfen – der tendenziell „frische“ Eindruck erfährt dadurch schon eine leichte Abmilderung. Die Inszenierung an sich ist hochwertig ausgefallen, übrigens ebenso wie der inspiriert zusammengestellte Soundtrack, der so manch ein Set-Piece stimmungsvoll bereichert. Cuffley gelang einige ausgezeichnet arrangierte Einstellungen (wie Alberta´s verspielte erste Anprobe des Uniform-Outfits, eine sich in Zeitlupe entfaltende Auseinandersetzung zwischen Rene und Celene oder einfach bestimmte optisch ansprechend eingefangene Perspektiven) und schreckte zudem auch nicht davor zurück, den Ton sporadisch durchaus mal unerwartet düster werden zu lassen – ohne dass es irgendwie unpassend wirkt oder der geschmeidige Fluss des Streifens ins Stocken gerät. Man hätte getrost gewagter und entfesselter zur Tat schreiten können, besonders hinsichtlich einiger Dinge inhaltlicher Natur – so werden gewiss einige Betrachter eine mögliche Empfindung zum Ausdruck bringen. Diesen Kritikpunkt kann ich (aus deren Sicht heraus) nachvollziehen, keine Frage – bloß bestand die Absicht der Verantwortlichen ganz offensichtlich nicht in dem Bestreben, irgendwelche Tabus brechen oder sich breiteren Zuschauerschichten verschließen zu wollen, sondern schlichtweg darin, einen amüsanten, nicht allzu konventionellen Indie zu realisieren, was ihnen definitiv (zumindest weitestgehend) gelungen ist!
Fazit: „Walk all over Me“ entpuppt sich, unabhängig kleinerer Unebenheiten, alles in allem als ein charmanter, spaßig-sympathischer, solide umgesetzter und respektabel gespielter Comedy/Drama/Thriller-Genremix, der sein (geneigtes) Publikum auf jeden Fall kurzweilig zu unterhalten weiß…